Tag der offenen TürJVA Rheinbach lädt Besucher ein

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Am Tag der offenen Tür erhalten Bürger Einblick in die ansonsten verschlossenen Bereiche einer Justizvollzugsanstalt.

Am Tag der offenen Tür erhalten Bürger Einblick in die ansonsten verschlossenen Bereiche einer Justizvollzugsanstalt.

Rheinbach – „Diese Gelegenheit gibt es nur alle 100 Jahre“, schmunzelte Anstaltsleiter Heinz-Jürgen Binnenbruck beim allerersten „Tag der offenen Tür“ der Justizvollzugsanstalt Rheinbach für alle Bürger der Stadt Rheinbach. Anlässlich seines hundertjährigen Bestehens hatte das Rheinbacher Gefängnis  zwar nicht alle, doch viele seiner Türen für die Besucher geöffnet. Knapp 600 Besucher nutzten die Gelegenheit zu einem Blick hinter die Kulissen des modernen Strafvollzugs, waren sich am Ende der Führung aber allesamt einig: einmal reinschauen genügt, ein Daueraufenthalt als Häftling ist nicht erstrebenswert.

Als eine von 37 Justizvollzugsanstalten des Landes Nordrhein-Westfalen ist Rheinbach zuständig für die Vollstreckung von Freiheitsstrafen an männlichen Gefangenen von drei Monaten bis lebenslänglich. Unter den derzeit 545 Insassen sei alles dabei, „vom Eierdieb bis zum Mörder“, so Binnenbruck. 25 wegen Mordes Verurteilte sitzen derzeit ein, dementsprechend wird großer Wert auf modernste Sicherheitsvorkehrungen gelegt. Nicht weniger als 130 Kameras haben jeden Winkel der Anlage im Auge, hinzu kommen noch jede Menge Bewegungsmelder und Berührungssensoren, Laservorhänge und sogar Herzschlagsensoren für die ein- und ausfahrende Lastwagen, damit sich ein Gefangener darin verstecken kann.

Sicherung mit Stacheldraht

Letzte Bastion vor einem möglichen Ausbruch ist die fünfeinhalb Meter hohe Mauer mit Stacheldrahtzäunen davor. „Die Sicherheitsmaßnahmen haben sich bewährt, denn seit dem Jahr 2000 ist keinem Gefangenen mehr eine Flucht gelungen“, freut sich der Gefängnisdirektor. Insgesamt kümmern sich derzeit 260 Bedienstete um die Insassen, rechnet Binnenbruck vor. Die Belegschaft setzt sich überwiegend zusammen aus Mitarbeitern des allgemeinen Vollzugsdienstes, hinzu kommen Bedienstete des Werksdienstes, der Verwaltung, des Sozialdienstes, des psychologischen, pädagogischen und medizinischen Dienstes sowie der Seelsorge.

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