Gewerbepark Alfter-NordÜberarbeiteter Bebauungsplan wird offengelgt

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Weitere Gewerbeansiedlungen an der Grenze zu Bornheim und Bonn erwaret die Gemeinde Alfter.

Weitere Gewerbeansiedlungen an der Grenze zu Bornheim und Bonn erwaret die Gemeinde Alfter.

Alfter – Gewerbeflächen sind in der Region stark nachgefragt. Die Gebiete „Witterschlick-Nord“ und „Buschdorfer Weg“ in der Gemeinde Alfter sind voll besetzt, nun im Areal „Alfter-Nord“ zunächst eine Fläche von 3,8 Hektar entlang der Landstraße 183 n (Bonn-Bornheim) entwickelt werden.

Läuft nun alles nach Plan, könnte der Ausschuss für Gemeindeentwicklung am 9. Juli nach zweijähriger Vorlaufzeit den Satzungsbeschluss fassen. Das erklärte Bauamtsleiterin Claudia Gerhardi im Fachausschusssitzung. Zuvor wird der Bebauungsplan allerdings erneut öffentlich ausgelegt. Darauf einigten sich die Ausschussmitglieder mehrheitlich bei zwei Gegenstimmen der Freien Wähler und bei zwei Enthaltungen der Grünen.

Kritik wegen fehlenden Entwässerungskonzepts

Bereits Ende vergangenen Jahres hatten Bürger, Behörden und die Träger öffentlicher Belange Gelegenheit, ihre Stellungnahmen zur ersten Offenlage abzugeben. Da der Rhein-Sieg-Kreis einige Bedenken anmeldete, wurde ihm eine Fristverlängerung gewährt. Bemängelt hatte der Kreis das fehlende Entwässerungskonzept. So wurde die Niederschlagswasserbeseitigung nicht hinreichend dargelegt, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage. Bedenken gab es auch hinsichtlich des Artenschutzes, denn in dem Plangebiet ist die Wechselkröte heimisch.

Zwar wurde im Bebauungsplan ein Amphibienkorridor festgesetzt, der hätte jedoch nicht verhindert, dass die Tiere vor, während und nach den Bauarbeiten in das Plangebiet gelangen. „Dies haben wir nun zugunsten der Wechselkröte geändert“, erläuterte Gerhardi. So werden Barrieren entlang des Herseler Weges zwischen der geplanten Grünfläche und dem Baugebiet errichtet, die die Kröten schützen. Für nicht sinnvoll erachtete der Kreis auch die Einfriedung der Grundstücke durch Zäune in den Flachen, die dem Schutz, der Pflege und der Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dienen. Dies würde zu einer Zersplitterung der Grünbereiche führen. Gleichzeitig sei dies optisch nicht schön.

Transparenz soll gewährleistet bleiben

Kritisch steht die Gemeinde nach wie vor dem Vorschlag des Kreises gegenüber, dass auch Firmen, die nicht im Gewerbegebiet ansässig sein werden, hier werben dürfen. Diese sogenannte Fremdwerbung lehnt die Verwaltung ab, auch wenn der Kreis dies anders sieht.

In allen anderen Punkten hat sich die Verwaltung entschlossen, die von Siegburg vorgebrachten Anregungen und Empfehlungen zu berücksichtigen und überarbeiten zu lassen. Da ansonsten nach Auffassung der Gemeinde keine weiteren Bedenken auftreten werden, erfolgt eine verkürzte Offenlage. Stellungnahmen können zudem nur noch zu den geänderten und ergänzten Teilen abgegeben werden: „Wir legen die Pläne erneut aus, damit der Prozess für die Bürger und Unternehmen transparent bleibt.“

Grüne wollen Ausgleich für den Flächenverbrauch

Wilhelm Windhuis (Grüne) wünschte sich, dass für die versiegelten Flächen zu hundert Prozent Ausgleichsflächen geschaffen werden. Gelinge dies nicht, „werden die Grünen dem Bebauungsplan am Ende nicht zustimmen“, kündigte er an. Ein direkter Ausgleich der versiegelten Flächen ist in der Gemeinde Alfter aber nicht möglich, da entsprechende Flächen nicht vorhanden sind, so die Verwaltung. Auch Kompensationsmaßnahmen innerhalb der Fläche können nur teilweise ausgeglichen werden.

Sandra Semrau (Freie Wähler) kritisierte wiederholt, dass in diesem Gebiet wertvolle, landwirtschaftliche Flächen vernichtet werden, ohne dass eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorläge. Daher lehnte die Wählergemeinschaft den Bebauungsplan ab.

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