25 StockwerkeKölner Investor will im Bonner Bogen den Sunnyside-Tower errichten

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Einen 100 Meter hohen Büroturm möchte der Kölner Bauunternehmer Ewald Hohr am Bonner Bogen errichten.

Einen 100 Meter hohen Büroturm möchte der Kölner Bauunternehmer Ewald Hohr am Bonner Bogen errichten.

Bonn – Ein 100 Meter hohes Bürohochhaus mit Kindergarten will der Kölner Investor Ewald Hohr am Bonner Bogen errichten. Der Sunnyside-Tower soll mehr als 80 Millionen Euro kosten, 25 Stockwerke haben und 2024 bezugsfertig sein. Doch das Projekt steht noch vor hohen Hürden, auch weil der Investor schon seit Jahren Unstimmigkeiten mit der Stadt wegen seines zweiten Bauvorhabens am Bonner Bogen, dem Rhein-Palais, hat.

Dort wartet eine Mülldeponie im Erdreich der ehemaligen Zementfabrik darauf, saniert zu werden. Außerdem sieht der gültige Bebauungsplan für das für den Wolkenkratzer vorgesehene Areal nach Angaben der Pressesprecherin der Stadt, Dr. Monika Hörig, nur Gebäude mit einer Höhe von maximal 20 Metern vor. Für den Sunnyside-Tower müsste also ein neuer B-Plan erstellt werden.

„Wir prüfen zur Zeit das vorgelegte Gutachten“

Um den Zwist mit der Verwaltung auszuräumen, hatte der Kölner Investor Oberbürgermeister Ashok Sridharan vorgeschlagen, auf die mit der Stadt vertraglich vereinbarte Altlastensanierung im Erdreich zu verzichten und die Gebäude des zweiten und dritten Bauabschnitts des Rhein-Palais auf Stelzen zu errichten. Die Stadt, die sich laut Hörig beim Grundstückskauf verpflichtet hat, die Sanierungskosten zu übernehmen, könne dadurch nach einem von Hohr vorgelegten Gutachten rund zehn Millionen Euro sparen. Im Gegenzug soll sie dem Kölner Investor das nördlich an das Rhein-Palais angrenzende, rund 10 000 Quadratmeter großem Grundstück an der Ecke Joseph-Schumpeter-Allee/Carl-Duwe-Straße kostenlos zur Verfügung stellen, damit dort das Hochhaus-Projekt „Rhein-Palais-Sunnyside-Tower“ samt einer Tagesstätte für die Kinder der Büroangestellten realisiert werden kann.

„Wir prüfen zurzeit das vorgelegte Gutachten. Das Ergebnis soll im Sommer vorliegen“, sagte die städtische Pressesprecherin Monika Hörig. Die angekündigte Prüfung des Gutachtens habe für Irritationen bei dem Investor gesorgt, die aber in einem Gespräch mit dem OB ausgeräumt werden konnten. Doch was das von Hohr angedachte Koppelgeschäft angeht, macht Hörig deutlich: „Das eine Projekt hat mit dem anderen nicht zu tun.“

Geplantes Grundstück für Stadt sowieso fast unbrauchbar

Hohr will nun eine Bauvoranfrage einreichen. Das Grundstück, auf dem er den Turm bauen will, sei für die Stadt ohnehin fast unbrauchbar, weil im Boden eine Erdgasleitung liege, teilt der Investor mit. Wenn er das Areal von der Stadt im Tausch erhalte, werde er die Leitung auf seine Kosten verlegen lassen.

„Der vom Investor beabsichtigte Turm würde die Sichtbeziehung zum Siebengebirge und die preisgekrönte Architektur des Kameha Grand Bonn erheblich beeinträchtigen. Wir lehnen ein im Hinterzimmer eingefädeltes Grundstücks-Kopplungsgeschäft ,Baurecht gegen Geld’ rundherum als unzulässig ab“, erklärte Marcel Schmitt, Fraktionsvorsitzender des Bürger Bunds Bonn (BBB). Das sieht die SPD ähnlich. Die Stadt, so kritisiert Schmitt weiter, habe dem Bauunternehmer in der Vergangenheit bereits großzügigste Befreiungen am Ortsrecht vorbei gewährt. Dankbarkeit habe sie dafür nicht geerntet. „Im Gegenteil.“

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