Für ein Blütenmeer im FrühjahrIn Bad Honnef werden 400.000 neue Krokusknollen gesetzt

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Erblühen im kommenden Frühjahr: Schulkinder setzten in diesen Tagen zahlreiche Krokusknollen.

Bad Honnef – Die „graue Stadt am Meer“ wird das nordfriesische Husum genannt. Ein Titel, der ganz sicher nicht für die Zeit der Krokusblüte im Frühjahr gilt. Dann nämlich öffnen sich im Schlosspark die Blüten von rund vier Millionen Krokussen. Seit sechs Jahren schickt sich Bad Honnef an, es der norddeutschen Stadt gleichzutun.

202 Geranienkörbe an den Straßenlaternen

Für das Blütenmeer der Krokusse auf den städtischen Grünflächen ist der Verein Wirtschaft für Bad Honnef verantwortlich, der mit inzwischen 202 Geranienkörben an Straßenlaternen ebenfalls zum schmucken Stadtbild beiträgt. „Als man sich an die Geranien gewöhnt hatte“, so der stellvertretende Vorsitzende Diether Habicht, suchte man nach neuen Impulsen. Und fand sie in den Krokussen, die Habicht, der selbst aus Rendsburg stammt, mehr als einmal in Husum beeindruckt hatten.

1,7 Millionen Krokusknollen – „das sind keine Zwiebeln“, betont Habicht – sind seither gepflanzt worden. Sponsoren haben den Kauf der Knollen ermöglicht, die mit 30 Euro pro 1000 Stück zu Buche schlagen. Der in Bad Honnef ansässige Bundesverband der Garten- und Landschaftsbau-Betriebe stellt ein Fahrzeug und Fachpersonal zur Verfügung. Ganz viel Handarbeit schließlich bringen die Honnefer Grundschulen Jahr für Jahr in die Aktion ein. Rund 300 Kinder seien immer beteiligt, berichtet Diether Habicht, in diesem Jahr waren es 280.

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Auf dem Neuen Friedhof im Süden der Stadt Bad Honnef beteiligten sich Kinder der Martinus-Grundschule an der Aktion.

Auf der noch nicht bepflanzten Restfläche auf dem Neuen Friedhof waren nun wieder Jungen und Mädchen aus der St.-Martinus-Grundschule beschäftigt und brachten die zwiebelartigen Knollen in die Erde. Im Reitersdorfer Park hatten die Kinder der Grundschule Am Reichenberg ihre kleinen Schaufeln im Einsatz. Auch auf dem Gelände der Theodor-Weinz-Schule in Aegidienberg halfen die Schulkinder eifrig. „Für die Schulen ist es auch immer pädagogisch interessant“, so Diether Habicht, „gemeinsam lassen wir Bad Honnef erblühen“ – und das sei eben nicht nur im floralen Sinne gemeint.

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Die Pflanzmaschine, Traktor und Pflug, erledigte einen zugegeben größeren Teil der Arbeit: Die Pflugschar hebt die Grasnarbe an, etwa 150 Knollen pro Quadratmeter bringt die Maschine in die Erde. 400.000 Knollen werden in diesem Jahr gesetzt und dazu kommen die 1,7 Millionen aus den vergangenen Jahren, die sich hoffentlich vermehrt haben.

Die Chancen dafür stehen gut – vorausgesetzt, man hat die Krokusflächen nicht zu früh gemäht. „Man muss sicherstellen, dass sie nach der Blüte noch vier bis sechs Wochen im Kraut stehen bleiben“, weiß Diether Habicht. Nur dann haben die Pflanzen Zeit, Kraft für die Blüte im nächsten Jahr und für die Bildung so genannter Brutknollen zu sammeln. „Danach kann man auch mähen.“

Mönche pflanzten in Husum die ersten Krokusse

Was in Husum heute Menschen aus ganz Deutschland anlockt, war für die Mönche, die die ersten Krokusse dort pflanzten, übrigens ein echter Fehlschlag: Sie hatten aus den Blüten Safran für ihre liturgischen Gewänder gewinnen wollen. Doch dafür hatten sie die falsche Sorte gewählt.

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