Ursulinenschule HerselSchülerinnen engagieren sich in Afrika-Projekt

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Glückwunsch! Die siebenköpfige Projektgruppe „Ein Herz für Pundo“ an der Ursulinenschule Hersel wurde in dem Wettbewerb „Jugend hilft“ der Initiative „CHILDREN“ ausgezeichnet.

Glückwunsch! Die siebenköpfige Projektgruppe „Ein Herz für Pundo“ an der Ursulinenschule Hersel wurde in dem Wettbewerb „Jugend hilft“ der Initiative „CHILDREN“ ausgezeichnet.

Bornheim-Hersel – „Ein Herz für Pundo“, das zeigt seit sechs Jahren an der Erzbischöflichen Ursulinenschule in Hersel eine engagierte Projektgruppe um die Schülerinnen Marlene Schlömer, Johanna Klein, Yana Eich, Jasmin Lasorsa, Maren Clemens, Lea Wehlert und Maike Teller. Jetzt wurden die 15- bis 16-Jährigen für ihr „herausragendes soziales Engagement“ von der bundesweiten Initiative „CHILDREN“ in dem Wettbewerb „Jugend hilft!“ ausgezeichnet. Gegen rund 80 Mitbewerberprojekte setzten sich die Ursulinenschülerinnen durch.

Programmmanager Jakob Faßnacht besuchte die Preisträgerinnen in Hersel jetzt und drehte mit ihnen auf dem Schulgelände und in der Aegidius-Kapelle einen Tag lang einen kurzen Imagefilm, in dem die sieben Zehntklässlerinnen ihr Projekt vorstellen und bewerben können.

Ganz besonders freuen sich die Schülerinnen auf den Herbst. Vom 18. bis 22. September werden sie gemeinsam mit Vertretern von sieben anderen von einer Fachjury ausgewählten Siegerprojekten zu einem fünftägigen Engagement-Camp nach Berlin reisen, wo sie an Workshops teilnehmen, sich vernetzen und ihre Projekte weiterentwickeln und den gedrehten Film präsentieren können. Höhepunkt wird der Empfang im Schloss Bellevue sein. Hier erwartet sie dann Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Children

„Children for a better World e. V.“ (kurz CHILDREN) ist eine spendenfinanzierte, 1994 gegründete Kinderhilfsorganisation mit Sitz in München und verfolgt folgende Anliegen: In deutschen Brennpunkt-Stadtteilen setzt sich CHILDREN gegen die Folgen von Kinderarmut ein; zudem fördert die Initiative engagierte Kinder und Jugendliche, die mit ihren eigenen Projekten Menschen in Armut, Krankheit und Not unterstützen. In den Beiräten entscheiden Kinder selbst über die Vergabe von Fördergeldern. Die Initiative wurde bereits mit wichtigen Preisen ausgezeichnet. Infos unter www.children.de.

„Ein Herz für Pundo“: Infos und Kontakt: Britta Schlömer, Binger Straße 41a, 53859 Niederkassel, Tel. (0 22 08) 56 50 oder Sybille Schmitz, Löwenburgstraße 5, 53859 Niederkassel, Rufnummer (0 22 08) 7 22 95. (fes)

Die Initiative „Ein Herz für Pundo“ ging 2009 von Jelena Staib aus Niederkassel-Rheidt aus, die damals ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kenia absolvierte. Dort lernte die junge Frau das Schicksal vieler Waisenkinder der kleinen Ortschaft Pundo, etwa 75 Kilometer von Kisumu am Victoriasee entfernt, kennen. Die Menschen leben dort in einer Streusiedlung verteilt über 400 Hütten und Häuser. Ein Jahr später gründete sich die Pundo-Initiative, die seitdem die Menschen vor Ort unterstützt.

Zu der Initiative, die der Katholischen Pfarrei St. Dionysius Rheidt angegliedert ist, gehört auch Britta Schlömer. Als ihre heute 15-jährige Tochter Marlene vor sechs Jahren an die Ursulinenschule kam, stellte sie gemeinsam mit ihrer gleichaltrigen Freundin Johanna Klein das Pundo-Projekt an der Mädchenschule vor. Sie fanden Mitstreiterinnen, so kam die Projektgruppe ins Rollen. Seitdem organisieren die Schülerinnen einmal im Jahr an ihrer Schule einen Keniatag, verkaufen Handarbeiten und Kuchen auf Weihnachtsmärkten und in der Schule. So kommen seitdem jedes Jahr gut 4000 Euro für „Ein Herz für Pundo“ zusammen. Damit finanzieren sie die Schulspeisung für 400 Kinder in Pundo. Im vergangenen Jahr konnte die Gruppe zusätzlichen drei Mädchen den Besuch einer weiterführenden Schule für die kommenden drei Jahre ermöglichen.

Für Marlene und Johanna war es von Anfang an selbstverständlich, dieses Projekt zu unterstützen: „Es ist eine wichtige Sache, wenn wir als Kinder anderen Kindern helfen können.“ Yana Eich (16) ergänzte: „Wir haben an unserer Schule alles, was wir brauchen, wir wollen anderen Mädchen helfen, denen es nicht so gut geht und wir sind stolz darauf, was wir damit bewirken können.“ Dies sieht auch die 16-jährige Johanna Lasorsa so: „Es motiviert uns weiterzumachen, weil wir sehen, dass wir etwas mit unserer Arbeit erreichen können“.

Dies illustriert auch der Flyer, den die Initiative „Ein Herz für Pundo“ herausgegeben hat. Viele Kinder zeigten vor neun Jahren medizinische Probleme. Wurmkuren, Medikamente oder Impfungen schienen dringend erforderlich: „Aufgeblähte Bäuchlein und Lutsch-Steinchen im Mund, die den Hunger betäuben sollten, fielen uns auf.“ Heute gibt es einen komplett eingerichteten Kindergarten, die achtklassige Grund- und Hauptschule konnte renoviert werden, es werden regelmäßige Gesundheitschecks durch einen Arzt durchgeführt und seit 2016 gibt es eine Gesundheitsstation.

In Zukunft soll unter anderem der Kampf gegen Malaria aufgenommen werden in dem das Dorf mit Moskitonetzen ausgestattet wird, Bildungsprogramme werden fortgeführt, ein Farmbetrieb unterstützt, es sollen Stipendien für Gymnasiasten und Lehrlinge vergeben oder eine Schulbücherei eingerichtet werden.

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