Zeit befristet, Tickets nur onlineSchwimmen in Schichten im Bornheimer Hallenbad

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Nur Bahnenschwimmen ist zurzeit im Hallenbad erlaubt – eine Corona-Auflage. Becken für die Kinder und die Röhrenrutsche sind noch geschlossen.

Nur Bahnenschwimmen ist zurzeit im Hallenbad erlaubt – eine Corona-Auflage. Becken für die Kinder und die Röhrenrutsche sind noch geschlossen.

Bornheim – Es fühlt sich ein wenig so an, als würde man einen Kurzurlaub buchen. Fotos werben ansprechend auf der Internetseite vom Hallenfreizeitbad Bornheim mit dem lichtdurchfluteten Schwimmbecken, rechts befindet sich der Button zur Ticketbuchung. Drei Euro kostet der „Kurzurlaub“, er dauert anderthalb Stunden. Wer derzeit im Hallenbadbereich des Bornheimer Bades seine Bahnen ziehen möchte, der muss vorab ein Online-Ticket kaufen. Das funktioniert kinderleicht, dauert keine fünf Minuten, schon landet das Ticket im PDF-Format im E-Mail-Postfach und kann ausgedruckt werden. Es ist schon ein wenig anders als gewohnt, wenn man in Corona-Zeiten ins Hallenbad geht.

Seit Dienstag ist dies wieder möglich. Geschwommen werden kann in vier Zeitfenstern, jeweils 90 Minuten. Das erste beginnt um 13.30 Uhr, die letzte Möglichkeit besteht ab 19.30 Uhr bis 21 Uhr. Die „Frühschicht“ war am Dienstag kaum gebucht, eine Mutter mit ihren Kindern tummelte sich im Bad plus drei weitere Schwimmerinnen. Badleiter Michael Kleist erwartete mit einer Kollegin die ersten Besucher am Tresen im Eingangsbereich hinter einer Plexiglasscheibe, ein Mund- und Nasenschutz ist im Eingangsbereich Pflicht. Das ausgedruckte Ticket wurde gescannt, anschließend überreichte der Badleiter jedem Besucher einen Spindschlüssel, erläuterte, in welchem Gang das Schließfach steht. In Vor-Corona-Zeiten suchte man sich seinen Spind einfach selbst. Auch die zwei Euro Pfand fürs Schließfach entfallen derzeit.

Abstandsregeln gelten auch im Schwimmbad

Schnell war der richtige Gang gefunden, alles war eindeutig ausgeschildert. Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Auf den Sitzbänken vor den Spinden waren Flächen mit rot-weißem Band abgeklebt, auf die man sich nicht setzen durfte. Gleiches galt für die Schließfächer, die nicht genutzt werden durften. Duschen und Toiletten sind geöffnet. Damit auch hier die Abstände von mindestens 1,50 Meter eingehalten werden konnten, waren einige Duschen ebenfalls mit Klebeband gesperrt. Überall hängen Spender mit Desinfektionsmittel. Nur zwei der fünf zum Hallenbad gehörenden Becken waren geöffnet. Im großen 25-Meter-Becken waren vier Bahnen abgeteilt, im hinteren Becken waren es zwei Bahnen. Apropos: Laut Corona-Schutzverordnung sei in Hallenbädern derzeit nämlich lediglich das Bahnenschwimmen erlaubt, erläuterte Badleiter Kleist. Planschen, spielen und relaxen eher nicht.

Der Betrieb lief reibungslos, doch die Stimmung war etwas steril. Keine spielenden Kinder in den Eltern-Kind- und Planschbecken, auch die große Röhrenrutsche ist derzeit noch gesperrt, ebenso darf das Warmwasser-Außenbecken mit den Massagedüsen noch nicht genutzt werden. Da fehlt doch schon einiges. Immerhin, so meinte eine Nutzerin aus Wesseling, dürfe man ja wieder schwimmen: „Das ist schon einmal besser als vorher, und es ist schön, dass hier wieder geöffnet ist.“

Für den ersten Tag zog Ulrich Rehbann vom Vorstand des Stadtbetriebs Bornheim (SBB), dem Träger des Hallenfreizeitbades, eine positive Bilanz. „Insgesamt hatten wir am ersten Tag 81 Tickets verkauft, damit sind wir zufrieden, und auch für die folgenden Tage liegen schon zahlreiche Buchungen vor.“

