DottendorfSchwache Resonanz auf Präsentation des Wasserland-Projektes

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Modelle präsentiert: 70 Kinder und Jugendliche nahmen an einem Rutschen-Workshop für das geplante Wasserland-Bad in Dottendorf teil. Zwei der vorgestellten Entwürfe sollen zur Eröffnung des Bades umgesetzt werden.

Modelle präsentiert: 70 Kinder und Jugendliche nahmen an einem Rutschen-Workshop für das geplante Wasserland-Bad in Dottendorf teil. Zwei der vorgestellten Entwürfe sollen zur Eröffnung des Bades umgesetzt werden.

BONN – Kaum ein anderes Thema sorgt in der Stadtpolitik momentan für so viel Gesprächsstoff wie das geplante Wasserlandbad in Dottendorf. Ein vorläufiger Höhepunkt der Debatte wird in einigen Wochen erreicht, wenn es zum zweiten Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt kommt und sich die Frage klärt: Kommt das neue Bad nun oder nicht? Für die Befürworter des Projektes ist die Gegenwehr kein Grund, die bisherigen Planungen auf Eis zu legen. So fand nun auch die Abschlusspräsentation der Bürgerbeteiligung, die im November 2016 gestartet ist, statt – trotz Kritik der Initiativen „Kurfürstenbad bleibt!“ und „Frankenbad bleibt Schwimmbad“.

Bei zeitweiligem Sonnenschein hatten sich vergleichsweise wenig Bürger vor der Bühne versammelt – und das obwohl laut Stadtwerken insgesamt mehr als 2600 Bonner an der Beteiligung teilgenommen hatten. Oberbürgermeister Ashok Sridharan machte sich vor der Präsentation noch einmal stark für das neue Bad: „Ich wünsche mir, dass das Bad kommt und wir endlich Frieden finden in dieser Debatte.“ Zweimal hätte es Klagen vor dem Verwaltungsgericht in Köln gegeben, zweimal hätte man weiter machen können. Ziel sei es nun, auch die Bad-Gegner, die sich oberhalb des Friedensplatzes ebenfalls positioniert hatten, mit ins Boot zu holen.

Bürgerwünsche sollen berücksichtigt werden

Das will man nun vor allem damit erreichen, dass möglichst viele Bürgerwünsche in die Planungen mit einfließen. Von insgesamt 1859 Anregungen bei der Auftaktveranstaltung der Bürgerbeteiligung hätten nun 1500 Wünsche Eingang in das Konzept gefunden, wie Projektleiter Hermann Ulrich betonte: „Das waren so viele Bürger wie selten bei einer Beteiligung.“

Bei der Abschlusspräsentation wurde nun vor allem die Barrierefreiheit des geplanten Wasserlandbades gelobt – nicht nur von den Beteiligten, sondern auch von Vertretern der Behinderten-Gemeinschaft Bonn (BG) wie Claus Parlow: „Wir sind unendlich zufrieden, weil unser Anrecht auf Teilhabe am öffentlichem Leben damit gewährleistet wird. Das ist einzigartig in der Region.“ Geplant sind neben barrierefreien Zugängen zu allen Bereichen und behindertenfreundlichen Umkleidekabinen unter anderem auch spezielle Rollstühle für Bade- und Saunabereich.

Zweites großes Thema neben der Barrierefreiheit waren die Ergebnisse des Rutschen-Workshops, an dem rund 70 Kinder und Jugendliche aus dem Stadtgebiet teilgenommen hatten. Zwei der daraus entstandenen Entwürfe sollen zur Eröffnung umgesetzt werden. Die „Himmel-und-Hölle“-Rutsche beginnt mit einem Wettrutschen in Reifen. In einem Auffangbecken hat der schnellere Rutscher dann die Wahl zwischen einer dunklen, höllengleichen Rutsche und einer hellen, himmlischen Variante – der Zweitplatzierte muss man durch die andere Schleuse. Die zweite Rutsche sollen Gäste dann mit 3D-Brille runtersausen können.

Bei den Kindern kommt das gut an, für die Initiativen befeuert das indes die Befürchtungen von explodierenden Kosten und Eintritten für das neue Bad. Ob die Debatte mit dem anstehenden Bürgerentscheid endet, bleibt abzuwarten.

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