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Godesberger StraßentunnelGase können bei einem Feuer abgesaugt werden

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Die Baustellenmarkierung soll bis Samstagnachmittag abgebaut werden und die beiden Röhren wieder befahrbar sein.

Die Baustellenmarkierung soll bis Samstagnachmittag abgebaut werden und die beiden Röhren wieder befahrbar sein.

Bonn – Die Arbeiten am Bad Godesberger Straßentunnel konnten laut Stadt etwas früher als geplant abgeschlossen werden. Das Gesamtprojekt soll im Februar 2020 beendet sein. Die rund 9.4 Millionen Euro teure Nachrüstung war wegen der Verschärfung der Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln notwendig geworden.

Der Verkehr kann nun erstmals seit Beginn der Lüftungstechnik-Sanierung im August 2018 wieder durch beide Hauptröhren fahren. Vor der Freigabe ist aber noch eine Sperrung von Freitagabend (21 Uhr) bis Samstagnachmittag nötig, um die provisorische Verkehrsführung an den Tunneleinfahrten und im Tunnel zurückzubauen.

Tunnelröhre von und nach Friesdorf ist weiterhin gesperrt

Weil die Einfahrt Friedrichallee noch nicht zur Verfügung steht, ist die Leistungsfähigkeit des Tunnels aber dennoch gegenüber dem Normalbetrieb reduziert. In Richtung Süden kann bis vor dem Abzweig Heiderhof/Muffendorf zweispurig gefahren werden. Dort steht dann nur noch ein Fahrstreifen zur Verfügung, da die Ausfahrt Friedrichallee bis zum Abschluss des Gesamtprojektes Anfang 2020 noch geschlossen bleibt. Die Tunnelröhre von und nach Friesdorf ist ebenso weiterhin gesperrt.

Die Geschwindigkeit in den beiden Hauptröhren des Tunnels wird zum großen Teil wieder auf 50 Stundenkilometer festgesetzt. Ausgenommen bleibt aus Sicherheitsgründen in Fahrtrichtung Koblenz die Verflechtung auf den rechten Fahrstreifen vor der gesperrten Ausfahrt Heiderhof/Muffendorf; hier gilt Tempo 30. Sämtliche Bauarbeiten inklusive der Test- und Abnahmephase sowie ein zusätzlicher Brandversuch im zweiten Bauabschnitt werden bis Ende Februar 2020 durchgeführt und bilden dann den Abschluss der Arbeiten.

Verkehrsstörungen auch in letzter Bauphase

Auch in dieser letzten Baustellenphase geht die Stadt davon aus, dass die einspurige Verkehrsführung im Rampenbereich Koblenzer Straße nicht den gesamten Verkehr aufnehmen kann. Deshalb empfiehlt das Tiefbauamt, in dieser Zeit auf die so genannte MUK- Strecke (Mittelstraße, Ubierstraße, Konstantinstraße) oder die bahnparallelen Straßen (Oscar-Romero-Allee, Nahum-Goldmann-Allee, August-Bebel-Allee, Martin-Luther-Allee und Godesberger Straße) auszuweichen.

Mit der Sanierung wird die Sicherheit im Bad Godesberger Straßentunnel erhöht. Künftig werden laut Stadt bei einem Feuer über einzelne Deckenöffnungen im Tunnel die Gase gezielt in der Nähe des Brandherdes abgesaugt.

Je Tunnelröhre wurden 15 Lüftungsklappen eingebaut

Dies erzeugt im Tunnel einen Luftstrom zur Absaugöffnung, der ein Ausbreiten von Gasen und Rauch verhindern soll. Personen im Tunnel können dann die nächstmöglichen Fluchtwege nutzen. Je Tunnelröhre wurden 15 Lüftungsklappen mit einer Größe von je rund drei mal drei Metern in die Tunneldecke, die statisch verstärkt werden musste, eingebaut.

Sie sind mit Jalousien verschlossen. Außerdem mussten alle Strahlventilatoren ausgetauscht werden, weil nur der Ersatz einzelner Maschinenkomponenten nicht die erforderliche Lüftungsleistung erbracht hätte. Die Ventilatoren in den Abluftkaminen wurden entsprechend angepasst. Im Brandfall wird nur die unmittelbar an dem Feuer befindliche Klappe geöffnet, und die Lüfter saugen dann den Rauch ab.

Die erste Baustufe wurde mit 60 Prozent Landesmitteln gefördert. 2012 hatte die Stadt bereits für 2,3 Millionen Euro in einem ersten Abschnitt unter weitgehender Aufrechterhaltung des Verkehrs unter anderem die gesamte Beschilderung, Beleuchtung und Markierung der Fluchtwege erneuert. 

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