„Parteibuch ist eher unwichtig“Wilfried Kreuel ist neuer Ortsvorsteher in Dersdorf

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Mit der Landwirtschaft vertraut: Wilfried Kreuels Eltern hatten einen eigenen Betrieb in Dersdorf.

Mit der Landwirtschaft vertraut: Wilfried Kreuels Eltern hatten einen eigenen Betrieb in Dersdorf.

Bornheim-Dersdorf – Mit knapp 1300 Einwohnern ist Dersdorf nach Uedorf (mit rund 900 Einwohnern) Bornheims zweitkleinster Stadtteil. In dem Örtchen am Vorgebirge mit seinen schmucken Fachwerkhäusern wie dem „Knifflers-Hof“ am Waldorfer Weg leben allerdings mittlerweile fast dreimal so viele Menschen wie noch Anfang der 1970er Jahre. An diese Zeit kann sich der Ur-Dersdorfer Wilfried Kreuel, der im November die Nachfolge von Ewald Keils (CDU) als Ortsvorsteher angetreten hat, noch sehr gut erinnern: „In meiner Jugendzeit lebten hier gerade mal 500 Menschen, die meisten von ihnen waren Landwirte.“ Auch Kreuel ist mit der Landwirtschaft groß geworden.

Seine Eltern hatten in Dersdorf einen eigenen Betrieb. Kreuel selbst arbeitet seit 44 Jahren in Bonn bei der Firma Knauber als kaufmännischer Angestellter und ist dort in einer Führungsposition im Energiebereich für die Abteilung Schmierstoffe zuständig. In dem Endenicher Traditionsunternehmen schloss er auch seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann ab.

Parteibuch sei „eher unwichtig“ 

Der 59-Jährige ist zwar Mitglied der CDU und seine Kandidatur wurde auch von UWG/Forum und FDP unterstützt, für seine Aufgabe als Ortsvorsteher sei das Parteibuch aber „eher unwichtig.“ Wichtig ist ihm, für alle Dersdorfer jederzeit ein guter Ansprechpartner zu sein und den intensiven Kontakt zu den Vereinen zu pflegen, darunter die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr, der Junge Chor Dersdorf oder der katholische Kirchenchor an St. Albertus Magnus, in dem er als Tenor aktiv mitsingt. Mitglied ist Kreuel auch in der St.-Matthias-Bruderschaft Waldorf, die jedes Jahr nach Trier pilgert.

Zur Person

Wilfried Kreuel wurde am 31. Mai 1961 in Bonn geboren. Das Elternhaus des Ur-Dersdorfers steht in der Dürerstraße. Er ist verheiratet mit Sybille Kreuel. Die beiden haben zwei Töchter, Tanja (31) und Julia (24), sowie Enkelsohn Max (1 ½). Kreuel absolvierte in der Bonner Firma Knauber eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und ist dort aktuell in einer Leitungsfunktion tätig. Von 1993 bis 2003 war er Vorsitzender des Ortsausschusses. Aktiv singt er im Kirchenchor von St. Albertus Magnus und ist Mitglied der Waldorfer St. Matthias-Bruderschaft. Seine Hobbys sind Wandern und Singen. Seit 25 Jahren gehört er der CDU an. (fes)

Kontakt: Tel.: (0151) 29 21 21 57; E-Mail: wilfried.kreuel@t-online.de

Überhaupt wandert Kreuel sehr gerne, etwa den Eifelsteig entlang oder vor der eigenen Haustür quer durch die Felder: „Das ist für mich Heimat.“ Ihm liegt am Herzen, dass Neubürger und Alteingesessene gut miteinander auskommen. Hier habe sich Dersdorf gut entwickelt: „Die jungen Familien wurden sehr gut aufgenommen und viele haben sich hier schnell integriert.“ Derzeit sieht er die Corona-Pandemie als eine der größten Herausforderungen, vor allem für das Vereinsleben: „Meine große Hoffnung ist, dass die Vereine wieder auf die Beine kommen, wenn der ganze Spuk vorbei ist. Denn die Vereine und eine lebendige Kirche sind die beiden Säulen für ein funktionierendes Dorfleben.“ Konnte beispielsweise der Kirchenchor unter der Bonner Dirigentin Dorothea Jakobs im November noch mit zwei kleineren Gruppen in der Pfarrkirche üben, ist diese Möglichkeit für die 24 aktiven Sängerinnen und Sängern aufgrund des neuen Lockdowns derzeit nicht mehr gegeben.

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Auch das Tambourcorps musste seine Proben im März 2020 einstellen. Aktuell wird der katholische Kindergarten „Grashüpfer“ neu gebaut und zu einer dreigruppigen Einrichtung erweitert: „Bitter ist, dass dadurch unser einziger großer Spielplatz weichen musste.“ Der Ortsvorsteher hofft daher, dass der kleinere, in die Jahre gekommene Spielplatz an der August-Macke-Straße bald ausgebaut wird: „Sonst hätten wir keinen vernünftigen Spielplatz mehr am Ort.“ Des Weiteren hofft Kreuel, dass die Park-and-Ride-Anlage am Haltepunkt der Linie 18 am Neugrabenweg vergrößert wird.

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