„Große Infektionsherde“Maskenpflicht in Schulen im Rhein-Sieg-Kreis gefordert

Lesezeit 2 Minuten
Maske in der Schule

Symbolbild 

Rhein-Sieg-Kreis – Die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker aus dem Rhein-Sieg-Kreis hat sich dafür ausgesprochen, an den Schulen in Nordrhein-Westfalen wieder eine Maskenpflicht einzuführen, zumindest bis ein Impfstoff für jüngere Kinder verfügbar ist.

Die frühere CDU-Kreisvorsitzende bittet Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, der ihrer eigenen Partei angehört, „sich hierfür in der Landesregierung einzusetzen, bevor es zu spät ist“. Derzeit ist das Tragen der Maske im Unterricht freiwillig.

„Schulen sind vielerorts große Infektionsherde“, sagte Winkelmeier-Becker am Donnerstag. „Wir müssen die Situation schnellstmöglich in den Griff bekommen. Es besteht hier nicht nur das Risiko der Erkrankung, sondern auch der psychischen Belastung der Kinder.“ Kurz vor der Verfügbarkeit eines Impfstoffs noch die absehbare „Durchseuchung“ jüngerer Jahrgänge in Kauf zu nehmen sei grob fahrlässig, so Winkelmeier-Becker. „Außerdem benötigen wir an den Schulen möglichst tägliches Testen mit aktuellen Ergebnissen, jeweils vor Beginn des Unterrichts.“

Alles zum Thema Impfung

Vorschlag stößt auch auf einige Kritik

Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster (CDU) liegt ein Antrag der SPD vor, eine Verfügung für die Schulen im Kreisgebiet zu erlassen. Aus Sicht der Sozialdemokraten im Kreistag muss jetzt alles unternommen werden, um den Präsenzunterricht sicherzustellen und die Schüler zu schützen. Die FDP in der Region war in der Vorwoche dagegen: „Eine Maskenpflicht am Sitzplatz in der Schule hat keinerlei Einfluss auf die Lage in den Krankenhäusern und Intensivstationen“, sagte Christian Koch, Vorsitzender der liberalen Kreistagsfraktion. „Absolut überzogen“ nannte der Bornheimer FDP-Landtagsabgeordnete Jörg Freynick den Vorschlag der SPD.

Das könnte Sie auch interessieren:

Gestern kritisierte die FDP die von der Kreisverwaltung angekündigten zusätzlichen Angebote für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus als verspätet. „Es ist wichtig, dass die Impfungen auf möglichst viele Schultern verteilt werden und nicht ausschließlich in den völlig überlasteten Hausarztpraxen durchgeführt werden müssen“, meinte Martina Ihrig, die gesundheitspolitische Sprecherin der Liberalen.

Die FDP habe schon Anfang September den Aufbau eines Netzes von niedrigschwelligen Impfangeboten beantragt. „Doch von Seiten des Gesundheitsamtes wurde nur abgewunken, da man meinte, man könne alles laufen lassen“, sagt Ihrig. „Jetzt hinken wir wieder der Situation hinterher.“ (Bir/pf)

Rundschau abonnieren