Neues Buch aus Bornheim111 Dinge über Schweine, die man wissen muss

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Susanne und Rudolf Jagusch haben 111 Dinge  über  Schweine herausgefunden.

Bornheim – „Schwein gehabt“, sagt der Volksmund, wenn etwas überraschend gut geklappt hat. Dann nimmt man die rosafarbenen Vierbeiner gerne als Glücksbringer. In einigen Wochen werden sie vornehmlich als Marzipanleckerei wieder millionenfach zum Jahresende verschenkt werden. Das abwertende „Du Schwein!“ hingegen möchte man lieber nicht so gerne zu hören bekommen. Und wenn man an ein „Schweinchen namens Babe“ denkt, ist der Gedanke an blutige Massentötungen in den Fleischfabriken oder ein Billigschnitzel vom Discounter weit weg. Ach ja, und dann sind da noch die Männer, die laut einem bekannten Lied ja angeblich auch Schweine sind.

Doch was wissen wir wirklich über die Borstenviecher? Das Autorenehepaar Susanne und Rudolf Jagusch aus Sechtem hat hierzu den passenden Ratgeber geschrieben und „111 Dinge über Schweine, die man wissen muss“ veröffentlicht. Humorvoll, hintergründig und kurzweilig, aber auch nachdenklich kommt dieses ganz besondere Sachbuch daher, das in der bekannten Reihe „111 Orte …“ beziehungsweise „111 Dinge …“ im Kölner Emons-Verlag erschienen ist.

Ein schriftstellerisches Debüt

Wie sind denn die beiden aufs Schwein gekommen? Hier bemühen sie im Vorwort Winston Churchill: „Ich mag Schweine sehr. Hunde schauen zu uns auf, Katzen schauen auf uns herab. Schweine behandeln uns wie ihresgleichen.“ Die eigentliche Idee für dieses Buch kam von Susanne Jagusch. „Ich wollte immer mal ein 111er-Buch schreiben und hatte auch einige Themen eingereicht“, schildert sie. Der Vorschlag, ein Werk über Schweine zu publizieren, überzeugte schließlich das Lektorat. Für Susanne Jagusch ist es das schriftstellerische Debüt. Ihr Mann Rudolf Jagusch hat sich längst einen Namen als Autor gemacht, bewegt sich aber normalerweise in einem ganz anderen Genre. Er schreibt Thriller und Krimis, die vornehmlich in der Eifel spielen.

Gibt es überhaupt 111 Dinge über Schweine zu berichten? Es wurde gegoogelt, Fachliteratur gewälzt, Filme wurden angeschaut, Interviews mit Fachleuten geführt. Am Ende galt es sogar einige Artikel auszusortieren. Und dann ging es frisch ans Werk. Natürlich gibt es erst einmal Grundlegendes zum gemeinen Hausschwein, die Leser erfahren, wie ein Ferkel die DDR-Justiz zum Rennen brachte, natürlich ist ein Kapitel der liebreizenden Miss Piggy aus der Muppets Show gewidmet, es gibt einen Besuch im Glücksschweinmuseum in Marienberg-Ansprung, Ausflüge in die Geschichte, Kulinarisches und alles rund um das Schwein in Kunst, Film und Musik und ja, auch im Motorsport.

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Für ihr Buch waren die beiden Autoren auch unterwegs, sofern es Corona zuließ. Sie schauten sich Ausstellungen oder Denkmäler an, machten Fotos und schrieben so ihre amüsanten Geschichten auf. Am Ende war auch ein Teil der Familie eingespannt. Tochter Dana (19) steuerte einige Illustrationen bei und Rudolf Jaguschs Bruder Gerd, der in Thailand Urlaub machte, versorgte das Autorenduo mit Fotos vom „Pig Memorial“ in Bangkok.

Dem Thema Massentierhaltung ist in der Aufzählung allerdings kein Kapitel gewidmet und das aus gutem Grund: „Wir wollten ein familienfreundliches und unterhaltsames Buch schreiben“, so die beiden 53-jährigen Autoren. Dennoch behielten die Jaguschs diesen Aspekt im Blick indem sie im Nachwort auf diese Problematik hinweisen. Und kommt jetzt noch das Schnitzel auf den Teller? „Das schon, aber wir haben unsere Essgewohnheiten geändert. Wir ernähren uns mittlerweile überwiegend vegetarisch. Wenn wir Fleisch einkaufen, dann aus nachhaltiger oder biologischer Haltung und nicht vom Discounter.“

Ausgewählter Schweinkram

● Die Tradition des Sparschweines stammt wohl aus dem Mittelalter. Damals galt der Besitz eines Schweines als Glücksfall und wurde mit Reichtum und Geld assoziiert.

●  In Papua-Neuguinea gibt es einen ganz speziellen Schweinekult. Hier werden die Tiere so stark verehrt, dass Frauen Ferkeln sogar die Brust geben.

●  Die üppige Miss Piggy aus der Muppets Show erhielt 2015 in New York sogar einen renommierten Frauenrechtspreis.

●  Einige Promis haben ihr Herz ans Schwein verloren. Die legendäre Josephine Baker besaß ein Hausschwein namens Albert und George Clooney und sein Hängebauchschwein Max galten laut den Autoren als „unzertrennliches Paar“, das 18 Jahre zusammenlebte, bis das Tier schließlich an Altersschwäche starb.

●  Die schnellste Sau der Welt, ein echter Trüffeljäger, schafft mehr 300 Kilometer pro Stunde und hat einen 600 PS starken Zwölfzylindermotor. Gemeint ist der Porsche 917/20 KH, auch „Dicke Berta“ oder schlicht „Die Sau“ genannt.

●  Das Cover des Album „Animals“ (1977) von Pink Floyd ziert ein schwebendes mit Helium befülltes Stoffschwein. Auf der LP, die in Deutschland Platz eins der Charts erreichte, sind Titel wie „Pigs On The Wind“ oder „Pigs (Three Different Ones)“.

Susanne und Rudolf Jagusch: 111 Dinge über Schweine die man wissen muss. Emons-Verlag 2020. Ca. 240 Seiten. 16,95 €. ISBN 978-3-7408-0990-4

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