GartenkalenderWas bereits im Februar blüht und was Sie jetzt schon tun müssen

Lesezeit 5 Minuten
20200129max-gartenkalender03

Die Lenzrose zeigt bereits erste Blüten.

  • Noch tut sich nicht viel im Garten. Immerhin, durch den milden Winter blühen früh Krokusse, Schneeglöckchen und die Lenzrose.
  • Gartenautorin Ina Sperl nimmt uns mit und erzählt uns, was es bereits im Vorfrühling im Garten zu entdecken gibt.
  • Was jetzt schon getan werden muss, damit der Garten in den nächsten Monaten prächtig erblüht, steht detailliert im Gartenkalender für den Februar.

Mild ist dieser Winter. Die große Kälte ist bisher ausgeblieben. Schneeglöckchen und Krokusse sind früher dran als sonst, in warmen Lagen blühen sie bereits seit Wochen. Das Bild bestimmen aber die Lenzrosen, die im schattigen Beet stehen und jetzt ihre Knospen öffnen. Zu sehen sind nur die dunklen, die weiße und die rosafarbene scheinen in diesem Jahr nicht zu blühen. Vermutlich hat ihnen der trockene Sommer zugesetzt.

Aber auch im Gemüsebeet blüht es: Manche der Gräser, die dort über den Winter herangewachsen sind, tragen kleine Ähren und sind schon dabei, sich zu versamen. Ich beginne zu jäten und hoffe, dass ich sie noch rechtzeitig eindämmen kann. Auch das Mutterkraut verbreitet sich stark: aus einer Pflanze entstehen Hunderte, die sich einen schönen Platz suchen. Zwar handelt es sich um ein Heilkraut, doch nimmt es einfach zu viel Raum ein und wird am falschen Ort zu Unkraut. Deutlich kleiner bleibt das Schaumkraut, das ebenfalls sprießt.

Zwischen den letzten Mangoldpflanzen hat sich ein Bestand an Greiskräutern entwickelt. Sie sehen harmlos aus, sind jedoch giftig, wurzeln tief und lassen sich nicht leicht herausziehen. Eine dichte Gründüngung könnte verhindern, dass sich solche unerwünschten Pflanzen ansiedeln. Doch so lange noch Gemüse auf dem Beet steht, lässt sich schlecht etwas anderes säen, und so verpasse ich stets den rechten Zeitpunkt. Daher muss ich nun jäten, um Platz für neue Radieschen, Salate und Würztagetes zu schaffen.

Ein paar Wochen ist noch Zeit, bis die ersten Ackerbohnen und Spinat ins Beet kommen. Bald geht es jedoch ans Vorziehen: Auf der Fensterbank werde ich wieder Chilis säen, vielleicht auch schon Basilikum. In einem Frühbeet, das ich leider nicht habe, ließen sich jetzt schon Lauch und Knollensellerie, Broccoli und Zwiebeln aussäen.

Frisches Grün findet sich jetzt überall. Unter den Wildrosen kommen Krokusse aus der Erde, am Hartriegel die Spitzen der Taglilien. Wilder Knoblauch steht zwischen den Johannisbeeren, vereinzelte Tulpenspitzen wachsen in die Höhe. Die Kreuzblättrige Wolfsmilch taucht hier und da im Beet auf. Auch manche Stauden zeigen sich schon: Das Lungenkraut bekommt frische Blättchen und die Flockenblumen haben bereits silbrige Laubrosetten. Demnächst sprießen die Pfingstrosen und Fetthennen. Die Schlüsselblume am Fuße des Pflaumenbaums wird größer, die Zeit bis zur Blüte scheint gar nicht mehr so lange. Die Vorfreude auf den Frühling wächst.

