Gastro-Tipp aus Bad HonnefIm „Bistro Ludwig“ den Traum vom eigenen Restaurant erfüllt

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Das Team im „Bistro Ludwig“: (v.l.) Carla Da Silva, Robert Rechmann, Friederike Wohllage und Ulrike Rechmann.

Das Team im „Bistro Ludwig“: (v.l.) Carla Da Silva, Robert Rechmann, Friederike Wohllage und Ulrike Rechmann.

  • Erst wollte Robert Rechmann ein Lokal in Bonn mieten.
  • Jetzt ist er ins Siebengebirge gegangen – und führt einen Familienbetrieb.

Bad Honnef – Die Entscheidung, irgendwann ein eigenes Restaurant zu führen, hatte Robert Rechmann schon vor langer Zeit getroffen. Guter Wein und eine feine Küche mit regionalen und saisonalen Schwerpunkten sowie überschaubarem Angebot sollten die Eckpfeiler sein. Nun ist das Vorhaben wahr geworden. Der gebürtige Oberpleiser hat das „Bistro Ludwig“ in Bad Honnef eröffnet. Der Name ist eine Hommage an seinen Großvater und dessen Namensvetter, den Großvater seiner Verlobten.

„Manchmal fügen sich die Dinge“, freut sich der 31-Jährige über die Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Robert Rechmann begann seine berufliche Laufbahn 2003 in der Küche des Hotels Maritim in Königswinter. Nach der Ausbildung zog es ihn für einige Jahre ins Ausland. Auf Mallorca und im englischen Malmesbury sammelte er als junger Koch in verschiedenen Restaurants wichtige Erfahrungen. In der südafrikanischen Metropole Kapstadt entdeckte er auf dem Weingut Buitenverwachting seine Liebe zum Wein.

Dozent an der IUBH Internationalen Hochschule Bad Honnef

Nach seiner Rückkehr arbeitete er in Köln als Leiter der Kochschule „Vintage“ sowie als Küchenchef im Restaurant „Sky“ und im Bad Godesberger „Redüttchen“. Dann gab er sein Wissen in Kochkursen der Kochateliers zum Besten. In Kürze beginnt er als Dozent an der IUBH Internationalen Hochschule Bad Honnef.

„Zunächst wollte ich ein Lokal in Bonn mieten, doch jetzt bin ich wieder ins Siebengebirge zurückgekehrt“, freut er sich auf den neuen Lebensabschnitt. Damit hat sich der Kreis quasi geschlossen. Mehr als ein Jahr haben Rechmann, seine Verlobte Friederike Wohlhage und ihre fleißigen Helfer investiert, um die Räumlichkeiten herauszuputzen, die zuvor als Redaktionsräume einer Tageszeitung genutzt worden waren. Entstanden ist ein Bistro mit 60 Sitzplätzen, das mit viel Liebe zum Detail, einer offenen Küche, einem Boden aus Marmorfliesen und einer großen Theke im Mittelteil des länglich geschnittenen Raums ausgestattet ist. Viele Möbel und Einrichtungsgegenstände hat Rechmann über eBay, Kalaydo und auf belgischen Flohmärkten erstanden. Die Holzplatten für die Tische hat er geschliffen und bearbeitet. Sie harmonieren mit weiß gestrichenen Stühlen und Weinregalen, die aus Obstkisten gefertigt wurden. Antike Küchenutensilien schmücken die Wände und dienen als Lampenschirme.

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Der Gastgeber wird von der Familie unterstützt. Im Service agiert Rechmanns Schwester Ulrike. Seine künftige Frau Friederike Wohlhage ist gelernte Hotelfachfrau und hilft noch einige Wochen mit. Dann wird sie aussetzen, denn das erste gemeinsame Kind wird im Frühjahr erwartet. Die Küche leitet die Portugiesin Carla da Silva. Im kulinarischen Mittelpunkt stehen Flammkuchen aus kross gebackenem Weizenteig mit Schmand, die auf Wunsch auch aus Bio-Vollkorndinkel oder laktosefrei zubereitet werden. Aktuell offeriert man neun verschiedene Flammkuchen vom Klassiker mit Zwiebel, Speckwürfeln und Käse über die alpine Variante mit Kartoffeln, Zwiebeln, Rosmarin und Bergkäse (je 7,50 Euro) bis hin zum Flammkuchen „Der Ludwig“ mit Roastbeefstreifen, Rotweinzwiebeln und Frühlingslauch (9 Euro). Zu den angebotenen Snacks und Vorspeisen zählt „Ludwigs Vesper“ mit Käse, Schinken, Dips, Beilagen und hausgemachtem Brot (6,50 Euro). Salate runden das herzhafte Sortiment ab. Wer Süßes bevorzugt, wählt zum Beispiel Salz-Karamell Brownie mit Vanilleeis (5 Euro).

Rechmanns Faible für Wein kommt natürlich auch den Gästen zugute. Das Angebot greift sowohl auf hiesige Tropfen wie Gutswein von Broel aus Oberdollendorf oder Blanc de Noir vom Weingut Königschaffhausen am Kaiserstuhl (je 0,2 l für 3,70 Euro) als auch auf spanische, italienische und südafrikanische Weine zurück. Kaffeespezialitäten, Flaschenbiere, zum Beispiel aus der Mikrobrauerei 7Mountain Brewery im Siebengebirge, und Limonaden von Proviant runden das Getränkesortiment ab. Geöffnet ist das „Bistro Ludwig“, Hauptstraße 38d, 53604 Bad Honnef, Telefon (0 22 24) 1 87 64 61, www.bistroludwig.de, montags bis donnerstags von 11 bis 22.30 Uhr sowie freitags und samstags von 11 bis 23 Uhr.

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