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133 Corona-Infizierte in der StadtBornheim mit der höchsten Zahl

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In den Außenbereichen des Einzelhandels und von Geschäftsstraßen in Heimerzheim, Odendorf und Buschhoven gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes.

In den Außenbereichen des Einzelhandels und von Geschäftsstraßen in Heimerzheim, Odendorf und Buschhoven gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes.

Rhein-Sieg-Kreis – Nachdem mehrere Bewohner des Rheinbacher Seniorenheims Marienheim und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hat der Träger das Haus an der Gerbergasse komplett geräumt. Angesichts des Krankenstandes beim Personal könne die Betreuung nicht mehr gewährleistet werden, informierte der Betreiber die Heimaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises. Landrat Sebastian Schuster berichtete gestern in einer Telefon-Pressekonferenz zur Corona-Situation in der Region über die Entwicklung. Laut seinem Kenntnisstand seien alle Senioren in anderen Häusern untergebracht worden.

Die Bewohner sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zehn Altenheimen werden die ersten sein, die im Kreis gegen das Coronavirus geimpft werden. Die Einrichtungen seien gemäß der Empfehlungen der ständigen Impfkommission ausgewählt worden, weil der Altersdurchschnitt der Bewohner im kreisweiten Vergleich dort am höchsten sei, so Schuster. Um welche Einrichtungen es sich handelt, wollte er trotz Nachfrage nicht erläutern. „Wir müssen gewährleisten, dass die Impfteams dort reibungslos arbeiten können.“

Geplant ist, dass sie am 27. Dezember starten. Allerdings ist weiter ungewiss, wann und in welcher Menge der Impfstoff im Kreis ankommen wird. Nach Angaben Schusters geht der Kreis davon aus, dass Nordrhein-Westfalen mit seinen rund 18 Millionen Einwohnern zunächst etwa 80 000 Impfdosen erhalten wird. Gemessen an seiner Bevölkerungszahl würden an den Kreis mit seinen rund 600 000 Einwohnern dann etwa 1300 Dosen geliefert.

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Zweite Impfung erforderlich

Diese würden dann aber nur für etwa 650 Menschen reichen, da drei Wochen nach der ersten Impfung eine zweite erforderlich ist. „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir nach drei Wochen für alle, die wir jetzt impfen, dann erneut Impfstoff bekommen“, sagte Schuster. Deshalb müsse die Hälfte der Impfdosen zurückgehalten werden“.

Zum Ende der Woche war die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz leicht rückläufig. Am Freitagmittag lag sie im Kreisgebiet bei 178,6. Zurzeit sind 1268 Personen nachgewiesenermaßen infiziert. 5647 sind in häuslicher Quarantäne. Einen weiteren Anstieg hält man im Kreishaus für nicht unwahrscheinlich. „Wird der Inzidenzwert von 200 erreicht, sind theoretisch weitere Einschränkungen möglich, etwa Ausgangssperren“, so der Landrat. Eine solche Verschärfung sei aber vorerst nicht geplant, auch weil Ausgangssperren in den vielen dünn besiedelten ländlichen Bereichen des Kreises weder sinnvoll noch erforderlich seien. „Das ist allenfalls denkbar für die Innenstadtbereiche der Städte und könnte vor Ort entschieden werden.“

Der Landrat erneuerte am Freitag seine Vorwürfe gegen die Hennefer Evangeliumschristen Gemeinde. Nach Gottesdiensten und einer Hochzeit Ende November sind inzwischen 84 Gemeindemitglieder positiv auf das Virus getestet worden. Eine Person ist an den Folgen der Infektion verstorben. Dennoch zeigten viele Gemeindemitglieder keine Bereitschaft sich testen zu lassen. „Es gab am 15. und 16. Dezember weitere Termine im Testzentrum, da ist aber niemand gekommen“, schilderte Schuster. „Das ist sehr traurig.“

Ausbruchsgeschehen

45

Schulen (Vorwoche 42), 41 Pflegeeinrichtungen (40) und 21 Kitas (25) im Kreisgebiet sind aktuell von Corona betroffen. Insgesamt sind 909 Personen in Kitas, Schulen, Pflegeeinrichtungen/Kliniken, Betrieben, sowie Freizeit- und Religionseinrichtungen betroffen. Vor einer Woche waren es 708.

