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Hot Dog, Eis, BurgerSchwarzes Essen immer beliebter – das ist nicht ungefährlich

Lesezeit 2 Minuten
Black Hot Dog

Für die schwarze Färbung wird Aktivkohle verwendet, auch beim Hot Dog.

Köln – Auf Instagram und in Szenekneipen taucht es immer mal wieder auf, sogar ganze „Street Food Festivals“ servieren schwarz eingefärbtes Essen: Black Burger, schwarze Croissants oder Smoothies. Für die trendige Farbe sorgt die Zutat Aktivkohle, die auch als Farbstoff E 153 bezeichnet wird. Bilder davon kursieren mit dem Hashtag #blackfood in sozialen Medien wie Instagram und Twitter. 

Zumindest aus der Kosmetik und Medikamenten kennen wir die Zutat, die durch das Erhitzen, etwa von Holz oder anderen organischen Substanzen, unter Luftabschluss in speziellen Laboren gewonnen wird. Und Aktivkohle hat einen guten Ruf, sie soll gesund sein, entgiften und gegen Kater oder sogar Jetlag helfen, wie die Verbraucherzentrale Bayern bestätigt. Schick sehen die schwarzen Lebensmittel zumindest aus, doch ist das gesund?

Aktivkohle in Lebensmitteln kann Verstopfung auslösen

Die klare Antwort: Nein. Ernährungswissenschaftler sehen den Trend durchaus kritisch. Auch wenn Aktivkohle wenig bis keinen Eigengeschmack hat, so können sich die schwarzen Lebensmittel doch auf unseren Organismus auswirken. In der Medizin findet Aktivkohle wegen ihrer hohen Aufnahmefähigkeit Verwendung zum Binden von Giften.

Doch genau diese Eigenschaft ist das Problem, wenn wir Aktivkohle zu uns nehmen: „Aktivkohle unterscheidet nicht, welche Stoffe sie an sich bindet. Sie nimmt auch wertvolle Nährstoffe auf“, erklärt Ernährungsexpertin Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern. Wird Aktivkohle häufig verzehrt, können also in der Folge Vitamin- und Mineralstoffmängel sowie Verstopfung entstehen. Weiterhin kann sie Medikamente binden und deren Wirkung außer Kraft setzen – unter anderem bei der Pille.

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Entwarnung für die, die nur probieren möchten 

Entwarnung gibt es für alle, die die schwarzen Lebensmittel nur mal kosten möchten. Wenn nur gelegentlich Speisen mit Aktivkohle genossen werden, besteht kein Grund zur Sorge, so die Experten der Verbraucherzentrale.

In Italien ist schwarze Pasta mit Tintenfischtinte übrigens bereits ein Klassiker. Andernorts sieht man schwarzes Softeis oder schwarze Burger-Brötchen. In New York gab es bereits vor zwei Jahren zum Beispiel einen „Goth Latte“ oder auch Cocktails und Eis in Schwarz. (sar / mit dpa)

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