KönigswinterSchwere Vorwürfe gegen Köppinger – AfD-Fraktion im Stadtrat aufgelöst

Lesezeit 2 Minuten
AfD Symbolbild

Das Logo der AfD. Symbolbild.

Knapp ein halbes Jahr nach der Kommunalwahl, bei der die AfD erstmals mit zwei Sitzen in den Königswinterer Stadtrat einzog, hat sich die AfD-Fraktion aufgelöst. Gleichzeitig kündigte Michael Köppinger, der als ihr Fraktionschef fungierte, seinen Austritt aus der Partei an. Sein Stadtratsmandat will Köppinger behalten. Die AfD attackiert er scharf.

Auf der anderen Seite erhebt Heinz Schäfer, Sprecher der AfD Rhein-Sieg-Kreis und AfD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag, schwere Vorwürfe gegen Köppinger. Es bestehe der Verdacht, dass er „Fraktionszuwendungen der Stadt Königswinter nicht ordnungsgemäß, das heißt für seine Zwecke verwendet“ habe. Man habe Strafanzeige wegen „des Verdachts der Unterschlagung beziehungsweise Veruntreuung gestellt“. Während die Staatsanwaltschaft Bonn den Eingang einer Anzeige bestätigt, weist Köppinger den Vorwurf zurück: Ihm liege weder eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Unterschlagung beziehungsweise Veruntreuung vor, „noch habe ich Fraktionsgelder veruntreut“.

Bereits viele Stationen in der Politik

Bevor Köppinger am 13. September 2020 für die AfD antrat, hatte er verschiedene politische Stationen hinter sich: Nach der Kommunalwahl 2014 war er Mitglied der zweiköpfigen Ratsfraktion der Linken und wechselte 2016 im Streit zur CDU-Fraktion. Im Sommer 2019 verließ er Fraktion und Partei wieder, um später bei der Kommunalwahl auf Platz 1 der Reserveliste für die AfD anzutreten. Sie kam in Königswinter auf 3,56 Prozent.

In seiner Pressemitteilung kritisiert Köppinger erneut die Linkspartei als „von Antisemiten und Verfassungsfeinden dominiert“. In der CDU habe er „als Freigeist mit undogmatischen Politikansätzen“ sein Ratsmandat nicht so wahrnehmen können, wie es im Sinne der Wähler wünschenswert gewesen sei. Und in der AfD seien „rassistische Ausfälle, radikale Rhetorik, die Verbreitung von absurden Verschwörungstheorien sowie offene Kooperationen mit rechtsextremen Strukturen“ an der Tagesordnung. Sein Eintritt in die AfD sei „ein schwerer Fehler gewesen“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach Darstellung von AfD-Sprecher Heinz Schäfer hat Köppingers bisheriger Fraktionskollege Ewald Lenzen die „Zusammenarbeit in einer Fraktion beendet. Wir möchten mit dieser klaren Vorgehensweise Schaden von der AfD abwenden.“

Rundschau abonnieren