„Unser Dorf hat Zukunft“Triple-Auszeichnung für Bornheim bei Kreiswettbewerb

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BORNHEIM/WACHTBERG – „Ich bin freudig überrascht und stolz auf die Widdiger. Wir können zu Recht sagen, dass unser Dorf Zukunft hat“, freute sich am Mittwochabend Ortsvorsteher Konrad Velten, nachdem er und seine Delegation erfahren hatten, dass der Rheinort bei der 22. Auflage des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ die Silbermedaille geholt hat.

Doch nicht nur in Widdig war die Freude groß, insgesamt hatten sich 18 kleinere Dörfer und Ortschaften beworben, vier aus dem Linksrheinischen. Sie alle erhielten die Auszeichnung in Silber.

Neben Widdig freute sich die Delegation aus Uedorf (in der Kategorie kleinere Ortschaften und Dörfer unter 1000 Einwohner) sowie die Abordnungen aus Rösberg und Villiprott aus der Gemeinde Wachtberg, die wie Widdig in der Kategorie 1000 bis 1300 Einwohner antraten. Entsprechend groß war der Jubel, nachdem Landrat Sebastian Schuster die Abordnungen im großen Sitzungssaal im Siegburger Kreishaus begrüßt und Kommissionsleiterin Renate Becker-Steinhauer die Sieger verkündet hatte.

Ausgezeichnete Dörfer im Rhein-Sieg-Kreis

Preisgelder: Gold 1200 Euro, Silber 700 Euro, Bronze 400 Euro

Kleinere, dörflich geprägte Ortschaften (unter 300 Einwohner):

Gold: Lückert (Hennef), mit Teilnahme am Landeswettbewerb

Silber: Berzbach (Much), Bröleck-Felderhof und Oeleroth (Ruppichteroth), Deesem (Lohmar),

Bronze: Herrenbröl und Oberlückerath (Ruppichteroth)

Größere Ortschaften, dörflich geprägt (300 bis 1000 Einwohner):

Gold: Dambroich (Hennef)

Silber: Dreisel (Windeck), Uedorf (Bornheim)

Bronze: Stromberg (Windeck)

Große Ortschaften, noch dörflich geprägt (1000 bis 3000 Einwohner)

Gold: Dorf-/Berg-Seelscheid (Neunkirchen-Seelscheid), Happerschoß (Hennef)

Silber: Rösberg u. Widdig (Bornheim), Villiprott (Wachtberg)

Bronze: Heisterschoß (Hennef), Rommersdorf (Bad Honnef)

15 000 Euro Preisgelder vom Kreis und 7000 Euro Sponsorengelder galt es zu verteilen. Für die Silbermedaillengewinner gab es jeweils eine Prämie von 700 Euro vom Kreis. Hinzu kamen noch einmal für Sonderprojekte 380 Euro von den Sponsoren, die auf alle 18 Ortschaften verteilt wurden.

Der Kreiswettbewerb wird alle drei Jahre ausgelobt. Bereits 2014 dabei war Villiprott, schon damals gab es eine Silbermedaille. Auf den Erfolg möchte man sich aber nicht ausruhen, 2020, beim nächsten Wettbewerb, soll es dann Gold werden: „Wir freuen uns über die Medaille, möchten an den Erfolg anknüpfen, leider konnten wir diesmal noch nicht so überzeugen, dass es für die Goldmedaille gereicht hat“, erklärte Michael Wulff vom Vorstandsteam der Dorfgemeinschaft. Das Preisgeld soll in die Einrichtung eines Dorfladens, eine Art Tante-Emma-Laden investiert werden, um den Ort so fit für die Zukunft zu machen.

„Ich bin platt, damit hätte ich niemals gerechnet! Wir wissen schon, dass wir tolle Sachen am Ort haben und auch tolle Sachen planen, aber jetzt bin ich doch überwältigt“, freute sich Marita Lang, Vorsitzende der Rösberger Dorfgemeinschaft. Auch hier gibt es schon Ideen. So soll künftig ein Heiligenhäuschenweg angelegt werden, den alten Dorfplatz in der Markusstraße gilt es auszubauen und die Treppe am Kriegerdenkmal müsste renoviert werden, erklärten Marita Lang und Rösbergs Ortsvorsteher Peter Tourné.

Uedorf nahm bereits zum vierten Mal an dem Kreiswettbewerb teil, zweimal gab es Bronze und nun konnte der Titel mit der Silbermedaille verteidigt werden.

Im kommenden Jahr steht die urkundliche Ersterwähnung des Rheinortes vor 875 Jahren an, das Geld soll in die Festschrift fließen, Heimatforscher Horst Bursch soll anlässlich des Jubiläums eine Führung anbieten und einige historische Gebäude sollen stärker in den Mittelpunkt des Dorfgeschehens gerückt und teilweise auch zugänglich gemacht werden, so Manuela Röttgen, die mit zwei Vertreterinnen des Ortsausschusses nach Siegburg gekommen war. „Beim nächsten Mal möchten wir das Ganze gerne vergolden“, hofft Röttgen.

Auch in Widdig gibt es bereits erste Ideen, die aber noch mit der Dorfgemeinschaft diskutiert werden sollen, informierte Ortsvorsteher Konrad Velten. Er könnte sich eine große Schautafel am Haltepunkt der Linie 16 vorstellen, auf der die Geschichte der Rheinuferbahn mit historischen Fotos und Texten dargestellt wird. Auch die Gründung eines Kultur- und Verschönerungsvereins zur Pflege des Rheinufers brachte Velten ins Spiel.

Der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Werner Bamberg, regte an, einen weiteren Schaukasten, möglicherweise am Lichtweg, zu installieren, um auf Ereignisse und Veranstaltungen am Ort hinzuweisen. Bereits jetzt gibt es einen Schaukasten vor der St. Georgs-Kirche. Die Sponsorengelder kommen zudem der Widdiger Flüchtlingshilfe zugute. Auch in Widdig ist man sich sicher: 2020 ist man wieder dabei. Die Beteiligten aller Dorfgemeinschaften und Ortsausschüsse dankten zudem den Bürgern ihrer Heimatdörfer, die sich zahlreich ehrenamtlich engagiert hatten, um der Kommission die Schönheiten und Höhepunkte zu präsentieren.

Für Bürgermeister Wolfgang Henseler ist die Triple-Auszeichnung für Bornheim Appell und Ansporn auch für andere Ortschaften, sich doch beim nächsten Mal auch zu beteiligen. Am Ende hätten alle gewonnen und die Dorfgemeinschaften würden dadurch noch enger zusammenrücken.

Ein Termin für die feierliche Preisübergabe steht noch nicht fest.

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