Gewöhnt euch dran!Das Accessoire der Stunde ist der Mundschutz

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Das Lächeln nicht vergessen, rät unsere Expertin. Man sieht es auch in den Augen.

  • Aber bitte mit Stil! In unserer Kolumne „Wie geht’s?“ dreht sich alles um das richtige Verhalten. Ob bei offiziellen Anlässen, beim Essen, im Gespräch oder vor dem Kleiderschrank.
  • Protokollchefin Ingeborg Arians, Redakteurin und Modeexpertin Eva Reik, Restaurant-Chef Vincent Moissonnier sowie Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch schreiben abwechselnd über das richtige und stilvolle Auftreten.
  • Diesmal erklärt Eva Reik, wie Sie trotz Mundschutz-Gebot den Stil bewahren.

Köln – Der Mundschutz ist das Accessoire der Stunde. Ob Designerstück, selbst genäht oder Wegwerfmodell –  die eigentliche Frage ist doch: Wie geht man damit um?

Hier, an dieser Stelle, geht es nicht um die großen Fragen: Wie lange wir etwa Donald Trump noch ertragen müssen; oder ob die Auswirkungen dieser absurden Krise vielleicht nachhaltigen Einfluss auf das Ozonloch haben werden. Brennende Fragen und absolut diskussionswürdig, auf die aber, wenn wir ehrlich sind, sowieso kein Mensch eine Antwort hat. Richten wir deshalb den Blick auf das Nächstliegende – auf das Accessoire der Stunde (und wenn es ganz blöd läuft: der nächsten Jahre). Das ist, seit Designerhandtaschen und High Heels von der einen auf die andere Sekunde im eher gemütlichen Corona-Alltag um Lichtjahre entfernt scheinen: die Maske.

Der Sommer kann kommen – nur eben anders

Soll es das einfache Ding sein, aus der Arztpraxis vertraut? Oder soll der Mundschutz mit der Kleidung harmonieren? Findige Designer entschieden sich sofort für Letzteres. In Köln ist als erstes Demet Taha zu nennen, die aus ihren übrig gebliebenen Lingerie-Stoffen kurzerhand schmucken Spuckschutz nähte. Talbot Runhof, das Münchner Label, weltweit bekannt für seine Couture des glanzvollen Auftritts, produzierte im Handumdrehen Masken mit Glitzer und Pailletten. Passend zum Dress für die nächste Gartenparty im kleinen Kreise. Wenn schon das Raunen auf dem Roten Teppich in Cannes dieses Jahr ins Wasser fällt, das Cocktailkleid aber wenigstens den drei Freundinnen vorgeführt werden soll – dann eben mit passender Maske. Ein anderes Beispiel: Das Designer-Duo Odeeh, ein weiteres deutsches Label mit Strahlkraft, bedruckte die solidarische Vermummung mit einem vielversprechenden „Bla Bla“ auf Lippenhöhe in grünem Blumengrund. Abgestimmt auf seidige Hemdchen, flatternde Hosen. Die Botschaft: Der Sommer kann kommen, nur vollkommen anders.

„Wie geht’s?“

In unserer Kolumne beantworten vier Experten abwechselnd in der Zeitung Ihre Fragen zum stilsicheren Auftreten in allen Lebenslagen. Ingeborg Arians, Protokollchefin der Stadt Köln a.D., weiß, wie man sich bei offiziellen Anlässen richtig verhält. Journalistin Eva Reik kennt sich bestens aus mit Mode und der passenden Kleidung zu jeder Gelegenheit. Vincent Moissonnier, Chef des gleichnamigen Kölner Restaurants, hat die perfekten Tipps zu Tischmanieren ohne Etepetete. Und Anatol Stefanowitsch, Professor für Sprachwissenschaft, sagt, wie wir mit Sorgfalt, aber ohne Krampf kommunizieren. (jf)

Senden Sie uns Ihre Fragen bitte per Mail an: Stilkolumne@dumont.de

Für welches Modell sich jeder von uns entscheidet – tja, das liegt wie immer am eigenen Geschmack und vielleicht am Selbstbild: Designerstück, selbst genäht oder Wegwerfmodell. Die eigentliche Frage ist doch: Wie geht man damit um? Wenn (Sonnen-)Brillengläser im Nu beschlagen und die meisten schon nach 30 Sekunden hinter der Maske nach Frischluft japsen? Wichtig ist, wenn zwei Drittel des Gesichts verhüllt sind, trotzdem ein freundliches Lächeln aufzulegen, denn das erkennt man auch in der freiliegenden Augenpartie.

Ohne Maske bleibt nur eins: Sich zu verkriechen

Und was ist mit jenen, die sich auch nach Wochen noch nicht an das neue Accessoire gewöhnt haben? Denen die Lust am Einkauf mittlerweile vergangen ist, die sich für die allernötigsten Besorgungen lieber ein Tuch über Mund und Nase ziehen und ansonsten zuhause vereinsamen, weil sie Masken als zwar notwendigen Schutz, aber dennoch als erniedrigenden Maulkorb empfinden? Denen kann man nur dringend empfehlen: Gewöhnt euch dran!

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Die Vermummung wird uns voraussichtlich noch eine ganze Weile begleiten. Auch bei 30 Grad im Schatten. Dann haben wir wirklich Grund zum Jammern.

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