Bornheimer RathausstraßeRettungswache ist bald rund um die Uhr besetzt

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Rettungswache_Bornheim

Zur Eröffnung der neuen Einsatzzentrale der Malteser in Bornheim kam auch Landrat Sebastian Schuster (3.v.l.).

Bornheim – „Zeitgemäß war das hier schon lange nicht mehr“, merkte Landrat Sebastian Schuster am Donnerstagnachmittag während der Eröffnung der neuen provisorischen Rettungswache an der Bornheimer Rathausstraße. Weil die Anforderungen an den Rettungsdienst immer weiter steigen, hat der Rhein-Sieg-Kreis als Träger 2019 beschlossen, die alte Containerwache zu vergrößern und zu erneuern. Dafür nahm der Kreis für die Planung, Lieferung, Aufbau und Ausbau rund 200 000 Euro in die Hand.

Im neuen Provisorium, das rund 7700 Euro monatliche Miete kostet, ist die Nutzfläche für das Rettungsteam doppelt so groß – von 165 Quadratmetern auf jetzt 285 Quadratmeter. Schon im April wurde das Fundament gegossen, im Juni begann der Aufbau der Container und im August erfolgte die bauliche Abnahme. Von ehemals einer Ebene wurde das Containergebäude nun über zwei Etagen errichtet.

Rettungswache am Hellenkreuz wohl 2025 bezugsfertig

Schuster sieht darin einen weiteren Zwischenschritt für den Rettungsdienst, bis voraussichtlich 2025 die neue Rettungswache am Hellenkreuz bezogen werden kann. Das alte Provisorium wurde 2013 als Ergänzung zur Rettungswache in der Weiherstraße gebaut, als Bornheim einen weiteren Rettungswagen und den Notarzt für den Tagdienst zwischen 7 und 20 Uhr mit Fahrzeug erhielt.

Über den enormen Wandel des Rettungsdienstes in den zurückliegenden Jahrzehnten sprach Bürgermeister Christoph Becker. So habe 1945 noch ein „Amtmann“ die Kranken im Löschwagen eingesammelt. Von 1947 bis 1963 habe vor dem alten Rathaus ein Krankenwagen gestanden, besetzt mit einer Person. Eine zweite Person sei 1963 dazugekommen. Erst ab 1973 bis 1993 seien dauerhaft zwei Personen im Einsatz gewesen. Seit dem 1. Januar 1993 stelle der Malteser Hilfsdienst die rettungsdienstliche Versorgung der Bevölkerung in Bornheim und Alfter sicher. „Gleichzeitig ging die Trägerschaft des Rettungsdienstes von der Stadt Bornheim auf den Rhein-Sieg-Kreis über“, so Becker. Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ein Krankenwagen und ein Rettungswagen zur Verfügung standen, hätten damals den Rettungsdienst sichergestellt. Heute sind es 73 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, viele von ihnen in Teilzeit, die in der Rettungswache Dienst tun. Die Wache ist rund um die Uhr 365 Tage im Jahr besetzt. Zum Fuhrpark gehören zwei Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug und zwei Krankenwagen.

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„Das Team soll künftig noch größer werden“, kündigte Becker an. Ein weiterer Rettungswagen soll hinzukommen und der Notarzt im 24 Stunden-Dienst in Bornheim im Einsatz sein. Allein im vergangenen Jahr habe es laut Becker 7663 Einsätze gegeben. In diesem Jahr seien es aktuell schon rund 1000 Einsätze mehr. Der Geschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes Rheinland, Marc Friedrich, beschrieb die neuen Arbeitsbedingungen so: „Im Vergleich zum alten Provisorium ist es hier schon jetzt ein Unterschied wie Tag und Nacht.“

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