Pflanze des Monats: Das Vorfrühlings-Alpenveilchen

Sie sind kleiner und nicht ganz so pompös wie die Alpenveilchen, die ins Haus geholt werden. Dafür sind die Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) winterhart und können am richtigen Platz im Garten große Bestände bilden, da sie sich versamen. Jetzt ist die beste Zeit dieser Vorfrühlings-Alpenveilchen, die mit ihren Blüten den Boden unter laubabwerfenden Gehölzen bereichern. Ihre Knospen öffnen sich, wenn sie es nicht längst getan haben – manchmal blühen sie bereits vor Weihnachten. Bis in den März hinein hält die Blüte, dann verschwinden die Pflanzen. Mit unterirdischen Knollen überdauern sie den Sommer, um im Herbst neu zu sprießen. Damit haben sie einen anderen Rhythmus als das Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens), das meist ab Juli blüht. Das Efeublättrige Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) dagegen öffnet seine Knospen erst, wenn es nach den heißen Sommermonaten wieder kühler und feuchter wird. Diese Alpenveilchen haben Laub mit einer interessanten silbrigen Zeichnung, das den Winter über grün bleibt.

Die nierenförmigen Blätter des Vorfrühlings-Alpenveilchen sind zwar nicht ganz so spektakulär, doch in dieser Jahreszeit stehen die rosa oder violetten Blüten im Mittelpunkt. Die Sorte „Album„ blüht weiß mit einem purpurnen Fleck, die Sorte „Rubrum„ kräftig rotviolett. Silberfarbenes Laub hat die Sorte „Silver leaf“.

Standort: durchlässiger Boden unter laubabwerfenden Gehölzen Pflanzzeit: Frühjahr Passt zu: Schneeglöckchen, wintergrünen Farnen

Das könnte Sie auch interessieren:

Was im Februar zu tun ist

Im Ziergarten: > Stauden ins Frühbeet oder in Anzuchtkästen auf der Fensterbank aussäen. Sommerblumen brauchen länger und können jetzt schon vorgezogen werden.

> Blühende Gehölze wie Sommerflieder werden jetzt zurückgeschnitten oder ausgelichtet. Allerdings fällt die Blüte nach einem Schnitt spärlicher aus. Beim kompletten Rückschnitt blüht die Pflanze nicht.

> Eine Bodenanalyse kann sinnvoll sein, wenn Beete neu gestaltet werden. Im Handel sind Analysepräparate erhältlich, auch die Landwirtschaftskammer bietet Bodenuntersuchungen für den Hausgarten an.

> Baumstämme abbürsten verringert den Befall mit Frostspannerraupen im Frühjahr.

Im Gemüsegarten: > Bei älterem Saatgut sollte die Keimfähigkeit erprobt werden. Einige Samen in eine mit Erde gefüllte Keimschale geben, ans Fenster stellen und feucht halten.

> Frühkartoffeln jetzt keimen lassen: hell, aber ohne direkte Sonne, bei Temperaturen zwischen acht und 15 Grad.

> Einen Pflanzplan für die Beete ausarbeiten.

> Gemüse wie Endivien, Blumenkohl, Kohlrabi, Puffbohnen, Paprika, Auberginen unter Glas oder auch im Topf auf der Fensterbank aussäen.

> Spinat und Gartenkresse direkt ins Freiland säen.

Im Obstgarten: > Wurzelnackte Obstgehölze können im Februar noch gepflanzt werden. Die Veredlungsstelle muss zehn bis 15 Zentimeter über der Erde bleiben.

> Steckhölzer von Johannisbeeren und Holunder bei frostfreiem Wetter schneiden. Direkt in den Boden stecken und die Erde gut festtreten.

> Fruchtmumien entfernen, kranke Pflanzenteile abschneiden und entfernen, Laub abharken.

> Beerenobst jetzt beschneiden.

> Weinspaliere auslichten und zurückschneiden.

Baumstämme noch zum Schutz vor Frostrissen mit Kalk anstreichen.

Gärtnermeisterin Ursula Gerke

Rundschau abonnieren