Karneval fällt nicht ausWie Jecken für manche Überraschung sorgen

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Im Autokorso durch Volmershoven-Heidgen: Der Ortsausschuss und die Vereine sorgten für ein kurzes Spektakel.

Im Autokorso durch Volmershoven-Heidgen: Der Ortsausschuss und die Vereine sorgten für ein kurzes Spektakel.

Büggel für die virtuelle Sitzung

Luftschlangen, Chips, ein Fläschchen Schampus und noch vieles mehr hatte Sven Schnieber, Vorsitzender der Prinzengarde Meckenheim, für „seine“ Damen vorbereitet. Die kleinen Snack-Pakete, die sich die Mitglieder der Gruppe „Rubinchen“ im Laufe des Tages bei Familie Schnieber abholten, seien gedacht „als Wertschätzung für die Frauen“, denen er mit den Aufmerksamkeiten den Abend verschönern wolle, sagte der Vorsitzende selber. Mit seiner Aktion gelang es Sven Schnieber, zumindest einen Hauch von Karneval in seinem Wohnviertel zu verbreiten.

Sven Schnieber von der Prinzengarde Meckenheim überreichte Utensilien für die virtuelle Sitzung an Heike Campanile.

Sven Schnieber von der Prinzengarde Meckenheim überreichte Utensilien für die virtuelle Sitzung an Heike Campanile.

Gut gerüstet mit diversen Deko-Artikeln und Leckereien starteten die „Rubinchen“ um ihre Moderatorinnen Sabrina Schnieber und Heike Campanile dann in ihre erste virtuelle Weiberfastnachtssitzung. Die Wiever trafen sich jeweils in Kostümen zu Hause am eigenen Computer. „Es ist total ungewohnt, am Abend zu feiern“, kommentierte Sabrina Schnieber die Pläne. Die Veranstaltung wie gewohnt mittags zu beginnen sei nicht möglich gewesen, da die Frauen arbeiten müssten und nicht wie in den Vorjahren an Wieverfastelovend frei hätten. „Und das kann ich auch durchaus verstehen.“ Fest steht für die Karnevalistin, die sowohl die vereinseigenen Gruppen als auch das Männerballett „Dicke Fööss“ aus Altendorf-Ersdorf trainiert, dass die Kommunikation im Internet nicht den physischen Kontakt ersetzen kann: „Egal, was man macht, es fehlen einfach die Leute und damit das, was Brauchtum ausmacht: die Geselligkeit in der Gemeinschaft.“ (gvt)

Wachhäuschen vor dem Rathaus

„Dreimal Null ist Null, und egal, ob eine schwarze oder rote Null im Haushaltsbuch unserer Stadt stehen, wir müssen das Rathaus inklusive Bürgermeister in diesen schweren Zeiten gegen den unsichtbarer Virus verteidigen, gab es doch in den vergangenen Monaten ,Anschläge’ dieser Art“, erklärten in Rheinbach Stadtsoldatenkommandant Willi Hohn und die Vorsitzende der Gro-Rhei-Ka Prinzengarde, Astrid Faßbender. Dort wo sonst am Karnevalssamstag mit Tollitäten, Truppen, Kanone, Kamelle, Konfetti und Musik das Rathaus „unter Beschuss genommen wird“, herrschte dieses Mal Leere. „Deshalb freue ich mich über die symbolische Sicherungsmaßnahme der Karnevalisten “, bedankte sich Bürgermeister Ludger Banken für zwei Wachhäuschen vor seinem Amtssitz.

Bei Rheinbachs Bürgermeister Ludger Banken stellten die Stadtsoldaten und die Prinzengarde ihre Wachhäuschen auf.

Bei Rheinbachs Bürgermeister Ludger Banken stellten die Stadtsoldaten und die Prinzengarde ihre Wachhäuschen auf.

Kurzfristig hatten sich Faßbender und Hohn diese Aktion überlegt. „Der Karnevalssamstag 2021 wird ganz anders in den Geschichtsbüchern zu lesen sein. Erstmals wird ein Rathaus mit Bürgermeister verteidigt, statt gestürmt. Es wird sicherlich aber auch drin stehen, dass wir gemeinsam ein solidarisches Zeichen für unsere Gesundheit gesetzt haben“, resümieren Astrid Faßbender und Willi Hohn, die auf eine normale Alaaf-Session 2021/2022 hoffen. (idt)

