Strahlende KinderaugenNeue Möbel für Eltern-Kind-Gruppe in Alfter

Lesezeit 5 Minuten
Neuer Inhalt

Die Eltern-Kind-Gruppe in Alfter freut sich über die neuen Möbel.

Alfter – Mit Seifenblasen und einem Lied werden die Kinder am Ende der Stunde verabschiedet. Sibylle Thon, Leiterin der Eltern-Kind-Gruppe in der evangelischen Kirche am Herrenwingert in Alfter, pustet die Seifenblasen in die Luft – sehr zur Freude der Kleinen. Die sind teilweise weniger interessiert an den Seifenblasen, sondern mehr an den neuen Möbeln, die seit ein paar Wochen im Raum der Eltern-Kind-Gruppe stehen. Besonders das Klettergerüst lädt zum Spielen und Erkunden ein. Dann macht sich nach dem Abschiedslied aber doch allgemein Aufbruchsstimmung breit, und die kleinen Teilnehmer brechen zur Heimreise auf.

Seit 26 Jahren gibt es die Gruppe in der evangelischen Kirche am Herrenwingert schon. Die Nachfrage nach Eltern-Kind-Gruppen sei sehr groß, sagt die Gruppenleiterin. Viele Mütter würden neu nach Alfter ziehen und seien froh, über die Gruppe neue Kontakte für sich und ihre Kinder knüpfen zu können.

Zwei Gruppen in der Woche bietet Thon an, in denen die Elternteile mit ihren Kindern zusammenkommen. Nicht nur aus Alfter besuchen Eltern mit ihren Kindern die Gruppen. Auch Mütter aus Bornheim und sogar eine Mutter aus Beuel waren eine Zeit lang regelmäßige Teilnehmerin der Gruppe. Die Kinder sind im Alter von vier Monaten bis drei Jahren, also im Vor-Kita-Alter. In der Gruppe lernen sie die Interaktion mit anderen Kindern und das Spielen auch ohne die Mama kennen.

„Ein strukturierter Ablauf ist für Kinder wichtig“, sagt Thon. Wenn die Kinder ankommen, werden sie zunächst namentlich begrüßt, und es wird gemeinsam ein Lied gesungen. Dann sitzen die Eltern mit ihren Kindern und Gruppenleiterin am Frühstückstisch. Es gibt Kaffee für die Erwachsenen, und während die Eltern miteinander ins Gespräch kommen, „lernen die Kinder sich von der Mama zu lösen“, so Thon. Im Anschluss daran werden viele Bewegungslieder gesungen. „Es sind in der Regel dieselben Lieder, so können die Kinder sie auch zu Hause singen.“, erzählt Thon.

Die Gruppe habe zwei unterschiedliche Aspekte: Zum einen würden die Kleinen mit anderen Kindern in Kontakt treten und auf diese Weise soziale Kontakte pflegen. Zum anderen ist es eine Möglichkeit für Eltern, in Austausch zu treten. Neben den Müttern kommen auch Großeltern oder Väter zur Eltern-Kind-Gruppe. Das habe sich mit der Zeit gewandelt, berichtet Thon.

Neue Möbel für die Eltern-Kind-Gruppe

Neuer Inhalt (1)

Die neuen Möbel erfreuen sich großer Beliebtheit.

Seit Anfang Juli prägt eine bestimmte Farbe den Gruppenraum in der evangelischen Kirche am Herrenwingert. Zehn grüne Stühle, drei grüne Tische und eine große grüne Sportmatte hat die Gruppe jüngst erhalten. Freudig präsentiert die Vorsitzende des Fördervereins Evangelische Kirche am Herrenwingert, Barbara Polten, die neue Einrichtung. Auch ein Klettergerüst, ein Klettertürmchen und kleine multifunktionale Kinderstühle gehören zu der neuen Ausstattung. Insgesamt 4200 Euro habe die Anschaffung der Möbel gekostet, so Polten. Die Hälfte des Geldes kam von dem Förderverein, die andere Hälfte aus dem Haushalt der Gemeinde.

Spielen und Singen

Die Eltern-Kind-Gruppe

26 Jahre besteht die Eltern-Kind-Gruppe bereits, die zweimal in der Woche angeboten wird. Dann kommen Eltern mit ihren Kindern in den ersten Stock der evangelischen Kirche am Herrenwingert und verbringen anderthalb Stunden miteinander. Dabei wird gespielt, gesungen und vor allem gemeinsam Zeit verbracht.

Jeweils zehn Elternteile sind in einer Gruppe vertreten. Die Anzahl der Kinder variiert, da teilweise auch Geschwister zusammen eine Gruppe besuchen. Maximal kommen zwölf Kinder in einer Gruppe zusammen. Kinder von vier Monaten bis zu drei Jahren spielen in der Eltern-Kind-Gruppe und lernen so bereits vor dem Besuch der Kita das Spielen und die Gemeinschaft mit anderen Kindern kennen.

Die Gruppen sind aber nicht nur für die kleinen Teilnehmer eine Möglichkeit, in Austausch zu kommen. Auch die Eltern können dank der Gruppe Kontakte knüpfen. Zwar stellt die evangelische Kirche die Räumlichkeiten für die Eltern-Kind-Gruppe zur Verfügung, es sind aber Menschen aller Konfessionen herzlich willkommen. Für die Gruppe nimmt Gruppenleiterin Sibylle Thon eine Art Aufwandsentschädigung von 2,50 Euro pro Gruppeneinheit. Vier Besuche der Eltern-Kind-Gruppe kosten also 10 Euro.  

Die Eltern-Kind-Gruppen treffen sich dienstags von 9.30 bis 11 Uhr und donnerstags von 10 bis 11.30 Uhr. Weitere Informationen zur Gruppe gibt Gruppenleiterin Sibylle Thon, E-Mail: sibylle.thon@ekir.de und Telefon: (022 22) 28 82. Evangelische Kirche, Am Herrenwingert 1,  53347 Alfter. (meh) https://vorgebirge.ekir.de/inhalt/krabbeln-spielen/

Die neuen Möbel kommen sichtlich gut an bei den Kindern. Während manche Mädchen und Jungen auf der grünen Matte sitzen und spielen, erklimmen andere das kleine Klettergerüst und erfreuen sich an diesem Abenteuer. Auch die neuen Tische und Stühle laden sie zum Frühstücken oder einfach zum Verweilen ein.

Wiedersehen in Kindergottesdiensten

„Man trifft sich immer wieder“, erzählt Thon, die die Kinder später zum Beispiel in Kindergottesdiensten wiedersehe. Die gelernte Krankenschwester hat sich fortbilden lassen und viel über Elternbildung und Kleinkindpädagogik gelernt. Das kann sie nun anwenden.

Thon ist außerdem ein engagiertes Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde in Alfter. Schon im Oktober 2019 hat sie die Ausbildung zur Prädikantin begonnen, Mitte August wird sie dann ordiniert. Dieses Ehrenamt ist für sie „Ehre und Geschenk“. Zwar bekommt sie für diese Tätigkeit kein Geld, allerdings seien die positiven Erfahrungen, die dieses Amt mit sich bringe und die sie dadurch machen dürfe, nicht mit Geld aufzuwiegen. Für die Eltern-Kind-Gruppe nimmt sie eine Art Aufwandsentschädigung. „Für den Kaffee zum Beispiel“, fügt sie lächelnd hinzu.

Rundschau abonnieren