Preisverleihung in BonnBürgerrechtlerin Leymah Roberta Gbowee erhält Demokratiepreis

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Das Engagement von Preisträgerin Leymah Roberta Gbowee lobten Reinhold Limbach (l.) und Dr. Ansgar Burghof.

Das Engagement von Preisträgerin Leymah Roberta Gbowee lobten Reinhold Limbach (l.) und Dr. Ansgar Burghof.

Bonn – „Der Preis ist für mich eine Bestätigung meiner Arbeit und ein Ansporn weiterzumachen“, sagte Leymah Roberta Gbowee. Die liberianische Friedensnobelpreisträgerin wurde am Freitagabend im Alten Rathaus mit dem mit 10 000 Euro dotierten Internationalen Demokratiepreis Bonn ausgezeichnet. Der gleichnamige Verein würdigte damit den Einsatz der Bürgerrechtlerin für Demokratie, Frauen- und Menschenrechte. Zuvor hatte sich Gbowee ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. Der von der Bundeszentrale für politische Bildung gestern Mittag im Museum Koenig verliehene Jugenddemokratiepreis, ging an das Projekt „Jugendkongress + Jugendkreativfestival MV“ aus Mecklenburg-Vorpommern.

Bürgermeister Reinhard Limbach vertrat den erkrankten Oberbürgermeister Ashok Sridharan und hob die wichtige Rolle von Bonn im Demokratisierungsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg hervor: „Der Internationale Demokratiepreis würdigt Personen, die weltweit für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte eintreten. Er gründet in der Erfolgsgeschichte der deutschen Nachkriegsdemokratie, die untrennbar mit Bonn verbunden ist.“ Und er trage der heutigen Rolle der Stadt Rechnung, die als Bundesstadt und als deutsche Stadt der Vereinten Nationen einen Beitrag zur Förderung demokratischer Strukturen weltweit leiste. Dr. Ansgar Burghof, Vorsitzender des Vereins Internationaler Demokratiepreis Bonn, verwies auf die großen Verdienste, die sich Gbowee während des 14-jährigen Bürgerkriegs in ihrem Heimatland um die Wiederherstellung von Frieden und Gerechtigkeit erworben habe: „Sie füllt all das mit Leben aus, wofür wir uns einsetzen: Frieden fördern, Feindbilder abbauen und gegenseitiges Vertrauen zwischen den Völkern aufbauen.“ Und all das tue Gbowee auf der Grundlage eines demokratischen Grundverständnisses. So ein Engagement sei in Zeiten, in denen „vieles aus dem Ruder läuft“, besonders wichtig.

„Demokratie ist überall bedroht. Rassisten und Nationalisten werden gewählt. Deshalb ist der Preis wichtiger als je zuvor“, sagte Gbowee. Es sei an der Zeit, dass sich die guten Menschen für die Demokratie einsetzen, denn die müsse jeden Tag verteidigt werden. Gbowee hat angekündigt, das Preisgeld ihrer „Gbowee Peace Foundation Africa“ zu stiften, die sich für die Bildung von Mädchen und Frauen in Liberia einsetzt.

Preisträger

Den Demokratiepreis erhielten bisher Václav Havel, Shirin Ebadi, Yadh Ben Achour, die Organisation „Reporter ohne Grenzen“, Federica Mogherini. (wki)

„Wir wollen mit dem Preis ein sichtbares Zeichen setzen“, meinte abschließend auch Friedhelm Ost, Staatssekretär a. D. und Vorsitzender des Kuratoriums Internationaler Demokratiepreis Bonn.

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