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Corona-SchnelltestsIn Bornheim und Rheinbach haben weitere Zentren eröffnet

Lesezeit 4 Minuten
Komplett geschützt: In Kardorf nimmt eine Helferin des DRK von Ortsvorsteher Gottfried Düx eine Probe für den Corona-Schnelltest. Düx ist der dritte Kandidat.

Komplett geschützt: In Kardorf nimmt eine Helferin des DRK von Ortsvorsteher Gottfried Düx eine Probe für den Corona-Schnelltest. Düx ist der dritte Kandidat.

Bornheim – „Das hätten wir schon vor sechs Monaten haben können, dann hätten wir unsere Tochter und unsere Enkelin schon früher wiedersehen können“, betonte Peter Walber aus Remagen. An der Seite seiner Frau Silvia war er der erste, der sich am Montag gegen 15 Uhr im ersten Bornheimer Corona-Drive-in-Testzentrum einem Antigen-Schnelltest auf Covid-19 im Kardorfer Gewerbegebiet hinter dem Lidl-Discounter unterzog. Teams vom Bornheimer Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Malteser Hilfsdienst haben gemeinsam die Teststraße in Kardorf aufgebaut. Unterstützt wurden sie von Ortsvorsteher Gottfried Düx, der sich ebenfalls einen Nasenabstrich von DRK-Rettungshelferin Nicole Kraus hat nehmen lassen.

Schnell und unkompliziert können sich hier Bürgerinnen und Bürger kostenlos auf eine mögliche Virusinfektion untersuchen lassen. Für die ärztliche Betreuung zeichnet das Hausarztzentrum Bornheim-Merten um Mediziner Dr. Joachim Schulze verantwortlich.

Ergebnis nach einer Viertelstunde

DRK-Geschäftsstellenleiter Daniel Siebert erläuterte das Prozedere: Man fährt mit seinem Pkw in die Teststraße hinein, lässt sich zunächst registrieren, idealerweise per Krankenkassenkarte, bevor dann eine geschulte Kollegin den Nasenabstrich nimmt.

Anschließend bekommt man einen Parkplatz zugewiesen, nach etwa einer Viertelstunde liegt das Ergebnis vor. Sollte dieses positiv ausfallen, können die Helfer vom DRK und den Maltesern allerdings nur Empfehlungen aussprechen, eine Quarantäne und einen PCR-Test können nur die Gesundheitsämter anordnen, erläuterte Siebert.

Verwandtenbesuch nicht ohne Test

Peter und Silvia Walber lassen sich mittlerweile einmal die Woche testen und leiten vom Testergebnis ab, dass sie nun wieder ihre Verwandten besuchen könnten: „Das ist einfach sehr beruhigend“, betonte Peter Walber, „wir lebten monatelang im Blindflug. Jetzt haben wir mehr Sicherheit.“ Auch seine Tochter Sarah Schmitz-Walber und Enkelin Johanna waren beim Coronatest, allerdings in der Arztpraxis von Dr. Lunow in Bornheim und freuten sich auf den Familiennachmittag. „Auch, wenn das Testergebnis nur eine Momentaufnahme ist und morgen schon alles ganz anders aussehen kann, ist eine solche Einrichtung absolut notwendig“, betont Gottfried Düx. Er weiß die Vorteile solcher Schnelltests schon länger zu schätzen. Seine Mutter lebt im Pflegeheim St. Josef in Roisdorf. Um sie zu besuchen, muss er sich regelmäßig diesen Antigentests unterziehen.

Adressen

Das Schnelltest-Drive-In im Gewerbegebiet Kardorf, Auf dem Knickert, ist geöffnet montags bis freitags von 15 bis 20 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr.

In Bornheim-Ort werden Antigen-Schnelltests auch von der Praxisklinik Bornheim, Servatiusweg 14, angeboten. Kontakt unter www.lunow.de, Tel.: (0 22 22) 9 32 30

In Meckenheim und Swisttal bieten mehrere Apotheken den Service an.

Bislang lief die Werbung zur Eröffnung des Schnelltestzentrums lediglich über Mund-zu-Mund-Propaganda oder über WhatsApp, erklärte Kardorfs Ortsvorsteher. Ihren Zweck hatte diese Werbung nicht verfehlt. Gleich zur Eröffnung gestern Nachmittag bildete sich eine Schlange von gut zehn Personenwagen mit Bürgern, die das Angebot angenommen hatten.

Anmelden müsse man sich derzeit nicht, erklärte Siebert: „Wenn wir feststellen, dass der Bedarf sehr groß ist, können wir unsere Kapazitäten hier jederzeit ausweiten.“ (fes)

Rheinbach

Einen Tag vor Eröffnung des Testzentrums am Schornbuschweg wurden nach Mitteilung des Betreibers bereits mehr als 200 Termine bis zum Ende dieser Woche vergeben. Das Angebot wird nicht nur von Rheinbachern und Bürgern aus den Nachbargemeinden in Anspruch genommen. Nach Auskunft von Lars Prior von der Firma Evation hat es auch Anmeldungen aus dem Kölner Raum gegeben, offenbar von Menschen, die in Rheinbach oder in der direkten Umgebung ihren Arbeitsplatz haben.

Oliver Wolf, Vorsitzender des Rheinbacher Gewerbevereins, hat die rund 250 Mitglieder, Gewerbetreibende sowie alle Mitarbeiter, unterdessen gestern auf das neue Schnelltestzentrum bei der Firma Pfahl in der Weiherstraße 17 aufmerksam gemacht (die Rundschau berichtete), das für alle Einwohner geöffnet ist. Pfahl hat diese weitere Teststation eingerichtet, um die Schnelltest-Kapazität für Rheinbach deutlich zu erhöhen. Wolf wertet es als Vorteil, dass diese innerstädtische Teststation für viele Gewerbetreibende fußläufig erreichbar ist. Sie ist offiziell in das Informationsnetz des Gesundheitsamtes integriert.

Wie Pfahl am Montagnachmittag berichtete, hätten eine Reihe von Passanten sich schon vor der Öffnung nach einer Testmöglichkeit erkundigt. Besonders gut sei angekommen, dass eine Anmeldung über das Internet nicht unbedingt Voraussetzung sei. Dafür ist eine zweite Teststraße in dem Betrieb eingerichtet worden. (idt/Bir)

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