Erste HilfeWas bei einem Sonnenstich und Hitzschlag zu tun ist

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Erklärgrafik zu Hitzekollaps und Hitzschlag

Erklärgrafik zu Hitzekollaps und Hitzschlag

Endlich Sommer, endlich Sonne satt! Keine Frage, ausreichend Sonnenmilch ist Pflicht. Doch die Hitze birgt neben einem möglichen Sonnenbrand noch ganz andere Gefahren. Vor allem das Risiko, einen Hitzschlag oder Sonnenstich zu erleiden, wird häufig unterschätzt.

Die Apothekerkammer Niedersachsen verrät, wie man sich am besten schützt und im Ernstfall richtig reagiert.

Symptome für einen Hitzschlag

Beim Hitzschlag kommt es zu einem Wärmestau im Körper. Durch starke Hitze und körperliche Belastung steigt die Körpertemperatur schnell auf über 39 Grad. Vor allem bei warmer und gleichzeitig feuchter Luft steigt das Risiko, wenn die überschüssige Wärme nicht durch kühlenden Schweiß abgeleitet werden kann.

Dies ist etwa bei Gewitter oder bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit schwüler Luft möglich. So erkennen Sie einen Hitzschlag: Neben der erhöhten Körpertemperatur sind erst rote Haut, später zunehmende Blässe und aschfahles Aussehen sichere Anzeichen. Zudem klagen Betroffene über Kopfschmerz, Schwindel oder müssen Erbrechen. Auch Blutdruckabfall und Bewusstseinsstörungen sind typische Symptome für einen Hitzschlag.

So reagieren Sie richtig

Der Patient sollte an einen kühlen Ort gebracht, die Kleidung gelockert und ihm Luft zugefächelt werden. So kann sich die Körpertemperatur langsam senken. Ist die Person noch ansprechbar, sollte ihr Oberkörper höher gelagert werden. Einen bewusstlosen Patienten sollte man bis zur Ankunft des Notarztes in der stabilen Seitenlage zu halten.

Behandlung bei einem Sonnenstich

Ein Sonnenstich kann unterschiedliche Symptome haben. Besonders tückisch: Oft treten diese erst Stunden nach dem Sonnenbad auf. Sicherstes Zeichen: Starke Kopfschmerzen, die beim Vorbeugen des Kopfes noch stärker werden. Auch Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schwindel oder Ohrensausen können auf einen Sonnenstich hindeuten.

Stellt man eines oder mehrere dieser Symptome fest, sollte die Person natürlich sofort raus aus der Sonne. Der Kopf sollte mit feuchten Tüchern gekühlt werden. Wichtig: Nicht den ganzen Körper herunterkühlen, die Körperwärme sollte unbedingt erhalten bleiben.

Ist die Person noch ansprechbar, sollte man ihr Wasser, Tee oder ISO-Drinks zu trinken geben. Alkohol ist absolut tabu!

Damit es gar nicht erst so weit kommt

Vorbeugen kann man, indem man viel trinkt und insbesondere in der Mittagszeit die direkte Sonne meidet. Es sollte immer ausreichend Wasser oder Saftschorle griffbereit in Sichtweite stehen. Eine Kopfbedeckung und luftige Kleidung, die dem Körper ein leichtes Schwitzen ermöglicht, sind ein Muss. Leichte Kost wie Obst und Gemüse können den Körper ebenfalls entlasten.

Babys und Kleinkinder schützen

Bei kleinen Kindern ist die Kopfbedeckung ganz besonders wichtig, da der Kopf im Verhältnis zum Körper viel größer ist als bei Erwachsenen. Außerdem fehlt den Kleinen noch schützendes Haar.

Schwere körperliche Belastungen sollte man bei extremer Hitze oder hoher Luftfeuchtigkeit unbedingt meiden und ausreichend Pausen einplanen.

Tipp zur Selbstkontrolle: Der Urin sollte immer mindestens hellgelb sein. Ein Bewährtes Hilfsmittel ist warmer Tee, weil er sowohl Flüssigkeit zuführt als auch den Körper schwitzen lässt.

(jto)

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