Die Bereiche Hallenbad und Freibad sind derzeit strikt getrennt. Schade, denn die gemeinsame Nutzung beider Bereiche ist ja ein großer Trumpf des Bornheimer Bades. Also muss man sich entscheiden. An Pfingstmontag zeigte das Thermometer 27 Grad an, an solchen Tagen zieht es üblicherweise Hunderte ins Freibad. Schlangestehen, wie man es aus den vergangenen Jahren kannte, gab es trotzdem nicht. Hier braucht man derzeit noch kein Online-Ticket, an der Freibadkasse stellt man sich einfach an, trägt sich zunächst mal in eine Liste ein und desinfiziert die Hände. Derzeit dürfen gerade mal rund 300 Gäste das Bad besuchen, an heißen Ferientagen erholten sich hier sonst an die Tausend Gäste, allein in den Becken tummeln sich bis zu 600 Leute, weiß Ulrich Rehbann.

Kaum Wartezeiten am Eingang

Nachdem der Verkauf der Online-Tickets für den Innenbereich des Hallenfreizeitbades Bornheim reibungslos angelaufen war, gibt es jetzt auch die Tickets für das Freibad online. „Durch den Internet-Verkauf entstehen vor dem Eingang kaum Wartezeiten und das Einhalten der geforderten Mindestabstände ist deutlich einfacher“, so der Stadtbetrieb. Zudem habe man mit dem Online-Ticket auch die Garantie, bei der begrenzten Besucherzahl tatsächlich ins Freibad zu kommen.

Noch bis Mittwoch, 10. Juni, gibt es eine Übergangsfrist, in der die Tickets sowohl online als auch vor Ort gekauft werden können. Ab Donnerstag, 11. Juni, ist der Zugang dann nur noch mit Online-Ticket möglich.

Der Zutritt erfolgt nur über den Freibadeingang. Zur Verfügung stehen Kaltwasserduschen, ein WC-Container und mobile Umkleiden; am besten zieht man die Badesachen schon zu Hause an. Geöffnet ist das Freibad täglich von 12 bis 19 Uhr. Erwachsene zahlen 4 Euro, Kinder und Jugendliche 2,50 Euro. Um die Auflagen und Einschränkungen der Corona-Schutzverordnung gewährleisten zu können, werden der Außen- und der Innenbereich des Schwimmbads getrennt betrieben. Badegäste müssen sich also vor dem Besuch entscheiden, ob sie das Hallen- oder das Freibad nutzen möchten. Tickets erhält man nur über den Onlineshop. (EB/jr)

https://hallenfreizeitbad-hallenbad.ticket.io

Wirtschaftlich ist das für die Stadt natürlich nicht, die Einbußen sind enormen, aber es ist durchaus erholsam für die Badegäste. Die weitläufige Freibadwiese bietet genügend Platz, um Abstand zu halten, und in den Becken ließ sich wunderbar schwimmen. Bislang gab es keine Toiletten im Außenbereich, auch keine Umkleiden. Jetzt stehen hier zwei Häuschen um sich umzuziehen. Corona macht’s möglich. Mit dem Teilverkauf der Freibadwiese vor einigen Jahren wurden die bisherigen Umkleidemöglichkeiten abgerissen.

Entspannt ging es auch im Becken mit der Rutsche zu. Hier mussten die Pänz zwar einen kleinen Umweg um das Becken herum nehmen, damit sich Badegäste und Nutzer der Rutsche nicht begegneten. Dafür ging es stressfrei Kind für Kind ins kühle Nass. Die klassischen Pommes mit Mayo und Ketchup oder Eis gibt es zurzeit nur im Außenbereich, der innere Teil des Bistros ist geschlossen. Wer nicht auf der Wiese speisen wollte, konnte das an den Tischen, der Abstand wurde auch hier eingehalten.

Und wie sieht es mit der geplanten Badsanierung aus? „Die Planungen laufen wie vorgesehen weiter“, sagte Ulrich Rehbann auf Anfrage, „derzeit stellt ein Projektsteuerer zusammen, was in welcher Reihenfolge in welchem Umfang saniert werden soll.“ Die Ergebnisse werden in der Verwaltungsratssitzung des Stadtbetriebs Bornheim am Donnerstag, 18. Juni, 18 Uhr, vorgestellt. Nach der Kommunalwahl haben sich dann die neu konstituierten Gremien mit dem weiteren Prozedere zu beschäftigen.

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