Einfach zu vollEinwohner wollen Anzahl der Touristen auf Mallorca beschränken

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Mallorca Strand Touristen dpa

Urlaubsparadies für viele Deutsche: Der Strand von Arenal auf Mallorca.

Palma de Mallorca, Spanien – Sie haben die Nase voll: Die Mehrheit der Inseleinwohner will die Anzahl der Touristen auf den Balearen beschränken. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Stiftung Gadeso unter den Einheimischen auf Mallorca und den Nachbarinseln. 60 Prozent votierten dafür, die Urlauberzahl zu begrenzen, wie die Mallorca-Zeitung berichtet.

Sechs von zehn Umfrage-Teilnehmern stimmten demnach folgenden Aussagen zu: „Die Balearen können nicht mehr Touristen aufnehmen, weil es nicht nachhaltig ist. Außerdem hat sich gezeigt, dass mehr Touristen nicht automatisch mehr Wohlstand bedeuten.“

Strände und Straßen sind den Einwohnern auf Mallorca zu voll

Sogar drei Viertel der Befragten verspürten im Sommer 2018 das „starke Gefühl“, an einem „überfüllten Ort“ zu leben. Dies habe sich insbesondere an den Stränden (76 Prozent), im Straßenverkehr und auf den Parkplätzen (75 Prozent) bemerkbar gemacht.

Auch öffentliche Dienstleistungen hätten sie aufgrund der Touristen als überlastet empfunden, gaben 38 Prozent an. Ein knappes Drittel erklärte, dass auch Restaurants und Cafés überfüllt gewesen seien. Diese Zahlen nahmen im Vergleich zu den Ergebnissen einer Befragung von 2017 leicht zu.

Im August verzeichnete Mallorca acht Millionen Übernachtungen

Aber stimmt das Gefühl der Einwohner? Tatsächlich war Mallorca laut Statistik in diesem August mit acht Millionen Übernachtungen noch voller als im Vorjahresmonat, wie die Lokalzeitung berichtet.

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Immerhin 40 Prozent wollen dennoch keine Einschränkungen für den Tourismus. Die meisten von ihnen sagten, die Überfüllung sei ein konjunkturelles Problem, das sich von selbst reguliere.

Die Mehrheit will eine höhere Touristensteuer

Die Mehrheit aller Befragten (63 Prozent) sprach sich allerdings für eine Erhöhung der Touristensteuer in der Hochsaison auf den Balearen aus. In diesem Jahr beträgt die Abgabe von Mai bis Oktober – je nach Unterkunft – zwischen 1 und 4 Euro pro Person pro Tag. Vier von zehn Inselbewohnern sehen in der Steuer eine Linderung der negativen Folgen des Tourismus. Mehr als ein Fünftel findet, dass die Abgabe dem Billigtourismus entgegenwirke.

Nach Angaben von Gadeso wurden für die Umfrage Interviews mit 400 Einheimischen geführt. (rer)

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