SelhofMultifunktionale Sporthalle soll soziales Leben bereichern

Lesezeit 3 Minuten
Große Pläne hat die Bad Honnefer Stadtverwaltung für das Stadion am Menzenberg.

Große Pläne hat die Bad Honnefer Stadtverwaltung für das Stadion am Menzenberg.

Bad Honnef – Eine multifunktionale Sporthalle, die auch das soziale Leben in Selhof bereichert: Das stellt sich die Verwaltung für das Städtebauförderprogramm vor. Der Bildungsausschuss diskutierte am Dienstag außerdem über zusätzliche Betreuungsplätze an der Offenen Ganztagsschule der Löwenburgschule, die Situation von „Sibi-Plus“ sowie die aktuellen Flüchtlingszahlen.

Bis zum 3. Mai können Städte und Gemeinden ihre Konzepte für das Städtebauförderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2017“ einreichen. Ziel des Programms ist die Stärkung von gesellschaftlichem Zusammenhalt und sozialer Integration in den Quartieren. Die Erneuerung von Gemeinbedarfseinrichtungen spielt dabei eine zentrale Rolle und wird mit einem Gesamtvolumen von 55 Millionen Euro von Land und Bund gefördert.

„Kneipensterben“ in Selhof

Bad Honnef hat dafür seit Jahresbeginn an einem Konzept gearbeitet, das sich auf das Menzenberger Stadion bezieht. Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau, erklärte, der Nebenbautrakt sei in Teilen „sehr abgängig“, für die Sportanlage gebe es ebenfalls dringenden Handlungsbedarf. Als zweiten Aspekt sah er das „Kneipensterben“ in Selhof; die umgestaltete Sportanlage solle die Funktion eines soziale Mittelpunkts übernehmen.

Während die bisherige Halle bestehen bleibt, sollen der Nebentrakt und die Freiflächen erneuert werden. Die Sportflächen des Stadions sollen flexibler werden und nicht auf eine Sportart festgelegt sein. Das Foyer der neuen Anlage soll als Saal mit möglicher Sportgastronomie dienen, gleichzeitig könne man sich auch eine Mensa für die OGS vorstellen, erläuterte Pinto.

Zudem könne die alte Mülldeponie auf der Baufläche gleichzeitig abgetragen werden, dort könnte der Bau einer Tiefgarage möglich werden. Der bisherige Parkplatz biete dann eine potenzielle Wohnbaufläche.

„Wir befinden uns bei der Planung, aber noch in einer sehr frühen Phase“, erklärte Pinto, dennoch sei es der Versuch, beim Förderprogramm zu punkten. Über mehrere Jahre könnte die Umgestaltung rund neun Millionen Euro kosten.

Förderungsmöglichkeiten im Rahmen von Integrationsmaßnahmen

Egal was passiere, es werde in diesem Jahr noch nicht mit Baumaßnahmen begonnen, betonte Pinto. Bei einer erfolgreichen Bewerbung um Förderung müsste zunächst ein Bauleitverfahren stattfinden. Bürgermeister Otto Neuhoff begrüßte die Planungen, auch, wenn es dieses Mal vielleicht nicht erfolgreich sein werde, sei es gut, ein Konzept in der Hinterhand zu haben.

In der Offenen Ganztagsschule Löwenburgschule sollen ab 1. August Räume der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft der Bismarckstraße genutzt werden (die Rundschau berichtete). So kann die Warteliste der Schule ausgeglichen werden.

Auch für die Finanzierung des Programms „Sibi-Plus“ am Siebengebirgsgymnasium stellte die Verwaltung Lösungsmöglichkeiten vor: Förderungsmöglichkeiten im Rahmen von Integrationsmaßnahmen sollen geprüft werden, außerdem wird eine ehrenamtliche Kraft zur Unterstützung eingestellt. An den Grundschulen haben sich für das kommende Schuljahr insgesamt 217 Kinder angemeldet, für die weiterführenden Schulen sind es 260 Schüler.

Schließlich informierte die Verwaltung über die aktuellen Flüchtlingszahlen in Bad Honnef: Insgesamt leben 358 Menschen mit Fluchtgeschichte in der Stadt, 113 von ihnen sind mittlerweile anerkannt, 198 befinden sich noch im Asylverfahren und 47 sind geduldet.

Vor allem die Unterbringung der anerkannten Flüchtlinge in Mietwohnungen sei nun eine der großen Integrationsaufgaben. „Als nächstes planen wir ein Integrationskonzept“, kündigte Nadine Batzella, Fachdienstleitung Soziales und Asyl, an. (sms)

Rundschau abonnieren