Bornheimer Politik entscheidetNeue Chance für den Bürgerradweg

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Deutlich mehr Platz soll der Bürgerradweg entlang der L 300 zwischen Hersel und Widdig für Radler und Fußgänger bieten.

Deutlich mehr Platz soll der Bürgerradweg entlang der L 300 zwischen Hersel und Widdig für Radler und Fußgänger bieten.

Bornheim – Erst scheiterte er an der Finanzierung, jetzt gibt es wohl doch noch eine Chance auf den Bau eines Bürgerradweges zwischen Hersel und Widdig, wenn auch in abgespeckter Form: Der Stadtentwicklungsausschuss soll am 25. April über eine Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Landesbetrieb Straßen.NRW und der Stadt Bornheim befinden, die die Finanzen so regelt, wie sie ursprünglich verhandelt worden waren.

Schon seit 2012 sprechen Stadt und Landesbetrieb über einen kombinierten Rad- und Gehweg entlang der Kölner Landstraße (L 300) zwischen der Richard-Piel-Straße in Hersel und Höhe Römerstraße in Widdig. Anfänglich hieß es, Straßen.NRW würde die Kosten für den Radwegbau in Höhe von rund 800 000 Euro tragen, wenn Bornheim rund 60 000 Euro Planungskosten übernimmt. 2015 hieß es, der Landesbetrieb könne die Summe nicht stemmen. Auf Bornheim wären so für die rund 2,3 Kilometer lange Strecke mindestens 472 000 Euro zugekommen – keine Chance für eine Stadt im Nothaushalt.

Günstige Konditionen für Bornheim

2017 hatte die Stadt erneut mit dem Landesbetrieb Gespräche aufgenommen, um möglichst wieder die ursprüngliche Kostenverteilung zu erreichen – offenbar mit Erfolg, denn der Landesbetrieb hat den angepassten Entwurf einer Verwaltungsvereinbarung vorgelegt. Darin sind für die Stadt Bornheim ähnlich günstige Konditionen enthalten wie sie 2012 vorgesehen waren. Über diese Vereinbarung muss der Ausschuss jetzt abstimmen.

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Damit nach der „RadPendlerRoute“ Bornheim-Alfter-Bonn und dem geplanten Radschnellweg, den die Stadt Sankt Augustin nicht mittrug, nicht auch noch der Bürgerradweg von Widdig bis Hersel an den Kosten scheitert, hatte der Stadtentwicklungsausschuss eine verkürzte Variante zwischen der Richard-Piel-Straße in Hersel und der Römerstraße in Widdig empfohlen. Ein Lückenschluss: Ab der Richard Piel-Straße bis zur Stadtgrenze Bonn ist bereits ein Geh- und Radweg vorhanden, der Radweg von Wesseling bis zur Römerstraße befindet sich im Bau. Wer mag, könnte alsbald von Bonn nach Köln radeln, ohne die Rheinschiene verlassen zu müssen.

Der kombinierte Rad-und Gehweg entlang der L 300 soll laut Verwaltungsvorlage im Rahmen des Landesprogramms Bürgerradwege NRW gebaut werden. Das Programm hilft, Radwege an Landesstraßen auch dann zu realisieren, wenn im normalen Bauprogramm dafür kurzfristig kein Geld zur Verfügung steht.

Teilung der Baukosten

Der Landesbetrieb Straßen.NRW übernimmt für den Bereich der freien Strecke die Baukosten, die Stadt Bornheim soll die Kosten innerhalb der Ortsdurchfahrt Widdig zur Hälfte übernehmen; das heißt, von rund 800 000 Euro insgesamt trägt der Landesbetrieb 732 000 Euro, die Stadt Bornheim 68 000 Euro, plus anteilige Grunderwerbs- und Planungskosten. Unterm Strich macht das rund 113 000 Euro. Weil auch diese Summe die finanziellen Möglichkeiten der Stadt übersteigt, werden rund 93 000 Euro außerplanmäßig aus dem Straßenbaubudget (Gesamtvolumen: 4 Millionen Euro) abgezweigt.

Innerorts muss die Stadt den Radweg später unterhalten, was rund 5000 Euro jährlich ausmacht, außerhalb der Ortschaften ist der Landesbetrieb zuständig. Stimmt der Fachausschuss dem zu, kann es noch bis 2021 dauern, bis der Weg gebaut wird. Die Planung hat noch gar nicht begonnen, Grund und Boden müssen erst erworben werden.

Stadtentwicklungsausschuss Bornheim, Mittwoch, 25. April, 18 Uhr, Ratssaal.

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