Am Sonntag ist Schluss„Zugezogener“ seit 26 Jahren Ortsvorsteher in Hersel

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Seit 1972 ist Franz-Josef Faßbender in Hersel zu Hause. Gern und viel hat er sich für den Rheinort engagiert.

Seit 1972 ist Franz-Josef Faßbender in Hersel zu Hause. Gern und viel hat er sich für den Rheinort engagiert.

  • Seit 26 Jahren prägt Franz-Josef Faßbender Hersel als Ortsvorsteher, von 1984 bis 2004 und zuletzt noch einmal sechs Jahre von 2014 bis heute.
  • Mit der bevorstehenden Kommunalwahl gibt Faßbender sein Ehrenamt nun allerdings auf und in jüngere Hände.
  • In den knapp drei Jahrzehnten hat sich eine Menge getan in Bornheims größtem Rheinort.

Bornheim – Franz-Josef Faßbender gerät ins Schwärmen: Gerade haben er und seine Frau Karin ihren 48. Hochzeitstag gefeiert, „und wir sind immer noch glücklich und hoffen, dass wir auch den 50. erleben“, sagt Faßbender, der vor einigen Monaten 80 Jahre alt geworden ist. Seit 26 Jahren prägt der CDU-Politiker den Rheinort als Ortsvorsteher, von 1984 bis 2004 und zuletzt noch einmal sechs Jahre von 2014 bis heute. Mit der bevorstehenden Kommunalwahl gibt Faßbender sein Ehrenamt nun allerdings auf und in jüngere Hände.

Faßbender ist das, was man im heiteren Sinne einen „Zugezogenen“ nennt, denn ursprünglich stammt er aus Roisdorf, seit 1972 wohnt er in Hersel. Seine Eltern führten in Roisdorf einen landwirtschaftlichen Betrieb, der sich irgendwann nicht mehr rentiert hat. Faßbender absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann, die ihn Anfang der 1970er Jahre in die Herseler Filiale der Raiffeisenbank verschlagen hatte. In seinen letzten Berufsjahren war er dort Filialleiter.

Dort lernte er 1971 auch seine spätere Frau Karin kennen: „Sie war meine Kundin“, erinnert er sich, „und ich hatte ein Auge auf sie geworfen“. Sein Glück: Er saß an der Quelle. Das Thema Datenschutz wurde damals noch nicht so großgeschrieben, „so konnte ich anhand der Kundendaten herausfinden, dass sie noch nicht verheiratet war“, schmunzelt Faßbender. Getroffen haben sie sich dann beim Oktoberfest anlässlich des 25-jährigen Firmenbestehens. Seitdem sind die beiden unzertrennlich. Drei Kinder, Thomas, Regina und Angelika, sowie vier Enkel gehören zur Familie.

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Faßbender wurde sofort in Gemeinderat gewählt

Und wie kam er dann schließlich zur Politik? Der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Lothar Block hatte Faßbender, der immer schon politisch interessiert war, gefragt. Und da man sich sympathisch war und in Hersel Ende der 70er Jahre niemand für die CDU kandidieren wollte, trat Faßbender an und wurde sofort in den damaligen Gemeinderat gewählt. Dort blieb er 30 Jahre lang, bis 2009.

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Ortsvorsteher war seinerzeit Theo Hopstein. Als dieser 1984 aufhörte, fand sich zunächst kein Nachfolger. Also wurde wieder Franz Josef Faßbender gefragt. Eigentlich sollte es nur eine Übergangslösung sein. Im Gespräch war Adi Hönighausen, doch der war zu dieser Zeit verreist und kam zu spät aus dem Urlaub zurück, um gewählt zu werden. Anfänglich waren drei Monate Amtszeit geplant gewesen, am Ende wurden es 26 Jahre. 2014 trat Faßbender noch einmal an, nachdem ihn der Herseler CDU-Ratsherr Rüdiger Prinz gefragt hatte.

„Hier gibt es alles, was man zum Leben braucht.“

In den knapp drei Jahrzehnten hat sich eine Menge getan in Bornheims größtem Rheinort. Das Neubaugebiet Hersel-Süd ist entstanden, zahlreiche Baulücken wurden geschlossen, es entstanden ein Einkaufszentrum an der Roisdorfer Straße und der neue Sportplatz an der Erftststraße. Ein Ärgernis bis heute sei der marode Zustand vieler Straßen, allen voran der Rheinstraße und natürlich die Kreuzung L 300/L118.Um diese Kreuzung zu entlasten kam Faßbender auf die Idee, eine Umgehungsstraße vor dem Bahnhaltepunkt der Linie 16 Richtung Buschdorf zu bauen, die in den kommenden Jahren auch realisiert werden soll. Gut findet er die Idee, ein Studentenhotel auf dem ehemaligen Collo-Gelände zu bauen.

Ehrenamtlich hat er sich zudem im Pfarrausschuss von St. Aegidius engagiert, von 1977 bis 1989 war er Vorsitzender. Und an Karneval stand er schon mal in der „Bütt“. Franz-Josef Faßbender hat sich immer wieder gerne für „seine“ Herseler eingesetzt, wohlwissend, dass es auch ein sehr zeitintensives Ehrenamt ist: „Ich war bei mehr als 100 Alters- und Ehejubiläen und Kranzniederlegungen.“ Und warum lebt es sich so gut in Hersel? Faßbender: „Die Infrastruktur ist hervorragend. Hier gibt es alles, was man zum Leben braucht.“

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