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Auch Kita kommtInvestor plant Neubau für das Gewerbegebiet Kardorf

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In den Neubau sollen eine Kita, Praxen, Tagespflege und Büroräume.

In den Neubau sollen eine Kita, Praxen, Tagespflege und Büroräume.

Bornheim-Kardorf – Ein vier- bis sechsgruppiger Kindergarten, kombiniert mit einem Fitnessstudio, Arztpraxen, einer Altentagespflege und Büroräumen – diese Pläne möchte der Sechtemer Investor Manuel Uttendorf im Gewerbegebiet Kardorf hinter dem Lidl-Discounter und dem öffentlichen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zur Linie 18 verwirklichen.

Sein ehrgeiziges Ziel: Spätestens 2022 soll der Gebäudekomplex stehen. Seine Pläne stellte der Unternehmer, der im Sechtemer Gewerbepark seit Jahren ein Fliesenfachgeschäft betreibt, in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses vor.

Das Gebäude wird barrierefrei sein

In einem ersten Schritt könnte eine Kita mit vier Gruppen entstehen, die später um ein zweites Geschoss für weitere zwei Gruppen erweitert wird, jeweils mit den entsprechenden Sozial- und Büroräumen, einem Spielflur und Flächen im Außenbereich. Uttendorf geht für die beiden Etagen von einer Nutzfläche von jeweils 880 Quadratmetern aus, die Außenflächen umfassen rund 1100 Quadratmeter. Das Gebäude wird barrierefrei errichtet.

Damit die Eltern ihre Kinder sicher zur Kita bringen können , sind entsprechende Parkmöglichkeiten, auch Tiefgaragenplätze, vorgesehen. Zudem befindet sich die Haltestelle Waldorf der Stadtbahnlinie 18 in unmittelbarer Nähe. Integriert in den Komplex sind Praxen für Ärzte, Zahnärzte oder Physiotherapeuten, ein Gesundheitszentrum mit Fitnessstudio sowie eine Altentagespflege. Gemeinsam mit dem Bonner Planungsbüro Brockfeld möchte Uttendorf dieses Projekt zeitnah realisieren. Ein Bauantrag sei bereits gestellt.

Begegnungsstätte für Jung und Alt schaffen

„Ich möchte eine Begegnungsstätte für Jung und Alt schaffen, meine Motivation ist, für die Stadt auf sozialer Ebene etwas zu unternehmen. Da ich viel Glück gehabt habe im Leben, ist es nun an der Zeit der Gesellschaft etwas zurückzugeben – zu einem moderaten Preis“, erklärte Uttendorf vor den Ausschussmitgliedern.

Bislang hat der Unternehmer nur ein grobes Konzept vorgelegt. Nun soll die Detailplanung folgen. Um vom Landschaftsverband Rheinland am Ende die Betriebsgenehmigung für eine Kita zu bekommen, müssen die erforderlichen Voraussetzungen etwa in Sachen Brand- oder Lärmschutz erfüllt sein, merkten Bürgermeister Wolfgang Henseler (SPD) und Jugendamtsleiter Maruan Azrak an.

Möglichen Kita-Träger könnte die Caritas sein

Planungen hinsichtlich der Raumkonzeption müssen ebenfalls noch genau ausgearbeitet werden. Das Grundstück gehört der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt. Hier laufen laut Henseler bereits die Verhandlungen. Als möglichen Kita-Träger brachte Uttendorf die Caritas ins Gespräch.

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller zollte Uttendorf „Respekt“ zu diesem ambitionierten und schnellen Projekt mit der Kombination aus Kindergarten und Tagespflege für Senioren. Rainer Züge (SPD) würdigte die zentrale Lage mit der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Bedenken, eine Kita in einem Gewerbepark zu bauen, habe er nicht: „Wir müssen hier unterscheiden. Wir befinden uns hier ja in einem Gewerbegebiet und nicht in einem Industriegebiet.“

Der Bedarf an Kita-Plätzen ist enorm

Bürgermeister Henseler zeigte sich erfreut über die Idee des Investors, auch wenn noch viele Einzelheiten geklärt werden müssten. Er sieht die Kita auch nicht als Konkurrenz für die bereits vorhandene Katholische Kita St. Joseph in der Schulstraße in Kardorf.

Aufgrund der Nähe zur Stadtbahn könne dieser Bau für Eltern aus allen Ortsteilen attraktiv sein. Zudem sei der Bedarf an Kita-Plätzen enorm, auch vor dem Hintergrund der geplanten Neubaugebiete, von Baulücken, die geschlossen werden, und von Generationenwechseln innerhalb der Bestandsbebauung. Henseler: „Wir sind froh über jeden Platz, den wir bekommen können und werden kein Überangebot haben.“

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Bekanntlich werden noch weitere Kitas in verschiedenen Neubaugebieten entstehen oder vorhandene Kitas, etwa in Dersdorf, erweitert. Ein Dauerproblem ist das fehlende Fachpersonal. Bis 2022 werden laut Henseler in Bornheim gut 60 Erzieher fehlen. Hier setze die Stadt alles daran, Fachpersonal zu rekrutieren, von der Radiowerbung bis hin zu Plakataktionen und Mund-zu-Mund-Propaganda.

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