Autokorso und Instagram-Galerie

„In 11 Minuten durch das Dorf“ lautete das Motto eines bunten Autokorsos, der sich durch Volmershoven-Heidgen schlängelte. Zehn bunt geschmückte Pkw stellten sich am Samstagnachmitttag gegen 14.30 Uhr an der Mehrweckhalle auf – genau zu dem Zeitpunkt, an dem sonst jedes Jahr traditionell der Zug startet. Mit dabei waren vom SC Volmershoven-Heidgen, der hofft, in diesem Jahr noch sein 100-jähriges Bestehen feiern zu dürfen, über das Damenkomitee Herzblättchen, den Junggesellenverein bis hin zum Kegelclub „Toter Iltis“ praktisch alle Vereine, die sonst auch im Zoch dabei gewesen wären, der hoffentlich 2022 wieder an den Start gehen kann. Dann soll er größer und rauschender denn je werden, denn der Ortsausschuss wird 50 Jahre alt. Vor dem Korso hatte der Ausschuss noch einen virtuellen Prinzenempfang auf Facebook und Instagram hochgeladen. Hier grüßten neben Bürgermeister Rolf Schumacher viele Vereinsmitglieder und Ortsvorsteher die Jecken in Volmershoven-Heidgen.

Im Autokorso durch Volmershoven-Heidgen: Der Ortsausschuss und die Vereine sorgten für ein kurzes Spektakel.

Im Autokorso durch Volmershoven-Heidgen: Der Ortsausschuss und die Vereine sorgten für ein kurzes Spektakel.

Die Zugidee stieß auf große Begeisterung: Viele Familien standen strahlend und sichtlich überrascht vor ihren Haustüren, als die Karawane vorbeizog. „Wir finden es toll, dass sich unser Ortsausschuss immer wieder etwas Neues einfallen lässt, mit unserer Vorsitzenden Anja Frenkel haben wir richtig Glück gehabt“, lobte ein älteres Ehepaar, das mit ihrem Enkel zufällig am Wegesrand stand. Am Sonntagnachmittag machte sich auch in Witterschlick eine bunte Auto-Karawane auf und zog durch den Ort. (fes)

Rhingprinzessinne sangen für Senioren

„Fastelovend fällt aus? Nicht mit uns!“, dachten sich die Rhingprinzessinne Moni I. und ihre Tochter Melina I. (Hemmersbach), das immer noch amtierende Tollitätengespann der Vereinsgemeinschaft Hersel-Uedorf. Organisiert mit dem Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft Jürgen Morche und Ortsvorsteher Toni Breuer gaben die beiden ein halbstündiges coronakonformes Konzert vor dem Herseler Seniorenheim St. Angela. Draußen vor der Einrichtung brachten die beiden Regentinnen vom Rhein, die auch Mitglied des Theatervereins „Edelweiß Hersel-Uedorf“ sind, den älteren Damen und Herren ein flottes Karnevalsständchen. Dazu gab es noch für alle Schokolädche und strahlenden Sunnesching! Begeistert schunkelten die Bewohner auf ihren Balkonen oder an geöffneten Fenstern mit und hatten eine riesige Freude. (fes)

Karnevalistische Grundausstattung

Ortsvorsteher Christoph Kany, die Dorfgemeinschaft und die Widdiger Karnevalsvereine sorgten am Wochenende für eine „karnevalistische Grundausstattung an Süßem und Alaaf“ für Zuhause unter dem Motto „Kamelle für den Briefkasten.“ Ein kleines buntes Tütchen gefüllt mit süßem Naschwerk, einem Plastikbällchen und einer Postkarte mit dem Corona-Sessionsorden versehen wurde kontaktlos an alle Haushalte des Rheinortes verteilt. Christoph Kany und Wilfried Hambach von den „Lila Funken“ vom Verein Widdiger Karneval schauten auch im Rathaus vorbei, wo sie Bürgermeister Christoph Becker mit einem Tütchen überraschten. (fes)

Gute-Laune-Pakete für die Senioren

Karnevalssamstag in Niederdrees: Nichts los, kein motorloser Zug, kein Trömmelchen, keine Kamellen, kein buntes Volk auf den Straßen. Da plötzlich klingelt es: Drei bunte Clowns – Doris Büser, Anna und Alexander Stier – hatten sich mit Bollerwagen und Schubkarren auf den Weg gemacht, um Niederdreeser Senioren im Namen des Ortsausschusses zu überraschen. Dorfkinder waren vorab gebeten worden, Karnevalsbilder zu malen, die ebenfalls an die Älteren verteilt wurden, als Zeichen dafür, „dass niemand in der Corona-Krise allein sein muss und dass wir trotz aller Schwierigkeiten das lieb gewonnene Brauchtum nicht vergessen wollen“. Ein Päckchen Konfetti, Wurfmaterial und selbst gebackene Quarkbällchen ergänzten das Gute-Laune-Paket. (Bir)

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