Für die VerkehrswendeStadt Bornheim stellt Mobilitätsmanager ein

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Ma­xi­mi­lian Probier

Ma­xi­mi­lian Probierz ist 31 Jahre alt und hat an der TU Dortmund "Raum­pla­nung" studiert. Seit 2017 ist er im Stadt­pla­nungs-​ und Lie­gen­schaft­samt der Stadt Bornheim tätig. Dort ist er vor allem für die Themen ÖPNV und Mobilität zu­stän­dig.

Bornheim – Der Straßenverkehr nimmt stetig zu, aber die Straßen wachsen nicht mit. Lärm, Schadstoffe, Stau, Unfallgefahren sind lästige Nebenwirkungen des Mobilseins. Und wegen der Folgen, die der Einsatz von immer mehr Fahrzeugen hat, wird zunehmend nach Alternativen zu den aktuellen Gewohnheiten gesucht. Keine einfache Sache, wenn Menschen pünktlich zur Arbeit oder in die Schule kommen sollen und die Freizeitmöglichkeiten riesig sind. Die Stadt Bornheim hat nun einen Experten dafür.

Bürgermeister Wolfgang Henseler hat mit dem 31 Jahre alten Maximilian Probierz einen „kommunalen Mobilitätsmanager“ ernannt. Der studierte Stadtplaner soll, wie die Stadt erklärt, „die Koordinierung der vielen Aktivitäten des Mobilitätsmanagements übernehmen.“ Es geht ganz gezielt darum, die negativen Folgen des wachsenden Verkehrs zu „verhindern, mindestens aber abzumildern“. Die Kunst dabei ist es, gleichzeitig den differenzierten Mobilitätsbedürfnissen der Bürger gerecht zu werden, denn das ist ebenfalls Probierz Auftrag. Schlicht gesagt, soll er in Bornheim die Verkehrswende einleiten.

Neue Angebote

berghüfer

Berghüpfer

Ein Umdenken der Bürger soll vor allem durch Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr ausgelöst oder gefördert werden. Dabei geht es sowohl um neue Busrouten, bessere Bahnverbindungen wie auch um weitere Fahrradwege.

Taktverbesserungen gab es bereits auf der Linie 16, einen zweigleisigen Ausbau der Linie 18, und die Linie 745 wurde eingerichtet. Das ist der so genannte „Berghüpfer“, der 38 Haltestellen in der Stadt mit Kleinbussen verbindet.

Auch beim Radverkehr tut sich etwas. Radpendlerroute, Bürgerradweg an der L 300 sind die Stichworte. Geh- und Radwege werden nach und nach ausgebaut. Die Strategie ist klar: Der motorisierte Individualverkehr muss weniger werden und möglichst durch umweltverträgliche Fortbewegungsarten ersetzt werden. Der neue Mobilitätsmanager Maximilian Probierz hat nun die Aufgabe, Maßnahmen und Planungen zu koordinieren – im Zusammenwirken mit den zuständigen Fachämtern der Stadt Bornheim. (mfr)

Infrastrukturell wie auch verkehrstechnisch will die Stadt die Zukunft beeinflussen. Der Auftrag ist klar: Der Mobilitätsmanager soll die Fortbewegung der Bevölkerung effizienter sowie umwelt- und in einem auch sozialverträglicher gestalten. Dazu muss er auf das Mobilitätsverhalten der Einwohner einwirken. „Mit den beiden Arbeitskreisen ÖPNV und Radverkehr haben wir bereits wichtige Koordinierungsrunden auch mit externen Beteiligten geschaffen, um uns gezielt zu einzelnen Themenbereichen auszutauschen und Entwicklungen voran zu bringen“, betont der Bürgermeister.

Einführung eines Job-Tickets

Bei den eigenen Mitarbeitern – und das sind 500 – will die Stadt Bornheim ihre neue Kompetenz als Erstes zum Einsatz bringen. „Wir möchten motivieren und Anreize schaffen, um statt des eigenen Pkw den ÖPNV und das Fahrrad zu nutzen, oder – wenn möglich – auch mal zu Fuß zu gehen“, erklärt Probierz. Mit den Trägern und Anbietern des Öffentlichen Nahverkehrs lotet er die Möglichkeiten aus. Schon bei der angelaufenen Neuorganisation des Fuhrparks für das Umwelt- und Grünflächenamt ist Probierz beteiligt. Derzeit bereitet er die Einführung eines Job-Tickets für alle städtischen Mitarbeiter vor.

Sein Wissen als Stadtplaner soll Probierz, der auch Mitglied im Klimabeirat ist, als nächstes in den Ausbau und die Modernisierung des Roisdorfer Bahnhofs stecken.

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