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Zum Tag des BieresBier macht glücklich – und das liegt nicht am Alkohol

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Ein zufriedener Bier-Trinker am Vatertag – auch dank Hordenin?

Hopfen, Malz, Hefe und Wasser – mehr ist nicht drin im deutschen Bier. Und mehr darf auch nicht drin sein – so will es das Reinheitsgebot. Mit dem Tag des Deutschen Bieres will die deutsche Brauwirtschaft jährlich an dieses Gebot erinnern, das am 23. April 1516 erstmals in einer Textpassage einer Landesordnung des Herzogtum Bayerns erwähnt wird. 

Auch die Wissenschaft beschäftigt sich gerne mit dem Gebräu und hat 2017 in einer Studie festgestellt: Bier schmeckt nicht nur gut, es kann auch glücklich machen. Und dafür ist nicht der Alkohol verantwortlich. Vielmehr ist es der Stoff Hordenin, der in Gerstenmalz vorkommt und ähnlich wie der Neurotransmitter Dopamin wirke, so die Forscher in einer Mitteilung.

Hordenin aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn

Darauf stießen Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) eher zufällig. Sie untersuchten rund 13.000 Lebensmittel-Inhaltsstoffe, um herauszufinden, welche den Dopamin-D2-Rezeptor im Gehirn und somit das Belohnungszentrum aktivieren. Betreffende Lebensmittel sorgen für ein zufriedenes Gefühl beim Konsumenten. Dabei stießen die Forscher auf den Stoff Hordenin, ein Inhaltsstoff von Gerstenmalz, das wiederum Bestandteil von Bier ist.

13.000 Moleküle untersucht, 17 Treffer

Die Wissenschaftler legten eine virtuelle Datenbank aus 13.000 in Lebensmitteln vorkommenden Molekülen an. Aus dieser Datenbank galt es, diejenigen Moleküle zu finden, die auf den Dopamin-D2-Rezeptor passen. Am Ende blieben noch 17 übrig, die dann im Labor getestet wurden. Die vielversprechendsten Testergebnisse zeigte dabei die Substanz Hordenin. „Es ist schon überraschend, dass – ohne dass wir speziell in der Gruppe der Genussmittel gesucht haben – ein Inhaltsstoff von Bier zur Aktivierung des Dopamin-D2-Rezeptors führt“, sagt Prof. Dr. Monika Pischetsrieder.

Bier war ein Überraschungsfund

Genau wie Dopamin aktiviert Hordenin den Dopamin-D2-Rezeptor – mit einem wichtigen Unterschied: Der Stoff funktioniert über einen anderen Signalweg, was zu einem nachhaltigeren Effekt  führen könnte.

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Ob die im Bier enthaltenen Mengen für eine spürbare Beeinflussung des Belohnungszentrums ausreichend sind, untersuchen die Forscher zurzeit. „Insgesamt deuten die Ergebnisse aber darauf hin, dass Hordenin zum stimmungssteigernden Effekt von Bier beitragen könnte“, heißt es in der Mitteilung der Universität. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“. (sar)

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