Bürgermeisterwahl in BornheimGlatter Durchmarsch für Christoph Becker

Lesezeit 3 Minuten
Zwei, die gut miteinander können: Bürgermeister Wolfgang Henseler und Christoph Becker (r.).

Zwei, die gut miteinander können: Bürgermeister Wolfgang Henseler und Christoph Becker (r.).

Bornheim – Das nennt man einen glatten Durchmarsch. Bis auf einen Briefwahlbezirk in Merten hat der parteilose Bürgermeisterkandidat Christoph Becker (57) in der Stichwahl alle Wahlbezirke teils mit sehr deutlichem Abstand vor seiner Kontrahentin Petra Heller (CDU) gewonnen. Mit 63,7 Prozent oder in Zahlen 12213 Wählerstimmen wird der ehemalige Rektor der Europaschule neuer Bürgermeister von Bornheim und damit Nachfolger von Wolfgang Henseler (SPD). Die Wahlbeteiligung war mit 48,6 Prozent nicht ganz so hoch wie vor zwei Wochen (56,4 Prozent). Petra Heller kündigte am Sonntag an, auf ihr Ratsmandat zu verzichten.

Als das erste Wahlergebnis um 18.08 Uhr aus dem Briefwahlbezirk 031 einging, war die Tendenz schon deutlich: Mehr als 70 Prozent für Becker, etwas mehr als 26 Prozent für Petra Heller. Dieser Trend sollte sich durch die gesamte Auszählung ziehen, bis gegen 19.30 Uhr alles ausgezählt war. Mit seinem Wahlergebnis von 63,7 Prozent hat sich Becker noch mal deutlich gegenüber dem ersten Wahlsonntag verbessert, an dem er mit 10 867 Stimmen oder 49,4 Prozent knapp unter der absoluten Mehrheit blieb. Petra Heller hatte mit 9066 Stimmen 41,2 Prozent auf sich vereinigt, dieses Ergebnis aber in der Stichwahl nicht mehr erreichen können. Selbst in ihrem Heimatort Merten hat Christoph Becker sie deutlich überholt. Beckers Vorsprung „muss man anerkennen“, sagte Petra Heller am Sonntagabend. Sie hatte sich mit rund 100 anderen Interessierten im Rathaus eingefunden, um die ziemlich zügig eingehenden Auszählungsergebnisse zu verfolgen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Ich konnte mich nicht durchsetzen und die Mobilisierung der Wähler hat auch nicht so geklappt, wie wir uns das gewünscht hätten“, sagte die 51-Jährige. Wirklich überraschend sei das Ergebnis nicht, denn „man konnte die Tendenz schon absehen und wusste, dass es schwer werden würde“. Heller: „Unsere Themen werden im Moment nicht so nachgefragt, wie wir sie uns überlegt haben. Man hat es mir nicht zugetraut, die Stadt zu führen.“ Sie zieht Konsequenzen: „Ich werde nicht im Stadtrat bleiben“, kündigte sie gestern an. Sie sei nun neun Jahre Fraktionsvorsitzende der CDU, „jetzt müssen andere ans Ruder“.

Hochstimmung beim Wahlsieger

Hochstimmung herrschte dagegen bei dem Wahlsieger und seinem Team Becker in der „Oase“ der Europaschule. Becker strahlte: „Das ist der Wahnsinn. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich werde meinem Versprechen, Bürgermeister für alle zu sein, treu bleiben. Das werde ich erfüllen, denn dafür haben mich die Wähler gewählt.“ Den Wahlausgang habe er nicht richtig einschätzen können: „Wenn man in eine Stichwahl geht, startet man ja wieder bei Null. Über diese ganze Zeit hat mich mein Team getragen. Dafür bin ich unendlich dankbar.“

Zu den ersten Gratulanten gehörte auch Bürgermeister Wolfgang Henseler. Er möchte jetzt eine ordentliche Amtsübergabe vorbereiten, bis er sich Ende Oktober in den Ruhestand verabschiedet. Es sei ja auch sicher kein Geheimnis, dass Christoph Becker und er gut miteinander auskommen. Schon am heutigen Montag wollen sie sich kurzschließen, um Termine abzusprechen. Sein Amt übernehmen wird Christoph Becker mit der konstituierenden Sitzung des Rates. Gestern wurde aber erstmal gefeiert.

Rundschau abonnieren