Bornheimer sind zuversichtlichSeit Montag gilt eingeschränkter Regelbetrieb in Kitas

Lesezeit 4 Minuten
kinderfuesse

Symbolbild.

Bornheim – Bisher galt die Empfehlung, Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, seit Montag sind „alle Kinder wieder in die Kindertagesbetreuung eingeladen“, wie es Familienminister Joachim Stamp (FDP) formuliert hat. Auch in Bornheim nutzen Eltern diese Möglichkeit wieder – mitunter mit gemischten Gefühlen, aber überwiegend optimistisch.

So beschreibt auch die Bornheimer Sozialdezernentin Alice von Bülow die Stimmung in den Kindertagesstätten. Es gebe die Sorge vor einer möglichen Ansteckung, aber auch das Wissen, wie wichtig Kindergarten für die Entwicklung der Kleinen ist. „Unser Personal arbeitet an vorderer Front und ist deswegen natürlich auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren“, erklärt von Bülow.

Das weiß auch Birgit Zimmermann, Leiterin des katholischen Kindergartens in Walberberg. „Das Thema Corona begleitet uns ja schon seit längerer Zeit“, erklärt sie. Die Meinungen im Team bezüglich einer möglichen Ansteckung seien jedoch sehr unterschiedlich. „Sorgen sind auch da. Doch sobald wir hier bei der Arbeit sind, blenden wir das aber aus, zumal wir wissen, dass die Kinder uns brauchen“, erklärt sie. Auch für Mütter und Väter seien die vergangenen Wochen ja alles andere als einfach gewesen.

„Wir arbeiten beide in Jobs, die sich nicht von zu Hause aus erledigen lassen“

„Ich freue mich riesig auf den Kindergarten und meine Freundin“, strahlte die fünfjährige Sophie am Montagmorgen. Um 7.30 Uhr kamen sie und Mutter Theresa Pawlitzki am Kindergarten Sonnenblume in Walberberg an. „Endlich!“, seufzte ihre Mutter. Ohne die Unterstützung ihrer Eltern hätte sie die vergangenen Wochen im Lockdown nicht durchgestanden. „Ich muss ja zur Arbeit“, erklärt sie. Homeoffice sei in ihrem Job leider nicht möglich. Die Freude über die Lockdown-Lockerung für Kindergärten war auch Friedrich Arnoldt anzumerken, als er am Montagmorgen seinen Sohn Christian (3) zur KiTa Sonnenblume in Walberberg brachte. „Der Junge freut sich sehr auf den Kindergarten“, erzählt er. Sorgen, dass sich der Sohn infizieren könne, habe er weniger.

Nataly und Claudio Puzzo aus Walberberg machen sich über eine mögliche Infektion ihrer Kinder mit dem Corona-Virus überhaupt keine Sorgen. „Wenn wir das befürchten würden, würden wir sie nicht in den Kindergarten beziehungsweise in die Grundschule bringen“, sagte Claudio Puzza gestern. Er und seine Frau sind berufstätig: „Wir arbeiten beide in Jobs, die sich nicht von zu Hause aus erledigen lassen“, beschreibt er die Lage. Beide sind nach eigener Darstellung vom Hygiene-Konzept der Schulen und Kindergärten überzeugt. Das schätzt auch Michael Kremer. Schon früh war er am Montagmorgen Richtung KiTa Sonnenblume unterwegs. Im Bollerwagen zog er seine beiden Kinder Tristan und Theon (2 und 4). Da weder er noch seine Frau ihre Arbeit im Homeoffice erledigen können, haben auch sie in den vergangenen Wochen die Notbetreuung in der KiTa Sonnenblume in Anspruch genommen. Sorgen bereitet Kremer jetzt, dass das Betreuungsangebot in der städtischen KiTa für alle Kinder in den kommenden zwei Wochen schon um 14.30 Uhr endet. „Davon haben wir erst am vergangenen Donnerstag erfahren“, sagte er.

Zunächst gelten zehn Stunden weniger als gebucht

„Landesvorgabe ist, dass die Betreuungszeiten zunächst generell zehn Stunden weniger betragen als eigentlich vertraglich vereinbart“, erklärt Alice von Bülow den Hintergrund. Wer für sein Kind eigentlich 45 Stunden gebucht hat, kann zunächst nur 35 Stunden in Anspruch nehmen. „Die gebuchte Übermittagbetreuung ist natürlich inklusive Mittagessen gewährleistet“, sagt von Bülow. Darüber hinaus gelte es, die Corona-Schutzregeln konsequent einzuhalten. „Kinder und die Erzieher verschiedener Gruppen dürfen sich im Kindergartenalltag nicht treffen und nicht miteinander spielen“, erläutert sie. „Während der Gruppenarbeit mit den Kindern können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Maske tragen, müssen es aber nicht“, so Bülow. Die Masken werden gestellt. Zudem dürften sich alle Erzieherinnen und Erzieher einmal in der Woche auf Corona testen lassen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Eingeschränkter Regelbetrieb“ gilt seit Montag auch im Kindergarten „Waldlinge Bornheim“ in Merten. „Das bedeutet für uns, dass wir unter strengen Hygiene-Regeln wieder ganz normal geöffnet haben“, erklärt Jennifer Klein vom Vorstand der Elterninitiative. Doch längst nicht alle Eltern hätten am Montagmorgen bereits davon Gebrauch gemacht. „Von 22 Kindern sind lediglich sechs Kinder gekommen“, so Klein. Unter Einhaltung der Abstandsregelungen sei auf dem Außengelände das Tragen des Mund- und Nasenschutz für das Personal keine Pflicht. Im Bauwagen dürfe sich nur noch eine Erzieherin beziehungsweise ein Erzieher mit den Kindern aufhalten – mit Maske. Klein: „Wir kriegen das mit unserem Hygienekonzept gut hin.“ 

Rundschau abonnieren