BORNHEIM – Gegen einen Kreisparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) am Samstag in Merten will die „Bonner Jugendbewegung“, ein Mitglied des Bündnisses „Bonn stellt sich quer“, protestieren. Mit den Wahlerfolgen der AfD werde eine rassistische, sexistische und menschenverachtende Denkweise weiter gesellschaftsfähig, so die Kritiker.

Das Bündnis macht darauf aufmerksam, dass die AfD bei der Bundestagswahl auch in Teilen des Rhein-Sieg-Kreises zweistellige Ergebnisse erzielen konnte. „Für uns ist es daher wichtig, ihr keinen Raum zu bieten“, so „Bonn stellt sich quer“. Die Demonstration soll am Samstag um 10 Uhr an der Bahnhaltestelle Merten beginnen und zum Tagungsort ziehen.

Wirt will Zusage zurückziehen

Dabei ist seit gestern Nachmittag fraglich, ob die Zusammenkunft überhaupt wie geplant in der Gaststätte stattfinden wird. Wirt Peter Bräutigam, der das alteingesessene Haus seit vielen Jahren führt, will die Zusage zurückziehen, die er einem Vertreter der AfD mündlich gegeben hat.

Sein Saal sei für eine Versammlung von 30 bis 40 Teilnehmern gebucht worden, dass dies ein Kreisparteitag der AfD werde, habe er nicht gewusst. Das hat er dem Auftraggeber sofort mitgeteilt. Aus Sicherheitsgründen will Bräutigam sein Grundstück am Samstagmittag absperren.: „Ich habe keine Lust zuzusehen, wie hier Steine fliegen.“

Die Polizei hatte ihn gestern informiert, dass mit Demonstranten gerechnet werden müsse. Der Gastronom hat nun Sorge um sein Gebäude und um die eigene Sicherheit.

Der AfD-Kreisverband selbst hat auf seiner Internetseite den Termin und die Anfangszeit der Zusammenkunft veröffentlicht, nicht aber den Ort. (Bir)