„Kulturlandschaft schützen“Brief des Vereins „Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge“

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Siebengebirge

Blick vom Oelberg auf das Siebengebirge

Bonn/Königswinter – Die Kulturlandschaft im Naturpark Siebengebirge dürfe nicht zerstört werden. So lautet der Appell des Vereins Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge an die Bezirksregierung Köln, die im Rahmen der Überarbeitung des Regionalplans die Kommunen aufgefordert hat, Flächen für Baugebiete zu benennen.

Der Verein begrüßt in seinem offenen Brief nach eigenen Angaben ausdrücklich die Kriterien der Bezirksregierung, nämlich Angebote für Geschosswohnungen, gute Infrastruktur und Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine zukunftsfähige, regionale Entwicklung müsse aber auch die Kulturlandschaft schützen.

Die landschaftsgeschützten Flächen im Naturpark sollten von der Baulandentwicklung eindeutig ausgenommen werden, fordert der Verein. Nur ein Drittel der Flächen des Naturparks, vor allem das Waldgebiet, sei durch das Bundesnaturschutzgesetz ausreichend vor Bebauung geschützt; zwei Drittel der Flächen hätten nur Landschaftsschutz. Für Wohn- oder Gewerbegebiete könne dieser Schutz gestrichen werden. So sei die Kulturlandschaft im Siebengebirge über die vergangenen Jahrzehnte nach und nach kleiner geworden.

Alltagsthemen im Mittelpunkt

Aus Sicht der Kommunen kämen derzeit in Bonn-Roleber, Königswinter-Stieldorf und auch -Vinxel etwa 40 Hektar große Flächen am und im Naturpark für Baugebiete infrage. Sie gehörten jedoch zur Kulturlandschaft Ennert und Pleiser Ländchen und seien nicht nur für Landwirtschaft und Naturschutz unverzichtbar, sondern auch für die Bürger in der Region, meint der Verein.

„Es geht um das wichtigste, im Alltag zu Fuß oder per Fahrrad erreichbare Naherholungsgebiet auf der Schäl Sick“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die bei den Bürgern beliebte Landschaft des nördlichen Naturparks für neue Wohngebiete zu zerstören, würde die Attraktivität Bonns verringern und wäre so für die Region schädlich.

Dieses Bauland wäre gar nicht nötig, schreibt der Verein. Die Empirica AG habe im Rahmen ihrer Bauland-Studie über Königswinter in den Innenbereichen der Siebengebirgsorte Flächen identifiziert, die als Bauland für die eigenen Bürger über Jahrzehnte ausreichen würden. Die Stadtverwaltung schlage jedoch vor, die Bevölkerung per Zuzug um bis zu 15 Prozent zu vergrößern. (csc)

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