GFO-Kliniken BonnZwei Krankenhäuser fusionieren

Lesezeit 3 Minuten
Das Marienhospital am Fuße des Venusbergs in Poppelsdorf . .  .

Das Marienhospital am Fuße des Venusbergs in Poppelsdorf . .  .

Bonn – Die Krankenhäuser der Bundesstadt wachsen – durch Zusammenarbeit und Fusion. Ganz im Stillen rücken auch die beiden von den Olper Franziskanerinnen getragenen Kliniken, das Marienhospital am Venusberghang und das Beueler St. Josef-Hospital, enger zusammen. „Gemeinsam wollen wir als Krankenhaus mittlerer Größe die komplette Regelversorgung in ausgezeichneter Qualität, also den Patienten alles anbieten können“, sagt Susanne Ninten, die Verwaltungsdirektorin bisher des Marienhospitals, künftig der GFO-Kliniken Bonn. Das Zusammengehen beider Einrichtungen ist vom NRW-Gesundheitsministerium zum 1. Januar genehmigt worden.

Die Klinikmanagerin scheut auch das Wort Fusion nicht, denn was seit etwa einem Jahr konzipiert und schon umgesetzt wird, macht aus zwei renommierten Bonner Krankenhäusern eine mittelgroße Klinik mit zwei Standorten. Nur den häufigen Beigeschmack des Begriffs Fusion, als ob das Zusammengehen eine wirtschaftliche Überlebensfrage sei, mag sie nicht. Beide Häuser werden seit ihrer Gründung von der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) getragen, die quer durchs Land ein Dutzend Krankenhäuser und fast dreißig Kinder-, Jugend- und auch Altenhilfe-Einrichtungen betreibt (siehe Kasten). Und deren beide nicht selbstständige Häuser in Bonn haben jetzt eine wirtschaftliche Situation erreicht, in der sich nach engerer Zusammenarbeit in den letzten Jahren nun „die Fusion anbot“.

Nachdem die Bonner Krankenhäuser St. Elisabeth, St. Petrus und St. Johannes zum Gemeinschaftskrankenhaus zusammengefügt und die beiden evangelischen Kliniken im Süden, Johanniter-Krankenhaus an der Rheinaue und Waldkrankenhaus, sich zu den Evangelischen Kliniken Bonn zusammengefunden hatten, machen die beiden GFO-Häuser den Schritt zu einer leistungsfähigen Größe. Und das, wie Pressesprecherin Vera Schweizer betont, „mit einem runden Konzept und ohne Personalabbau!“

Von einer Notoperation kann kaum gesprochen werden, wenn die Pensionierung von Chefärzten, die Struktur der Verwaltungsleitungen (das Beueler Haus wurde bislang von Troisdorf aus mitverwaltet) und die Schwerpunktbildungen beider Häuser bei der medizinischen Versorgung in den letzten Jahren konfliktarm den absehbaren Schritt vorbereiten konnten. Wenn die Verwaltungschefin künftig beider Häuser der GFO-Kliniken Bonn, Susanne Minten, von „einem Krankenhaus mit zwei bewährten Adressen“ spricht, fügt sie das angestrebte Gesamtkonzept einerseits und und die noch ausstehende Zusammenführung etwa der bislang ganz eigenständigen Pflegekonzepte beider Häuser zusammen. Im Marienhospital bleibt zum Beispiel der Schwerpunkt Geburtshilfe und Kinderklinik, in Beuel wird die Unfallversorgung ausgebaut.

„Besonders gut aufgestellt“, so weist Vera Schweizer gerne vor, ist die Hygienevorsorge in den GFO Kliniken Bonn. Bei diesem aktuell vieldiskutierten Thema können die Häuser gemeinsam die Anforderungen „zu 100 Prozent erfüllen, und das können noch nicht alle.“

Von einer Zentralstelle aus steht der Fachabteilung in beiden Häusern eine Fachärztin vor – ein Beispiel für die Synergieeffekte, die Minten als wichtigste Triebfeder der Fusion sieht. Gemeinsam werden nun auch die stetige Aus- und Fortbildung gestaltet und gesteuert, und gerade bei der Zusammenführung der Pflegekonzepte – mit unerlässlichen Anpassungen für die einzelnen Mitarbeiter – baut man auf dieser zukunftsorientierten Zusammenarbeit auf.

Rundschau abonnieren