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Secondhandshop soll bleibenEhemalige Flüchtlingsunterkünfte in Merten werden saniert

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Entkernt und saniert werden die zwölf Wohnungen in den AWO-Häusern an der Mertener Brahmsstraße. Bisher waren hier Flüchtlingen und sozial schwache Familien untergebracht.

Entkernt und saniert werden die zwölf Wohnungen in den AWO-Häusern an der Mertener Brahmsstraße. Bisher waren hier Flüchtlingen und sozial schwache Familien untergebracht.

Bornheim-Merten – Zuletzt wohnten in den beiden Gebäuden der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an der Brahmsstraße 20 und 22 in Merten bis zu 90 Menschen aus ganz verschiedenen Ländern. Die Stadt hatte die beiden Mehrfamilienhäuser des AWO-Kreisverbandes Bonn/Rhein-Sieg angemietet, um dort sozial schwache Familien und Flüchtlinge unterzubringen. Im Juli 2019 lief jedoch der Mietvertrag aus. Inzwischen sind alle zwölf Wohnungen in den beiden Wohnblocks entkernt. Die Sanierungsarbeiten laufen auf Hochtouren.

Hans-Jürgen Schütz-Jaritz, Chef der AWO Bornheim, geht davon aus, dass schon ab Februar oder März die insgesamt zwölf 70 und 80 Quadratmeter großen Wohnungen auf dem Immobilienmarkt angeboten werden können. Schließlich seien die Kernsanierungsmaßnahmen über übliche Kredite finanziert worden.

Wohnungen bekommen noch Balkone

„Zurzeit werden die Außenanlagen gestaltet“, berichtet Schütz-Jaritz. Die meisten Wohnungen sollen noch einen Balkon bekommen. „Der wird aus Metall von außen angebaut“, erklärt er. Seit mehr als 20 Jahren ist im Untergeschoss des Wohnhauses Brahmsstraße 20 die Bornheimer AWO-Kleiderstube untergebracht. Dort werden gut erhaltene, gespendete und gebrauchte Kleidungsstücke für wenig Geld von ehrenamtlichen Mitarbeitern zugunsten karitativer Zwecke verkauft. „Das soll aller Voraussicht nach auch in Zukunft so bleiben“, sagt Schütz-Jaritz auf Anfrage der Bonner Rundschau.

Während der Umbauarbeiten der Wohnanlage sei allerdings festgestellt worden, dass es bisher keine Berechtigung für eine gewerbliche Nutzung der Räumlichkeiten gab. Genaugenommen sei die AWO-Kleiderstube über gut zwei Jahrzehnte dort ohne Genehmigung betrieben worden. „Doch nicht einmal der Stadt war das bisher aufgefallen“, erklärt der Bornheimer AWO-Chef. „Am 23. Dezember 2020 hat unser Architekt deswegen einen Antrag bei der Stadt Bornheim auf Nutzungsänderung eingereicht“, erklärt er. Inzwischen habe die Stadt Bornheim den Eingang des Antrags bestätigt.

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„Die Chancen, dass wir unsere Kleiderstube dort auch ganz legal weiterführen dürfen, stehen gut“, sagt Schütz-Jaritz. So habe die Stadt bereits signalisiert, dass die Kleiderstube bleiben kann. Doch erst wenn Schütz-Jaritz das Genehmigungsschreiben in der Hand hat, möchte der AWO-Ortsverein Bornheim investieren. Dann sollen auch die Geschäftsräume der Kleiderstube saniert und rundum neu gestaltet werden. „Dabei soll die Kleiderstube der modernen Gestaltung der kernsanierten Wohnanlage angepasst werden“, sagt Schütz-Jaritz. Ihm schwebt mit dem Neuanfang auch ein neuer Name für die Kleiderstube vor: „AWO-Shop Secondhand und mehr“.

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