3397 Menschen aus diesen Einrichtungen müssen sich aktuell in Quarantäne aufhalten, 269 mehr als in der ersten Dezemberwoche.

So verteilt sich das Ausbruchsgeschehen in den Kommunen (in Klammern die Zahlen aus der Vorwoche):

Alfter: 2 Schulen (3)

Bad Honnef: 1 Kita (0), 2 Schulen (5) , 4 Pflegeeinrichtungen/Kliniken (1)

Bornheim: 4 Kitas (5), 7 Schulen (4), 3 Pflegeeinrichtung (3), 1 Gewerbebetrieb (1)

Königswinter: 5 Schule (1), 2 Pflegeeinrichtungen (3)

Meckenheim: 3 Kitas (2), 1 Schule (0), 1 Pflegeeinrichtung (0), 1 Gewerbebetrieb (0)

Rheinbach: 2 Schulen (3), 3 Pflegeeinrichtungen (3), 1 Gewerbebetrieb (0)

Swisttal: 2 Kitas (0), 1 Pflegeeinrichtung (2), 1 Sport-, Freizeit/Religion/Sonstige (0)

Wachtberg: 1 Schule (0), 1 Pflegeeinrichtung (0), 1 Gewerbebetrieb (1)

Kreis- und Kommunalpolitiker haben unterdessen ihre Forderung untermauert, neben der Sankt Augustiner Asklepios-Klinik auch ein linksrheinisches Impfzentrum einzurichten. Im Gespräch sind das Rheinbacher Testzentrum des Kreises oder geeignete Räumlichkeit in Meckenheim. Ute Krupp, langjährige Rheinbacher Kreistagsabgeordnete, fordert eine besondere Rücksichtnahme auf die mit oberster Priorität zu impfende Gruppe der Senioren höheren Alters, die noch selbstständig zu Hause oder in Seniorenwohnungen leben. Sie könnten nicht alle selbstständig anreisen oder von Angehörigen nach Sankt Augustin gebracht werden. „Wir unterstützen den Landrat bei seinen Bemühungen, für diesen Personenkreis im Linksrheinischen ortsnahe Lösungen zu schaffen“, so Krupp. Denis Waldästl, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, ergänzt: „Gerade im akuten Pandemiestatus müssen die besonders vulnerablen Gruppen ortsnah versorgt werden. Das Landesgesundheitsministerium muss einsehen, dass ein Flächenkreis andere Rahmenbedingungen als eine Stadt Bonn oder Köln mit sich bringt.“

Die CDU Bornheim hat sich in dieser Woche für das Areal des ehemaligen EMKA-Marktes in Bornheim-Roisdorf als Standort des Impfzentrums ausgesprochen . Das seit einiger Zeit leerstehende Objekt scheine grundsätzlich verfügbar zu sein. Es biete ausreichend Platz und Parkraum für die Mitarbeiter und Bürger. Die Lage in Nachbarschaft zu Alfter und die gute Straßenverkehrs- und ÖPNV-Anbindung seien weitere wesentliche Punkte. Darüber hinaus binde Bornheim mit annähernd 50 000 Einwohnern rund ein Drittel der Bevölkerung des linksrheinischen Kreisgebietes.

Wie Schuster gestern erklärte, hat der Vorstand des NRW-Landkreistages seine Forderung gegenüber Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann untermauert, dass je nach örtlicher Gegebenheit weitere Impfzentren gerade in großen Flächenkreisen eingerichtet werden müssen. Am Montag solle ein erneutes Spitzengespräch stattfinden. Eine interkommunale Lösung mit Bonn ist vom Tisch.

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