Debatte in Bornheim-Hersel„Zeit für Umgehungsstraße drängt“

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Rund 1,3 Kilometer lang ist die Variante 1a, davon sind rund 440 Meter deckungsgleich mit der Erschließung des Gewerbegebietes He 28.

Rund 1,3 Kilometer lang ist die Variante 1a, davon sind rund 440 Meter deckungsgleich mit der Erschließung des Gewerbegebietes He 28.

Bornheim-Hersel – Ihren gemeinsamen Antrag brachten CDU, FDP und UWG erwartungsgemäß im Stadtentwicklungsausschuss durch: Bei acht Gegenstimmen von SPD, Grünen und der Linken beschloss das Gremium am Mittwochabend, die Verwaltung möge alles Notwendige veranlassen, damit die Herseler Umgehungsstraße in der Variante 1A – wir berichteten – zur Entlastung des Eisenbahnknotenpunktes im Kreuzungsbereich Roisdorfer Straße und Elbestraße geplant werden kann.

Rüdiger Prinz (CDU) erinnerte daran, dass CDU, UWG und FDP die Idee bereits 2018 vorgestellt und jetzt den gemeinsamen Antrag eingebracht haben. Prinz betonte, dass die Zeit für die Umgehungsstraße dränge und man die Planungen für die Straße dringend angehen müsse. Zum einen wegen der veralteten Technik am Bahnhaltepunkt, zum anderen wegen der geplanten Baustellen am Bonner „Tausendfüßler“ und an der Nordbrücke.

SPD stellt eigenen Antrag

Die SPD ist zwar grundsätzlich für eine Umgehungsstraße, stellte aber einen eigenen Antrag mit einer leicht veränderten Trassenführung vor. Nach ihrer Vorstellung sollte die Umgehungsstraße an der L 300 mit der Einmündung der Rheinstraße verbunden werden. Damit, so Frank W. Krüger (SPD), könne die Wohnbebauung weiträumig umfahren werden. Auch die Eingriffe in das Regionale-Projekt „Grünes C“ wären geringer. Zugleich forderten die Sozialdemokraten einen Radweg entlang der Umgehungsstraße. Ute Kleinekathöfer (SPD) warnte Union, FDP und UWG davor, den Bürgern zu suggerieren, die Umgehungsstraße könne in ein bis zwei Jahren fertig sein: „Wir sprechen hier von mehreren Jahren bei einer Planung in dieser Größenordnung.“

Jörn Freynick (FDP) forderte, „den Stein für die Straße heute ins Rollen zu bringen. Veränderungen sind im Lauf des Planungsprozesses immer noch möglich“. Markus Hochgartz (Grüne) sieht im Bereich des Knotenpunktes den Lkw-Verkehr von Hersel nach Bonn als größtes Problem an. Man solle prüfen, ob man es nicht verbieten könne, dass Lastwagen über die Bahnkreuzung fahren. Zudem forderte er, dass sich das Land NRW „zu großen Teilen“ an der Finanzierung der Umgehungsstraße beteiligen soll: „Wir entlasten damit schließlich eine Landesstraße.“ Die Grünen lehnten schließlich den Bau der Umgehung ab.

Kommunale Lösung

Die Variante 1a tangiert laut Stadt nur in Teilen die Wohnbebauung und liegt vorwiegend in geplanten und bereits genutzten Gewerbegebieten. Mit der Trasse können auch die angrenzenden Gewerbegebiete erschlossen werden, dies erfordere aber noch eine Feinabstimmung. Von der Kostenschätzung her liegt die Variante mit 10,6 Millionen Euro im Mittel der beiden anderen. Die von CDU, UWG und FDP favorisierte Umgehungsstraße führt durch das geplante Gewerbegebiet He 28 in Achslage des Mittelweges bis zum Verknüpfungspunkt mit der Allerstraße und im weiteren Verlauf in nordöstlicher Richtung bis zur Elbestraße (L 300). Die Anbindung des Mittelwegs an die L 118 ist als ampelgeregelte Kreuzung geplant. Diese kommunale Lösung soll eine zusätzliche Verbindung zwischen der L 300 und der L 118 außerhalb des Knotenpunktes schaffen, um diesen zu entlasten. (jr)

Paul Breuer (ABB) merkte an, durch die Taktverdichtung der Linie 16 hätten die Staus auf der Roisdorfer Straße noch zugenommen, vermochte dies jedoch nicht mit Zahlen zu belegen. Für ihn ist „eine Umgehungsstraße besser als nichts“.

Einigkeit herrschte darüber, den Bahnübergang der Linie 16 für sämtliche Verkehre offen zu lassen und keinerlei Planungen, die eine Schließung oder Einschränkungen dieses Übergangs zur Folge hätten, zuzulassen. Die Grünen enthielten sich bei diesem Punkt. Alle waren dafür, die Möglichkeiten von Zuschüssen über eine Eisenbahnkreuzungsmaßnahme auszuloten. Schließlich werden die Kosten grob auf 12,5 Millionen Euro geschätzt. (fes/jr)

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