Große ResonanzTag der offenen Tür am künftigen Gymnasium Alfter

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Das Interesse am Tag der offenen Tür war sehr groß. Bürgermeister Rolf Schumacher begrüßte Eltern und Kinder in der Aula und freute sich über diese Resonanz.

Alfter – „Ich bin positiv überrascht,  denn ich bin selbst hier zur Schule gegangen und habe hier meinen Schulabschluss gemacht“,  schilderte Boris Leibold seine Eindrücke. Mit  seiner Lebensgefährtin Irena  und Tochter Sofia nutzte er den Tag der offenen Tür am geplanten Gymnasium in Alfter, um sich einen Überblick über das frisch sanierte Gebäude  in Oedekoven zu verschaffen. Für die Familie  steht außer Frage: Kommt das Gymnasium zum Schuljahr 2023/2024 tatsächlich zustande, wollen sie ihre Tochter dort anmelden, die derzeit noch die Oedekovener Grundschule besucht. Vor allem die technische Ausstattung und die großzügige Raumaufteilung beeindruckten Boris Leibold. Und auch Sofia fand es „super“ und reckte  ihren rechten Daumen zustimmend nach oben.

Die Beschreibung „positiv überrascht“ war vielfach zu hören, auch von Bürgermeister Rolf Schumacher, der die Gäste  mit Schulamtsleiterin Susanne Petram und Sabine Zilger als Leiterin des Fachbereichs Verwaltungsorganisation in der Aula begrüßte: „Das ist heute ein großer Tag für den Rat und die Verwaltung, die intensiv darauf hingearbeitet haben.“ Die Gemeinde präsentierte  ein modernes und  sehr gut ausgestattetes Gebäude. Alle Klassenräume verfügen über WLAN, die  Schule ist ans Glasfasernetz angeschlossen, Kreidetafeln sind passé, sämtliche Klassenzimmer verfügen über Whiteboards.   „Das ist gut investiertes Geld für die Zukunft und Bildung unserer Kinder“, sagte er.

Eltern wünschten sich mehrheitlich Gymnasium

Knapp zehn Millionen Euro steckte die Gemeinde in den Umbau des Gebäudes, in dem bis vor einigen Jahren die Hauptschule untergebracht war. Nach zwei gescheiterten Anläufen, eine Gesamtschule (2011 und 2018) zu etablieren, soll es nun endlich mit einem Gymnasium klappen. Eine Befragung im vergangenen Jahr ergab, dass sich die Eltern als weiterführende Schule mehrheitlich ein Gymnasium wünschten statt eine Gesamtschule. Unterstützung kommt auch von den Nachbarstädten Bornheim und Bonn, die immer wieder Schüler aus Alfter an ihren Gymnasien aufnehmen, obwohl ihre eigenen Schulen längst selbst aus allen Nähten platzen. Daher wurde eine Kooperation vereinbart, damit sich auch Kinder aus den Nachbarkommunen anmelden können, um die erforderliche Zahl von 84 Mädchen und Jungen für das  dreizügige Gymnasium zu erreichen.

Eingeladen waren auch Eike Schultz, Direktor des Bonner Tannenbusch-Gymnasiums, und der Leiter des Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, um für das Alfterer Gymnasium zu werben, damit dort 2032 die erste Schüler-Generation ihr „Alfter-Abi“ machen kann. „Ich wohne selbst in Alfter und habe mich immer gefragt, warum es in der Gemeinde keine weiterführende Schule gibt? Jetzt haben Sie endlich die Gelegenheit, diese auf den Weg zu bringen“, forderte Eike Schultz die Kinder und Eltern auf.  Dubois versuchter den Eltern die Sorge vor einer neuen, noch unbekannten Schule zu nehmen. Weder eine Schulleitung, noch die Lehrer, noch ein Profil stünden derzeit fest.   Er wertete dies  als Chance mitzuwirken, die  Schule aufzubauen und mitzugestalten: „Ich drücke die Daumen, dass es dieses Gymnasium geben wird“, betonte Dubois.

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Auch Lenya schaute sich um. Sie geht nun in Bonn zur Schule, aber ihrer Schwester drückt sie die Daumen, dass sie das Gymnasium in Oedekoven besuchen kann.

Hätte es das Gymnasium schon vor drei Jahren gegeben, dann wäre die elfjährige Lenya, die nun die Bertolt Brecht-Gesamtschule in Bonn besucht, Schülerin in Oedekoven, meinte ihr Vater Markus Rütsch: „Wir hätten sie definitiv hier angemeldet.“ Nun hofft die Familie, dass Lenyas kleine Schwester Fiona, die derzeit noch die dritte Klasse der Oedekovener Grundschule besucht, in den Genuss des Gymnasiums vor der eigenen Haustüre kommt: „Wir sind nicht nur überzeugt von dem neuen Gebäude, wichtig ist für uns auch die Nähe“, betonte Markus Rütsch.

Vielseitiges Angebot am Tag der offenen Tür

Aus einem ganz anderen Grund kam eine interessierte Bürgerin aus Bonn-Lessenich, die ihren Namen nicht in der Zeitung sehen möchte, zum Tag der offenen Tür. Ihr ging es darum zu sehen, wie solch ein Gründungsprozess abläuft: „Ich finde es aus schulpolitischer Sicht spannend eine Schulneugründung zu beobachten, Das ist sicherlich eine herausfordernde Aufgabe.“

Begleitet wurde der Aktionstag durch vielfältige Lern- und Spielangebote, Workshops, Rundgänge und persönliche Gesprächsangebote. Damit das dreizügige Gymnasium zum Schuljahr 2023/24 an den Start gehen kann, müssen 84 Anmeldungen vorliegen. Um den Eltern die Sorgen zu nehmen, dass sie für ihre Kinder keinen Platz an einer anderen Schule bekommen, startet die Gemeinde ein vorgezogenes Anmeldeverfahren am Tag der Zeugnisausgabe. Liegen bis  zum 3. Februar weniger als 84 Anmeldungen vor, erhalten die Eltern die Anmeldescheine zurück und können sich an jedem anderen städtischen Gymnasium bewerben. In Bornheim und Bonn starten die Anmeldeverfahren erst am 6. Februar.  Für die Gründung des Gymnasiums zählen auch Anmeldungen aus den umliegenden Gemeinden, genauer aus Bonn, Bornheim, Swisttal, Meckenheim und Rheinbach mit.

Weitere Informationen zu dem Gymnasium: www.gymnasium-alfter.de

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