Bad Honnefer „Kiezlädchen“Internet-Shop startet mit acht statt 20 Anbietern

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Am Mittwoch geht die Online-Plattform „Kiezkaufhaus“ offiziell an den Start, wie Citymanagerin Miriam Brackelsberg, Bürgermeister Otto Neuhoff und Projektleiterin Andrea Hauser (v.l.) bei der Eröffnung der Anlaufstelle „Kiezlädchen“ verrieten.

Am Mittwoch geht die Online-Plattform „Kiezkaufhaus“ offiziell an den Start, wie Citymanagerin Miriam Brackelsberg, Bürgermeister Otto Neuhoff und Projektleiterin Andrea Hauser (v.l.) bei der Eröffnung der Anlaufstelle „Kiezlädchen“ verrieten.

Bad Honnef – Die Weichen für das Kiezkaufhaus sind gestellt: Übermorgen geht der städtische Internet-Shop online, jetzt wurde das dazugehörige Ladenlokal in der Kirchstraße 1 eröffnet.

Das „Kiezlädchen“ ist ab sofort Anlaufstelle für Fragen rund ums „Kiezkaufhaus“. Von dort aus werden Kurierfahrten und Lieferprozesse gesteuert, Taschen gepackt und Waren sortiert. Montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 15 Uhr stehen Citymanagerin Miriam Brackelsberg und Projektleiterin Andrea Hauser Kunden und Einzelhändlern in dem Pop-up-Store mit Büro Rede und Antwort.

Nur acht Einzelhändler sind zum Start des „Kiezkaufhauses“ bislang mit an Bord. Die Stadt hatte ursprünglich mit rund 20 Ausstellern gerechnet. Einige Händler seien laut Hauser noch in der Produktion und würden nächstes Jahr dazukommen. Bis zu 80 Produkte bietet jeder Händler auf der Internet-Plattform zum Verkauf an. Die Ware wird innerhalb des Stadtgebietes von Kurierfahrern auf E-Bikes ausgeliefert und kommt noch am gleichen Tag beim Kunden an.

Dem „Internet-Wahnsinn“ entkommen

So soll der kommunale Einzelhandel gestärkt werden und die Innenstadt lebendig bleiben. Gegen eine Gebühr von 450 Euro können sich Einzelhändler bei dem Online-Kaufhaus anmelden und erhalten eine Schulung. Wer sein Geschäft in einem Online-Schaufenster präsentieren will, zahlt monatlich 15 Euro, die Einrichtung eines „eShops“, in dem Waren übers Netz vertrieben werden können, kostet 25 Euro. Neben der Förderung durch Stadt und Land wird die Plattform mit zehn Prozent des Umsatzes finanziert.

„Wir haben keine andere Chance, dem Internet-Wahnsinn zu entkommen“, meint Ralf Heuchert-Magnier, der das Haushaltswarengeschäft „Atelier de Cuisine“ am Markt betreibt und seine Ware künftig im „Kiezkaufhaus“ anbietet. In den vergangenen Jahren sei das Geschäft stark zurückgegangen, immer mehr Kunden seien zu Online-Anbietern wie Amazon abgewandert. Von der ablehnenden Haltung vieler Kollegen, denen das Projekt zu risikoreich ist, ist Heuchert-Magnier enttäuscht.

Unter www.kiezkaufhaus-badhonnef.de ist der Online-Shop ab Mittwoch einsehbar. Zurzeit ist die Stadt noch auf der Suche nach Kurierfahrern. Weitere Informationen zum „Kiezkaufhaus“ gibt es auch auf der im August dieses Jahres an den Start gegangenen zweiten städtischen Homepage.

www.meinbadhonnef.de

Das Projekt „Kiezkaufhaus“

Der Startschuss für das „Kiezkaufhaus“ fiel im Mai 2016. Die Projektidee entstand aus Gesprächen der Stadt mit Einzelhändlern und Rat, der letztlich den Beschluss fasste, mit der Online-Plattform den digitalen Markt zu erschließen. Insgesamt 100 000 Euro hat die Stadt dafür investiert, das Land förderte das Projekt im Juni 2017 mit der gleichen Summe. Als Projektleiterin wurde im September 2017 schließlich die Journalistin und Diplom-Betriebswirtin Andrea M. Hauser berufen. Im Oktober 2017 führte die Digitalagentur Scholz & Volkmer eine Befragung unter 170 Einzelhändlern  aus dem Stadtgebiet Bad Honnef durch. Das Ergebnis: Die große Spannweite des digitalen Marketings sei längst noch nicht ausgeschöpft. Unter dem Slogan „Mein Bad Honnef“ ging im August dieses Jahres eine neue städtische Homepage an den Start, die nicht nur über Tourismus, Naherholung, Freizeit- und Kulturangebote in Bad Honnef, sondern auch über das „Kiezkaufhaus“ informiert. (mdh)

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