Neubau in PlanungFeier zum 25-jährigen Bestehen der Bornheimer Malteser-Rettungswache

Lesezeit 4 Minuten
Zufrieden: Christian Hoffmann, stellvertretender Wachleiter am Standort Bornheim (2. von links) und Michael Krämer, Malteser-Kreisgeschäftsführer (5. von links).

Zufrieden: Christian Hoffmann, stellvertretender Wachleiter am Standort Bornheim (2. von links) und Michael Krämer, Malteser-Kreisgeschäftsführer (5. von links).

Bornheim – Richtig zufrieden blickte der Leiter der Bornheimer Rettungswache, Rudolf Zavelberg, in die Runde. Vor der Rettungswache war ein Pavillon aufgebaut und drum herum hatten sich viele ehrenamtliche und hauptamtliche Malteser-Helfer und Rettungssanitäter versammelt. Aus gutem Grund: Nach jahrelanger Zitterpartie erhielten die Malteser jetzt vom Rhein-Sieg-Kreis den Zuschlag, die Rettungswache für die kommenden fünf Jahre weiter zu betreiben. Seit fünf Jahren ist in der Rettungswache auch ein fest stationierter Notarzt untergebracht.

Um so schöner ließ sich bei diesen Rahmenbedingungen das 25-jährige Bestehen der Bornheimer Malteser-Rettungswache begehen. Gekommen waren Bürgermeister Wolfgang Henseler, ebenso der Chef der Bornheimer Polizeiwache, Erster Polizeihauptkommissar Harald Schröter, der Leiter der Leitstelle des Rhein-Sieg-Kreises, Martin Bertram, sowie der Kreisgeschäftsführer der Malteser, Michael Krämer.

Rudolf Zavelberg ist – salopp formuliert – ein „Urgestein“ der Rettungswache. Schließlich ist er bereits seit 1993, dem Gründungsjahr, in der Wache aktiv. „Wir waren am Anfang sieben Mitarbeiter, hatten einen Krankenwagen und einen Rettungswagen“, erklärte er. Damals sei die Rettungswache aus den Händen der Stadtverwaltung in die Trägerschaft des Rhein-Sieg-Kreises übergegangen. Bürgermeister Henseler erklärte, dass diese Übergabe im Nachhinein „eine sehr gute Entscheidung“ gewesen sei. Freudestrahlend konnte er den Maltesern auch verkünden: „Die neue Rettungswache wird am Hellenkreuz gebaut.“

Alles zum Thema Technisches Hilfswerk

MALTESER BORNHEIM

Mit der Übernahme der Bornheimer Rettungswache durch die Malteser wurde auch die ehrenamtliche Arbeit der Malteser im Stadtgebiet aufgebaut. 1995 wurde die Ortsgruppe Bornheim mit zehn Ehrenamtlern gegründet. Eine ihrer ersten Aktionen damals war der Aufbau des Sanitätsdienstes in den Schulen, den es bis heute gibt. Inzwischen sind rund 50 Ehrenamtler bei den Maltesern in Bornheim aktiv, die mit anderen Hilfsorganisationen regelmäßig unter anderem bei den Karnevalszügen im Stadtgebiet mithelfen. Hinzu kommen die rund 20 Mitglieder der Malteser-Jugend. Bis 2015 war Rudolf Zavelberg auch Geschäftsführer der Ehrenamtler. (mkl)

52 Mitarbeiter auf der Rettungswache

Seinem Kenntnisstand zufolge ist die Entscheidung im Kreis inzwischen gefallen. Vielleicht, so hofft Wolfgang Henseler, nehme die neue Wache noch in den kommenden zwei Jahren Gestalt an. „Hier wird sehr viel geleistet“, lobte er die hauptamtlichen und ehrenamtlich tätigen Malteser, aber auch die Freiwillige Feuerwehr, das DRK und das THW.

Dass die Bornheimer Rettungswache etwas ganz Besonderes ist, merkte Dr. Rolf Scholer-Everts, Chefarzt der Anästhesie, Intensiv- und Palliativmedizin im Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Wesseling, an. Zusammen mit Dr. Ulrich Heister von der Uniklinik in Bonn leitet er den Standort. In der Zusammenarbeit mit den Maltesern habe er sehr viel Professionalität in einer familiären Atmosphäre erlebt. Notarzt und Sanitäter, das sei ein Miteinander, bei dem sich einer auf den anderen hundertprozentig verlassen könne. „Wir sind dankbar, dass wir die Malteser haben“, erklärte Dr. Scholer-Everts.

Martin Bertram, Leiter der Leitstelle in Siegburg, warf den Blick zurück auf die Ursprünge der Bornheimer Rettungswache, beginnend im Jahr 1945, als der Amtsmann noch mit dem Löschwagen die Kranken „eingesammelt“ habe. Von 1947 bis 1963 habe vor dem alten Rathaus dann ein alter Krankenwagen gestanden, besetzt mit einer Person. Eine zweite Person sei zwischen 1963 und 1973 dann in Rufbereitschaft dazu gekommen, diese musste jedoch vor jedem Einsatz zunächst noch zu Hause abgeholt werden. „Erst ab 1973 bis 1993 waren dauerhaft zwei Personen im Einsatz“, so Bertram.

Am 1. Januar 1993 ging die Rettungswache dann aus der Trägerschaft der Stadt in die des Rhein-Sieg-Kreises über und die Malteser zogen in die angemietete Rettungswache. In Kooperation mit dem Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Wesseling und der Uni Bonn hat am 1. Oktober 2013 dann der Notarzt im Tagdienst in Bornheim seine Arbeit aufgenommen. Von 1318 Noteinsätzen im Jahre 2013 ist nach Auskunft von Bertram die Zahl der Einsätze im Jahr 2017 auf 1550 gestiegen. „Im laufenden Jahr 2018 waren es bisher schon 1335 Noteinsätze“, erklärte der Chef der Leitstelle in Siegburg.

Heute arbeiten auf der Rettungswache insgesamt 52 Mitarbeiter, 36 von ihnen sind hauptamtlich im Einsatz. Wie Zavelberg erklärte, könnte das Team aber ab 1. Januar 2019 noch größer werden, wenn weitere zwei Rettungswagen dazukommen und der Notarzt 24 Stunden in Bornheim im Einsatz ist. „Für mich ist es ein schönes Gefühl, eine so tolle Wache übergeben zu können“, sagte Zavelberg schließlich und stellte seinen Nachfolger Christian Hoffmann vor. Er selber geht zum Jahreswechsel in den Ruhestand.

Rundschau abonnieren