„Wir bedauern Ihren Aufenthalt“So witzig reagiert ein Hotelier auf kuriose Beschwerde

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Ein Ort zum Wohlfühlen? Ein Hotelgast auf Rhodos beschwerte sich über Pfützen am Pool – unter anderem. (Symbolbild)

Rhodos – Franz macht Urlaub im Clubhotel auf Rhodos – und ärgert sich. Und zwar rund um die Uhr: über den Pool (zu viele Pfützen), das Hotelzimmer (kein Echtholzbett), das Zimmermädchen (spricht nur Griechisch), über das Feuerwerk (zu laut). So liest sich jedenfalls seine seitenlange Bewertung des Vier-Sterne-Hotels Tui Magic Life Plimmiri auf Holidaycheck.de, die gerade in den sozialen Medien die Runde macht.

Insbesondere die schlagfertige Stellungnahme des Hotels sorgt für viele Lacher und Anerkennung bei den Nutzern. „Auch wir bedauern Ihren Aufenthalt in unserem Clubresort“, schreibt der Hotelier. „Entweder haben Sie bewusst ein Clubhotel gewählt, mit der Absicht, möglichst viel Geld zurück zu fordern, oder Sie wurden von Ihrem Reisebüro gänzlich falsch beraten.“

Wir haben die witzigsten Aussagen von Gast und Hotelier gegenübergestellt:

Ein Feuerwerk: „der blanke Horror“

Die Nächte seien für ihn, seine Partnerin und den gemeinsamen „Sohnemann“ „der blanke Horror“ gewesen, schreibt Franz, der im Juni zwei Wochen in dem Hotel weilte. Einer der Gründe: ein Feuerwerk , das als Überraschung des Hotels für die Cluburlauber und insbesondere die Kinder gedacht war.

„Wir wurden darüber nicht informiert und wir finden es den Familien mit Kleinkindern gegenüber eine Unverschämtheit, sowas zu veranstalten. Es war so laut und unser Kleiner hatte so Angst und ließ sich die ganze Nacht nicht mehr beruhigen.“ Überraschungen wie Feuerwerke seien allerdings Teil des Konzepts der Hotelmarke, so der Hotelier. Würde man sie vorher ankündigen, entfiele die Überraschung naturgemäß.

Griechisches Zimmermädchen spricht kein Deutsch

Franz und seine Partnerin können mit dem großen Einzel-Bettlaken nicht schlafen und bestellen zwei einzelne Bettdecken an der Rezeption, wie er schreibt. Allerdings wird Franz der Wunsch noch am selben Abend und – seiner Meinung nach – damit zu früh erfüllt, da sich sein 20 Monate alter Sohn durch die Störung danach nicht mehr habe beruhigen lassen. Zudem habe er sich mit dem Zimmermädchen nicht verständigen könne, „da sie weder Deutsch noch Englisch konnte“.

Darauf entgegnete der Hotelier: „Dass Sie sich nicht mit ihr unterhalten konnten, weil Sie kein Griechisch sprechen, tut uns leid. Ihre Aufgabe war allerdings auch nur, die beiden Decken ins Zimmer zu bringen“.

Knarzende Türen und „ein nicht auszuhaltender Gestank“

Die Türen im Zimmer quietschten dem Urlauber zufolge so laut, dass „Sohnemann“ davon geweckt wurde. Deswegen hätten er und seine Partnerin nachts nicht zur Toilette gehen können, denn auch durch die Betätigung der Spülung bei offener Tür hätte sein Sohn schließlich wach werden können. Allerdings: „Ohne Spülung entwickelte sich ein nicht auszuhaltender Gestank im Zimmer.“

Das Problem mit der quietschenden Tür sei mit ein paar Tropfen Öl beseitigt worden, erklärt der Hotelier. Und:  „Wir bedauern auch sehr, dass Sie in Ihrem Zimmer die Toillettenspülung nicht betätigen konnten, ohne damit Ihren Sohn aufzuwecken. Für den von Ihnen beschriebenen „nicht auszuhaltenden Gestank“ können wir allerdings nichts.“

„Wir erwarten ein Echtholzkinderbett für unseren Sohn“

Auch mit der Ausstattung des Zimmers ist der Hotelgast nicht zufrieden: „Zudem erwarten wir in einem Club dieser Art mindestens ein Echtholzkinderbett für unseren Sohn und nicht so ein billiges Kunststoffbett, wie wir es hatten.“ Der Hotelier wundert sich: Die Hotelmitarbeiter hätten gerne schon im Vorfeld von diesem Wunsch des Paares erfahren.

Wasserpfützen am Pool

Am Pool des Hotels kann Franz sich nur ärgern über die widrigen Zustände: „Die Poolanlage war zudem sehr rutschig, da es vom Personal niemand für nötig gehalten hat, die Wasserpfützen zu entfernen.“ Darauf pariert der Hotelier: „Diese Wasserpfützen werden nicht manuell entfernt, da sie erstens von der Sonne getrocknet werden und sich zweitens auch jede Sekunde neue bilden, wenn der Pool belebt ist.“

Cocktails schmecken nach Salzwasser

Ein Besuch in der Strandbar war für Franz angeblich auch ein Reinfall: „Die Getränke an der Beach-Bar waren ungenießbar, da diese sehr nach Salzwasser geschmeckt haben.“ Der Hotelier stellt klar: „Seien Sie versichert, nie und zu keiner Zeit wurde und wird Salzwasser für unsere Getränke verwendet.“

Drei Mal mittägliches Rasenmähen

Drei Mal innerhalb der zwei Wochen Aufenthalt sei vor seinem Zimmer mittags Rasen gemäht worden, sodass sein Sohn keinen Mittagsschlaf halten konnte, bemängelt der Urlauber. Gartenarbeiten würden tatsächlich tagsüber ausgeführt, schreibt der Hotelier. Es sei nahezu unmöglich eine Zeit für die Gartenpflege zu finden, in der niemand schlafe.

Stillstand, bitte – solange der Sohn schläft

Das Hotel hat Franz nach eigenen Angaben den Wechsel in ein Zimmer einer besseren Kategorie angeboten, unter anderem in eines in einer ruhigeren Lage. Dieses kam für Franz, wie er selbst schreibt, aber nicht in Frage, da es „ziemlich abseits“ war. „Da die Hotelanlage sehr groß ist, hätten wir eine halbe Ewigkeit gebraucht zum Hauptrestaurant, Hauptpool, Kinderpool etc.“.

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Der Hotelier wusste an diesem Punkt wohl kaum noch weiter: „Ihren Vorschlag, für die Zeit, wenn Ihr Sohn schläft, alle Aktivitäten einzustellen, und ebenso Ihre Nachbarn zu absoluter Ruhe zu verpflichten, haben wir tatsächlich mit dem Hinweis abgelehnt, dass wir ein Urlaubsclub seien und kein Krankenhaus. Wir entschuldigen uns für diesen Vergleich, obschon er im Kern zutrifft.“ Den Vorschlag, das Hotel zu wechseln, lehnte der Urlauber jedoch ebenfalls ab und pochte immer wieder auf eine finanzielle Entschädigung.

Bitte beehren Sie uns nie wieder!

Für Franz steht nach dem Urlaub in „diesem Laden“ fest: „Einmal und nie wieder“. Das allerdings scheint die Hotelmitarbeiter zu erfreuen: „Wir bedanken uns für Ihre Entscheidung, zumindest unser Hotel nie wieder zu besuchen und wünschen Ihnen in Ihrem nächsten Urlaub keinerlei Vorkommnisse.“ (rer)

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