Das „Soziale Bonn“Neuer Blog informiert über soziale Themen der Stadt

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Ein Netzwerk für Menschen in sozialen Notlagen soll das neue Internetangebot bilden.

Ein Netzwerk für Menschen in sozialen Notlagen soll das neue Internetangebot bilden.

Bonn – Das „Soziale Bonn“ hat künftig auch im Internet eine Stimme. In der Geschäftsstelle des Diakonischen Werks in der Kaiserstraße wurde am Donnerstag der neue Blog www.soziales-bonn.de vorgestellt, auf dem die Wohlfahrtsverbände ab sofort über aktuelle soziale Themen in der Stadt und ihre Aktivitäten informieren, aber auch Stellung beziehen zu kommunalpolitischen Fragen. „Wir wollen den Fokus auf bestimmte Themen lenken. Das ist aber erst der Anfang. Künftig sind auch Gastbeiträge und andere Dinge geplant“, sagte Andrea Hillebrand, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Diakonie.

Eine starke Lobby für hilfsbedürftige Menschen

Die Träger in der Arbeitsgemeinschaft freie Wohlfahrtspflege, der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr, die Evangelische Jugendhilfe Godesheim und die Verbraucherzentrale sind auch schon jetzt in vielen sozialen Bereichen gemeinsam aktiv. Ihr Ziel ist es, die Menschen zu unterstützen, die ihre existenziellen Interessen nicht selbst vertreten können.

„Jeder Träger hat dabei eigene Schwerpunkte und sein eigenes Profil. Doch gemeinsam bilden sie ein Netzwerk, das eine starke Lobby für die Menschen bietet, die Rat und Hilfe benötigen“, so Hillebrand. Diese Lobby gebe es nun auch im digitalen Netz. Der Blog wende sich an eine breite Öffentlichkeit, vor allem aber an Multiplikatoren in der Stadtgesellschaft und der Region. Über die aktuelle Berichterstattung hinaus werden auch Fachartikel zu sozialen Themen wie der Wohnraumsituation in Bonn, zu den Auswirkungen des Kinderbildungsgesetzes NRW oder dem Urteil zu den Hartz-IV-Sanktionen zu lesen sein.

Schon 2005 in den Startlöchern

Gestartet war das Soziale Bonn 2005 als Online-Datenbank für soziale Angebote in Bonn und in der Region. Ein Angebot, das in Zeiten von Google und anderen Anbietern aber nicht mehr benötigt wird. „Weiterhin gebraucht wird aber die Fürsprache für Menschen in sozialen Notlagen, analog und digital“, so Hillebrand.

„Wir sagen zu sozialpolitischen Themen und zu kommunaler Politik, was wir meinen. Informativ, klar und immer an der Seite der Armen. Das ist gut für das Gemeinwohl in unserer Stadt“, meinte Ulrich Hamacher, Geschäftsführer Diakonisches Werk Bonn und Region.

„Der Blog soll soziale Themen im Netz und in den Sozialen Medien pushen. Die Caritas macht dabei mit, um benachteiligten Menschen und heiklen Themen Gehör zu verschaffen, die sonst gern ignoriert werden. Auch der Blog ist Teil unseres täglichen Dienstes als Lobby der Schwächeren“, betonte Jean Pierre Schneider, Direktor des Caritasverbands Bonn.

Netzwerk

Mit dabei beim „Sozialen Bonn“ sind neben der Diakonie die Caritas, die AWO, das Deutsche-Rote Kreuz, der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr, die Evangelische Jugendhilfe Godesheim, der Paritätische und die Verbraucherzentrale. 

Vernetzt denken und handeln

Franz-Josef Windisch, Geschäftsführer des AWO-Kreisverbands Bonn/ Rhein-Sieg erklärte, die AWO stehe schon „seit 100 Jahren für Vielfalt leben und solidarisch handeln. Auch in Bonn sind wir Bestandteil eines verlässlichen, sozialen Netzwerks.“

„Das Recht auf Wohnen in einer wachsenden Stadt wie Bonn erfordert es, dass man vernetzt denkt und handelt. Nicht nur Reiche sollten sich den Wohnort aussuchen dürfen“, meinten Heike Keilhofer und Bernhard „Felix“ von Grünberg vom Mieterbund. „Schutzbedürftige Verbraucher sind besonders anfällig für windige, undurchsichtige Geschäfte. Gut, dass es ein lokales Netzwerk für Betroffene und Multiplikatoren gibt, das auf einen Blick lokale Verbraucherthemen aufgreift und gezielt Hilfestellungen vor Ort anbietet“, unterstrich Susanne Bauer-Jautz, Leiterin der Bonner Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW.

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