Entwurf von Gottfried BöhmImpekovener Kirche – Zwischen Burg und Bergkristall

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Die Kirche St. Mariä Heimsuchung prägt die Silhouette von Impekoven.

Die Kirche St. Mariä Heimsuchung prägt die Silhouette von Impekoven.

Alfter – Tiefe Trauer hat die Nachricht vom Tod des Kölner Architekten Professor Gottfried Böhm auch in Impekoven ausgelöst. Der herausragende Architekt, der am Donnerstag im Alter von 101 Jahren gestorben ist, hat 1968 auch die Kirche Sankt Mariä Heimsuchung im Ort entworfen, die er als Bergkristall konzipierte, die aber auch als Burg am Vorgebirgshang wahrgenommen wird. „Wir nehmen uns vor, an dem Tag seiner Beerdigung die Kirche zu öffnen“, kündigte Ortsvorsteherin Ilse Niemeyer an.

Bis ins hohe Alter kam Böhm immer wieder von Köln aus zu Gottesdiensten in „seine“ Kirche. Auch anlässlich des Jubiläums der Grundsteinlegung im Juli 2018 konnte der Vorsitzende des Kirchenbauvereins, Johannes Wilde, den Schöpfer zur Festmesse begrüßen. Im Februar 2020 gratulierten der Impekovener und Gattin Waltraut dem Architekten persönlich in dessen Haus am Kölner Römerberg zum 100. Geburtstag.

Seit 2018 in der Denkmalliste

2018 wurde die noch relativ junge Kirche in die Denkmalliste der Gemeinde aufgenommen. Bei einer Feierstunde übergab Bürgermeister Rolf Schumacher die Plakette des Landes Nordrhein-Westfalen damals offiziell an Pfarrer Rainald M. Ollig. Treibende Kraft war seit Jahren Johannes Wilde, der sich hierfür bereits seit 2011 starkgemacht hatte, seinerzeit aber in einem ersten Anlauf am Nein der Kirchengemeinde scheiterte, „da Pflege und Unterhaltung eher erschwert als erleichtert werden“, wie es in damaligen Protokollen hieß. Inzwischen wird die Wertigkeit der Kirche für den Ort stärker betont.

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Trotz einer Erweiterung 1925/26 war die alte Kapelle im Impekovener Oberdorf aus dem Jahre 1884 Mitte der 1960er Jahre viel zu klein geworden. Als Glücksfall, so beschrieb es Johannes Wilde 2018, erwies es sich, dass Erzbischof Josef Kardinal Frings den jungen Priester Heinz Schütte zum Subsidiar der katholischen Pfarrgemeinde St. Mariä Heimsuchung in Impekoven ernannte.

Schütte regte den Neubau der Kirche an. Ihm gelang es, den bereits damals renommierten Architekten Gottfried Böhm zu gewinnen. Dank der Spendenbereitschaft der Impekovener Bürger konnten 170 000 D-Mark aufgebracht werden, sodass am 14. Juli 1968 die Grundsteinlegung erfolgte und die erste Messe Heiligabend 1969 zelebriert werden konnte. Die Architektur erinnert viele an die Form eines Bergkristalls. Die Kirche entstand aus gegossenem Beton, charakteristisch für die Arbeiten des Architekten Gottfried Böhms. (Bir)

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