Freie Wähler AlfterKritisch und themenbezogen – ein Rückblick auf die Entwicklung

Lesezeit 3 Minuten
Die aktiven Mitglieder der Wählergemeinschaft blickten auf die Entwicklung zurück.

Die aktiven Mitglieder der Wählergemeinschaft blickten auf die Entwicklung zurück.

Alfter – „Wir passen auf, wir hinterfragen Dinge, konstruktiv, kritisch und an der Sache orientiert und sind weder ideologisch noch parteigebunden“, mit diesen Worten fasste Bolko Graf Schweinitz, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Alfter (FW), die Leitlinien der Wählergemeinschaft zusammen. Das zehnjährige Bestehen feierten die Mitglieder mit Gästen aus Wirtschaft und Gesellschaft und Vertretern der anderen Gemeinderatsfraktionen im Gasthaus „Zur Krone“.

Eigentlich, so Schweinitz weiter, gäbe es zwei Jubiläen zu feiern, denn bereits vor 15 Jahren gründete sich die Bürgergruppe Ortsentwicklung Alfter, aus der schließlich die Freien Wähler hervorgingen.

Die Bürgergruppe entstand nach der Kommunalwahl 2004. Grund war der damalige Gemeindeentwicklungsprozess, der unter anderem sechs große Baugebiete am Alfterer Hang vorsah. In den Augen vieler Bürger „ein planerisches Desaster“, so Schweinitz. Der Bürgergruppe gelang es, Korrekturen bei den Planungen durchzusetzen und das Baugebiet Görreshöhle ganz zu verhindern.

Doch die engagierten Bürger wollten auch aktiv kommunalpolitisch Einfluss nehmen und mitentscheiden, so entstand Anfang 2009 die Wählergemeinschaft Freie Wähler Alfter (FW), die noch im selben Jahr mit knapp neun Prozent und vier Sitzen in den Gemeinderat einziehen konnte. Fünf Jahre später verbesserte sie ihr Ergebnis auf zehn Prozent und ist heute mit Bolko Graf Schweinitz, Sandra Semrau, Thomas Wedemeyer und Manfred Wanke im Rat vertreten und stellt damit nach der CDU, SPD und den Grünen die viertstärkste Kraft.

Viertstärkste Kraft im Gemeinderat

Oft werden die Freien Wähler gefragt, für welche Richtung sie politisch stehen. „Wir sind in der komfortablen Situation, diese Frage themenbezogen und unideologisch beantworten zu können“, erklärte Schweinitz. Daher setzt sich das Team auch aus unterschiedlichen politischen Lagern zusammen. Diese unterschiedlichen Hintergründe waren nie ein Hindernis, sie hätten den Blick auf die Dinge vor Ort eher erweitert, so der Fraktionsvorsitzende.

Sandra Semrau, seit 2016 Vorsitzende der FW, schilderte in einer aktuellen Imagebroschüre beispielsweise, wie sie früher für die CDU in Brühl und im Rhein-Erft-Kreis aktiv war: „Meine politische Heimat hatte ich mit Blick auf die Familie gewählt. Wo komme ich her und was hat mich geprägt?“ Bei den Christdemokraten trat sie aus, als diese versuchten, das Betreuungsgeld für Eltern einzuführen, seinerzeit ein Wunsch der CSU.

Seit 2005 wohnt Sandra Semrau mit ihrer Familie in Alfter. Die Hochwasserereignisse und der fehlende Hochwasserschutz brachten sie zu der Wählergemeinschaft: „Hier galt es, sich zu engagieren und etwas gegen die Missstände etwas zu unternehmen.“

In der Ratsperiode bis 2020 hat sich die FW vier Schwerpunkte vorgenommen: So setzen sie sich weiterhin dafür ein, die aus ihrer Sicht unangemessene Bautätigkeit, etwa die Planungen für das Witterschlicker Neubaugebiet Buschkauler Feld, zu korrigieren. Sie machen sich stark für die innerörtliche Infrastruktur, beispielsweise den Kita-Bau, den Ausbau von bezahlbarem Wohnraum und die Dependance der Gesamtschule, aber auch für die Konsolidierung des Haushaltes und die Stärkung der Dorfgemeinschaft.

Rundschau abonnieren