Stiftung WarentestIn deutscher Fanta steckt viel mehr Zucker als in britischer

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Von allen Getränken aus dem Hause Coca-Cola, gibt es von Fanta die meisten verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Köln – Fanta, Cola, Sprite - diese Softdrinks erhält man in vielen Ländern der Welt und sie schmecken in der Regel überall gleich. Aber: Ihre Zuckergehalte unterscheiden sich zum Teil erheblich. Das hat jetzt die Stiftung Warentest herausgefunden

Für ihren Test kauften die Verbraucherschützer die Limonaden im Online-Handel von Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Portugal und Norwegen und verglichen dann die jeweiligen Zuckerangaben. Das überraschende Ergebnis: Deutsche Fanta beispielsweise enthält doppelt so viel Zucker wie Fanta aus Großbritannien. 

Fanta in Deutschland enthält 45,5 Gramm Zucker, in Großbritannien nur 23 Gramm

So enthält ein 0,5-Liter-Glas Fanta oder Sprite in Deutschland stolze 45,5 Gramm Zucker. Im Vergleich dazu: Wer in Großbritannien Fanta trinkt, nimmt bei derselben Menge nur 23 Gramm Zucker zu sich. Aber auch Sprite (16,5 Gramm) und Schweppes Indian Tonic Water – die britische Variante hat 45 Prozent weniger Zucker als die deutsche – sind in Deutschland zuckriger als in Großbritannien. Laut der Tester steckt nur in Norwegen noch mehr Zucker in den Softdrinks als in Deutschland.

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Zuckersteuer in Großbritannien könnte Grund für veränderte Rezeptur sein

Dass Softdrinks in Großbritannien zuckerärmer als in Deutschland sind, könnte an der Zuckersteuer des Landes liegen. Seit 2018 werden dort rund 21 Cent auf jedes Getränk erhoben, das mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthält. Bereits vor Einführung der Steuer hatten viele Hersteller ihre Rezepturen verändert und den Zuckergehalt deutlich reduziert.

Automatisch gesünder wird Fanta in Großbritannien dadurch nicht. Denn dort wird der teurere Rohstoff durch Süßstoff ersetzt. Der gilt ebenfalls als ungesund. So hat eine Untersuchung des Weizmann Institute of Science in Rehovot ergeben, dass Menschen, die sehr viel Süßstoff zu sich nehmen, schlechtere Blutzuckerwerte haben und schneller zunehmen.

In Deutschland gibt es keine Zuckersteuer, die Politik setzt statt­dessen auf freiwil­lige Einsicht der Anbieter – bislang ohne großen Erfolg. Das Zucker­niveau vieler Erfri­schungs­getränke ist seit Jahren stabil.

Nicht mehr als 50 Gramm Zucker am Tag ist ideal

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen, dass Zucker pro Tag nicht mehr als zehn Prozent an der Gesamtenergiezufuhr ausmacht. Bei 2000 Kilokalorien (kcal) wären das 50 Gramm Zucker - also zehn bis zwölf Teelöffel.

Diese Angabe bezieht sich jedoch auf den sogenannten freien Zucker. Also erstens auf den Zucker, der Nahrung und Getränken zugesetzt wird – zweitens aber auch auf den, der auf natürliche Weise in Honig, Sirup oder Fruchtsäften vorkommt.

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Gegen den Durst lieber Wasser trinken

Generell gilt: Mit Zucker gesüßte Lebensmittel und Getränke sind nicht empfehlenswert. Wer schlank bleiben will, sollte lieber viel Wasser oder klaren Tee trinken – auch zu den Mahlzeiten. 1,5 Liter sollten Erwachsene jeden Tag etwa trinken, lautet eine andere Empfehlung der DGE. (sar / mit dpa)

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