Alfter – Als Michael Hesse am Donnerstagvormittag an der Unfallstelle in Alfter ankam, hatte er ein ungutes Gefühl, obwohl er die vier verletzten Beteiligten noch gar nicht sehen konnte. Der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Alfter war gerade noch in einem Baumarkt in der Nähe gewesen, als um 10.48 Uhr der Alarm einging. „Ich war als Erster von der Feuerwehr vor Ort und sah die Polizei und drei Rettungswagen. Aber weil die verletzten Personen schon versorgt waren, habe ich erst einmal aufgeatmet“, schildert Hesse.

Was er auf der L183n am Abzweig nach Tannenbusch vorfand, ließ ihn dennoch schlucken. Ein Motorrad war kaum noch als solches zu erkennen. Nach ersten Ermittlungen der Bonner Polizei war das Motorrad bei einem Auffahrunfall um 10.36 Uhr zwischen zwei Autos eingekeilt worden. Die Polizei fand keine Anzeichen dafür, dass die 29 Jahre alte Fahrerin des silbernen Mercedes gebremst hätte. Das Motorrad soll hinter einem Lieferwagen an der Ampel gestanden haben.

Das Hinterrad des Motorrads lag an der Seite, ölige Flüssigkeit tropfte aus dem Motor. Das abgebrochene Visier eines Motorradhelms lag einige Meter entfernt auf der Straße. Der 65 Jahre alte Motorradfahrer musste laut Polizei wegen seiner schweren Verletzungen an der Unfallstelle intensiv medizinisch betreut werden. Die Fahrerin des Mercedes wurde leicht verletzt, allerdings erlitten eine 26-Jährige, die auf dem Beifahrersitz gesessen hat , und eine 59-Jährige, die im Fond saß, schwere Verletzungen. Das vierjährige Kind auf der Rückbank blieb unversehrt.

„Wir sind nachalarmiert worden“, erklärte Hesse: „Der erste Rettungswagen hatte zusätzliche Kräfte angefordert.“ Rettungssanitäter kamen aus Bonn, Bornheim und Wesseling an den Unfallort. Als 15 Feuerwehrleute der Löschgruppe Alfter kurz nach Hesse eintrafen, tropfte immer noch Flüssigkeit aus dem Motorrad-Wrack. „Wir haben schnell die Brandgefahr beseitigt“, schildert Hesse. Die Pfütze unter dem Motorrad wurde mit Sand abgedeckt.

Drumherum sprach die Polizei mit Zeugen und mit dem 70-jährigen Fahrer des Lieferwagens. Er erlitt laut Polizei leichte Verletzungen. Am Heck des Transporters war klar zu erkennen, wie sich das Motorrad in das Blech gedrückt hat. Andere Beamte markierten mit Sprühfarbe die Umrisse der Fahrzeuge und die verstreuten Teile.

Gegen 13.15 Uhr war die Arbeit der Feuerwehr getan. Die Polizei brauchte noch einige Zeit länger, um die Unfallstelle zu sichern. Die Polizisten ließen die Fahrzeuge abschleppen. Die Bonner Polizei schätze die Schadenssumme auf rund 40 000 Euro. Erst gegen 15.25 Uhr floss der Verkehr auf der Umgehungsstraße wieder.