Ein Leben für die MusikJosef Schmidt aus Alfter mit Verdienstmedaille geehrt
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Die Bundesverdienstmedaille für Josef Schmidt überreichte Michaela Balansky.
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Alfter – Für sein jahrzehntelanges Engagement im kulturellen Bereich ist Josef Schmidt aus Alfter mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Die stellvertretende Landrätin Michaela Balansky überreichte ihm im Siegburger Kreishaus das Ehrenzeichen.
Schmidt lernte Schriftsetzer und wurde nach der Wehrpflicht Zeitsoldat. Hier bekam die Liebe zur Musik mit der Ausbildung zum Berufsmusiker im Bereich der Blechbläser einen Platz. Bis zum Ende des Bundeswehrdienstes gehörte der Alfterer dem Musikcorps an.
Während der darauffolgenden Anstellung beim RWE-Konzern spielte er als Posaunist bis zur Auflösung der Big Band der RWE Power. Als Quereinsteiger nahm Josef Schmidt dann eine Anstellung als Lehrer an einer Bonner Gesamtschule an und galt dort als hervorragender und beliebter Musiklehrer, der unzählige Kinder und Jugendliche für das Musizieren begeistern konnte. Mitte der 1990er Jahre gründete er ehrenamtlich in Alfter ein Ensemble, anfänglich mit vier Trompetenschülern. Bereits im folgenden Jahr zählte es zwölf talentierte und motivierte Schüler.
Im renovierten Alfterer Kronensaal baute Josef Schmidt in den 2000er Jahren ein mehrstufiges Orchesterprojekt auf.
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Die ersten Auftritte waren von Erfolg gekrönt, so gründete er im Frühjahr 1997 das Jugendorchester Alfter Vorgebirge, das unter seiner Leitung schnell auf 30 Mitglieder anwuchs. 1999 wurde das Ensemble in eine Elementar,- Mittel- und Oberstufe aufgeteilt. „Der Verein wuchs auf circa 150 Kinder und Jugendliche an, die er mit viel Elan, Herzblut und großem zeitlichem Umfang betreute. Selbst aus ,einfachen Verhältnissen’ stammend, lag es ihm besonders am Herzen, allen Kindern einen Zugang zur Musik und zum Erlernen eines Instruments zu ermöglichen“, zitierte Michaela Balansky aus der Ordensbegründung.
Hilfe für finanzschwache Familien
Josef Schmidt organisierte für Kinder aus finanzschwachen Familien dank eines breiten Netzwerks Leihinstrumente und individuelle Förderung. Es gab Einzel- und Gruppenunterricht vom Kleinkind bis ins Jugendalter; viele Schülerinnen und Schüler wurden bis zur Konzertreife geführt. Durch seine vielfältigen Kontakte in der Musikszene entstanden zahlreiche Kulturveranstaltungen mit Kinderkulturprogramm, professionellen Orchestern, Chören und dem Musikkorps der Bundeswehr. Es gab Konzertreisen in die Niederlande und an den Bodensee.
2006 spielte die Oberstufe des Ensembles beim NRW-Tag in Düsseldorf. Darüber hinaus realisierte Josef Schmidt unter hohem persönlichen Aufwand die Sanierung des Kronensaals in Alfter zu einem modernen Proben- und Konzertsaal. Für dieses Projekt organisierte er Sponsoren, Spenden, verwertbare Materialien und baute ein breites Helferteam auf. Bis 2008 hatte er die Leitung des von ihm gegründeten Ensembles in allen drei Orchesterstufen inne; auch lagen große Teile der Organisation des Konzertbetriebs in seinen Händen. Da dies alles mit einem enormen Zeitaufwand verbunden war, gab er die Leitung des Jugendorchesters ab und engagierte sich weiterhin als 2. Vorsitzender.
Nicht zuletzt wohl wegen der flächendeckenden Einführung der offenen Ganztagsschule schwand aber der Zulauf von Kindern zum Jugendorchester, so dass es nicht mehr spielfähig war. Bis zum heutigen Tag gestaltet Josef Schmidt jedoch das musikalische Leben in Alfter mit: bei Pfarrfesten, in Musikvereinen sowie mit den Blechbläsern der Prinzengarde Rot-Weiß Alfter, bei der er kürzlich erst für die 25-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. „Sie haben die Seele vieler Menschen mit ihrer Musik berührt und machen dies heute noch“, würdigte Michaela Balansky das Lebenswerk. „Das aktive Ausüben von Musik in einer Gemeinschaft fördert die Sozialkompetenz, besonders die unserer Kinder und Jugendlichen“, sagte Schmidt. (Bir)
