Bornheim – Ausnahmsweise vergaben Schüler die Noten und im Fall von Theresa Lammert vom Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) gab es die besten. Der Abiturientenjahrgang, den die 34-jährige Biologie- und Chemielehrerin im vergangenen Schuljahr betreute, nominierte sie für den renommierten „Deutschen Lehrerpreis – Unterricht innovativ 2016“ des Philologenverbandes und der Vodafone Stiftung.

Spannender Unterricht und ein offenes Ohr

Gestern erhielt Theresa Lammert in Berlin ihre Auszeichnung in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“, verbunden mit einer Urkunde und einer Trophäe aus Glas und war damit eine von 16 Lehrkräften, von denen vier aus Nordrhein-Westfalen kamen, und sechs Pädagogenteams aus zehn Bundesländern, die geehrt wurden. Rund 4500 Schüler hatten sich an der achten Auflage des Wettbewerbs beteiligt, eine Jury mit 40 Fachleuten aus Schule und Universität hatte die Vorschläge begutachtet.

Für Schulleiter Christian Dubois vom Bornheimer AvH ist das „Spannende an diesem Preis, dass Schüler hierfür ihre Lehrerin nominiert haben“. Theresa Lammert, die aus der Nähe von Hildesheim stammt, in Hannover studierte und seit 2011 am AvH unterrichtet, freute sich riesig über diese Auszeichnung: „Dadurch bekomme ich als Lehrerin attestiert, dass ich meine Schüler gut begleitet habe.“

Lammert ist nicht nur Biologie- und Chemielehrerin, sondern auch Beratungslehrerin der Oberstufe und bezeichnet sich selber als Lehrerin „mit Leidenschaft“. Dies bescheinigen ihr auch ihre Schüler, so habe sie auch für die privaten Probleme stets ein offenes Ohr gehabt, unterstrich die 19-jährige Abiturientin Nina Engels. Fabian Fingerhut (18) lobte die Sozialkompetenz der Pädagogin und ergänzte: „Sie hat einem immer zugehört und uns allen sehr geholfen, auch über die Unterrichtszeiten hinaus.“ Zudem stehe sie für einen „spannenden, lebensnahen Unterricht“ gekennzeichnet durch großes Engagement, außergewöhnliche Lehrformen, eine transparente Bewertung und ein gesundes Maß an Selbstironie. Nicht zuletzt bleiben „schöne Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, weil sie nicht nur eine kompetente Lehrerin ist, sondern auch als Mensch eine sehr soziale, kommunikative, und verständnisvolle Person.“ Auf die Idee, Theresa Lammert zu nominieren, kamen Hanna Ganser und Lara Gassler. Schnell machte die Idee die Runde und die Mitschülerinnen und -schüler konnten rasch überzeugt werden, Lammert zu nominieren, die natürlich erst einmal von alledem nichts wusste. Erst auf dem Abiball der Jahrgangsstufe erfuhr Theresa Lammert von dem Vorhaben der Schüler.

Mit dem Wettbewerb möchten die Initiatoren den anspruchsvollen Beruf des Lehrers aufwerten, gleichzeitig das Image dieser Tätigkeit verbessern und besonders engagierte und ideenreiche Pädagogen würdigen. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann lobt, der Preis stelle die wichtige Arbeit zu Recht in den Fokus: „Die ausgezeichneten Lehrkräfte vermögen es, wie so viele ihrer Kollegen, ihre Schüler quer durch alle Fächer zu begeistern und ihnen nicht nur Inhalte zu vermitteln, sondern auch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.“

Dass Lehrkräfte Großes leisten, wenn sie mit unermüdlichem Engagement der Herausforderung begegnen, all ihre Schüler bestmöglich zu fördern, könne nicht oft genug herausgehoben werden.

2013 war Ian Umlauf vom Bonner Amos-Comenius-Gymnasium unter den Preisträgern, 2015 Sandra Greiffendorf von der Paul-Martini-Schule (Schule für Kranke) in Bonn.

Ab sofort können Schüler Bewerbungen für die Wettbewerbsrunde 2017 einreichen: www.lehrerpreis.de