Blanker BetonSanierungsstau belastet das Theater Bonn

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Weil Oper und Schauspielhaus in keinem guten Zustand sind mussten schon Veranstaltungen abgesagt werden.

Weil Oper und Schauspielhaus in keinem guten Zustand sind mussten schon Veranstaltungen abgesagt werden.

Bonn – Der Sanierungsstau im Bonner Theater wird immer sichtbarer. Im Opernhaus gehen die Besucher durch Treppenhäuser mit blankem Beton, im Schauspielhaus muss die Bühnenmaschinerie ertüchtigt werden.

Deswegen endet in Bad Godesberg die Saison am 17. Mai statt wie geplant am 28. Juni, um in den verlängerten Theaterferien die Technik überholen zu können. 30 Vorstellungen fallen aus, für den Etat bedeutet das ein Minus von 120 000 Euro. Das geht aus dem ersten Vierteljahresbericht der Intendanz für die Spielzeit 2019/2020 hervor, der jetzt dem Kulturausschuss vorgelegt worden ist.

Leitungsdefekt sorgte für Stromausfall

Darin werden weitere Schadensfälle aufgelistet. Wegen eines Leitungsdefekts gab es im Schauspielhaus am 17. Oktober sowie vom 19. bis 21. Oktober keinen Strom, eine Veranstaltung musste abgebrochen werden, zwei wurden abgesagt.

In der Oper versagte im Sommer die Heizung, die Anlage wurde maschinell gesteuert; das führte zu einem Plus bei den Heizkosten von 35 000 Euro. Inzwischen wurde der Regler erneuert, doch bestehe „die Möglichkeit, dass aufgrund nicht oder nicht korrekt funktionierender Technik Mehrkosten entstehen, die das Theater nicht zu vertreten hat“, deutet der Bericht an.

Defizit von 1,4 Millionen Euro wird erwartet

Andererseits gibt es erfreuliche Besucherzahlen. 20736 Besucher kamen im ersten Vierteljahr der Saison 2019/2020 ins Theater, das entspricht einer Platz-Auslastung von 70 Prozent. Die Oper zählte 14 254 Zuschauer (90 Prozent Auslastung); erfolgreichste Vorstellung war das Musical „West Side Story“ mit 8000 Gästen in acht Aufführungen. 

Auch jetzt ist die Inszenierung des Bernstein-Musicals meist ausverkauft. Für das Worttheater wurden für 38 Vorstellungen in Schauspielhaus und Werkstattbühne 5829 Karten ausgegeben (Auslastung: 58 Prozent). Dabei wird auch hier Klassik nachgefragt: Die meisten Besucher (2000) lösten Tickets für die acht Vorstellungen von Lessings Schauspiel „Minna von Barnhelm“.

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Generalintendant Bernhard Helmich geht davon aus, dass das Theater die Saison mit einem Minus von 1,4 Millionen Euro abschließen wird. An Erträgen werden 37,7 Millionen Euro erwartet, darunter ist ein Zuschuss von 30 Millionen Euro von der Stadt. Dagegen steht der prognostizierte Aufwand von 39,2 Millionen Euro. Allein die Personalkosten betragen 24,5 Millionen Euro. Der Verlust soll nun aus der Rücklage ausgeglichen werden. (dbr)

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